Haha, das zieht mir die Schuhe aus. Neben Wer-Rindern gibt es jetzt auch einen Liebesroman über Wer-Igel. Ja genau, Igel. Die putzigen kleinen Stacheltiere, die im Herbst oftmals gerettet werden müssen, damit sie nicht verhungern. Wer näheres dazu wissen will, liest die Rezension, die ich bei Smart Bitches, Trashy Books gefunden habe.
Da fällt mir gerade was ein. Igel machen doch einen Winterschlaf, oder? Also - machen Wer-Igel das dann auch? Und wenn frau sich in so einen Wer-Igel verliebt, muß sie dann den ganzen Winter lang selbst Schnee schippen, weil der feine Herr Igel ja pennen muß?
Andererseits könnte es noch viel schlimmer kommen. Frau könnte sich in eine Wer-Schildkröte verlieben (muß im Winter einige Monate lang im Kühlschrank gelagert werden) oder sogar in einen Wer-Storch (verbringt das halbe Jahr in Afrika und bringt JEDE MENGE Babys).
Warten wir's mal ab. Amerikas umtriebige Liebesroman-Autorinnen arbeiten sich bestimmt noch durch Brehms komplettes Tierleben. Das wird noch ganz spannend, wenn sie bei E wie Elefant oder N wie Nacktschnecke ankommen.
Mittwoch, 14. August 2013
Dienstag, 13. August 2013
Rainer Löffler: Blutsommer
Martin Abel, der beste Fallanalytiker des Stuttgarter Landeskriminalamts, wird nach Köln "ausgeliehen", denn dort treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Daß ihn seine junge Kollegin Hannah Christ begleitet, um von ihm etwas zu lernen, begeistert ihn anfangs überhaupt nicht. Dazu kommt, daß die Kölner Polizei seine Arbeit mit großem Mißtrauen beobachtet und daß es äußerst schwierig ist, den Mörder zu fassen. Dieser scheint alles zu wissen, was die Polizei tut, und er hinterläßt keine Spuren...
Blutsommer ist ein spannender Krimi, aber er bietet wirklich überhaupt gar nichts neues für jemanden, der schon etliche Krimis gelesen hat und / oder einige Folgen von Serien wie CSI oder Criminal Minds im Fernsehen gesehen hat. Dafür reiht sich aber ein Klischee ans andere: der Ermittler ist ein menschliches Wrack, dessen psychische Probleme einer ganzen Schar von Psychologiestudenten zu Themen für ihre Diplomarbeiten verhelfen könnten. Alle schönen Frauen fahren auf den größten Loser ab. Der Mörder hatte eine schlimme Kindheit (das ist jetzt nicht wirklich ein Spoiler, oder?).
Wenn Rainer Löffler mal noch ein Buch veröffentlicht und mir dieses Buch zufällig in die Hände fällt, werde ich es höchstwahrscheinlich lesen, weil ich nun einmal gern spannende und gruselige Krimis lese. Aber Blutsommer hat kein Alleinstellungsmerkmal, das es von dutzenden anderer Bücher mit ähnlichen Themen abhebt.
Die Handlung ist nicht sonderlich originell, und die Charaktere sind weder besonders sympathisch noch besonders unsympathisch. Hannah Christ hat, um es in den Worten meines Kollegen B. zu sagen, Eier. Also, im übertragenen Sinne. Sie trägt nämlich, und das wird im Verlauf des Buches mehrmals erwähnt, das Parfüm Angel. Im Hochsommer, bei Temperaturen um die 30° C. Wer dieses Parfüm kennt, wird wissen, daß es eine (meiner Meinung nach) sehr schöne und einzigartige Duftnote hat. Aber es ist sehr schwer und intensiv und nur in homöopathischen Dosen zwischen November und März auszuhalten. Insofern: Respekt, Hannah. Und danke, daß du nicht stattdessen Opium trägst. Da wird mir schon beim Gedanken daran schlecht.
Aber zu wissen, welches Parfüm eine der Hauptfiguren trägt, macht das Buch auch nicht zu einem Bestseller. Daher würde ich mir für weitere Bücher von Herrn Löffler wünschen, daß er den flüssigen Schreibstil beibehält und von der Kreativität her noch 'ne Schippe drauflegt.
Blutsommer ist ein spannender Krimi, aber er bietet wirklich überhaupt gar nichts neues für jemanden, der schon etliche Krimis gelesen hat und / oder einige Folgen von Serien wie CSI oder Criminal Minds im Fernsehen gesehen hat. Dafür reiht sich aber ein Klischee ans andere: der Ermittler ist ein menschliches Wrack, dessen psychische Probleme einer ganzen Schar von Psychologiestudenten zu Themen für ihre Diplomarbeiten verhelfen könnten. Alle schönen Frauen fahren auf den größten Loser ab. Der Mörder hatte eine schlimme Kindheit (das ist jetzt nicht wirklich ein Spoiler, oder?).
Wenn Rainer Löffler mal noch ein Buch veröffentlicht und mir dieses Buch zufällig in die Hände fällt, werde ich es höchstwahrscheinlich lesen, weil ich nun einmal gern spannende und gruselige Krimis lese. Aber Blutsommer hat kein Alleinstellungsmerkmal, das es von dutzenden anderer Bücher mit ähnlichen Themen abhebt.
Die Handlung ist nicht sonderlich originell, und die Charaktere sind weder besonders sympathisch noch besonders unsympathisch. Hannah Christ hat, um es in den Worten meines Kollegen B. zu sagen, Eier. Also, im übertragenen Sinne. Sie trägt nämlich, und das wird im Verlauf des Buches mehrmals erwähnt, das Parfüm Angel. Im Hochsommer, bei Temperaturen um die 30° C. Wer dieses Parfüm kennt, wird wissen, daß es eine (meiner Meinung nach) sehr schöne und einzigartige Duftnote hat. Aber es ist sehr schwer und intensiv und nur in homöopathischen Dosen zwischen November und März auszuhalten. Insofern: Respekt, Hannah. Und danke, daß du nicht stattdessen Opium trägst. Da wird mir schon beim Gedanken daran schlecht.
Aber zu wissen, welches Parfüm eine der Hauptfiguren trägt, macht das Buch auch nicht zu einem Bestseller. Daher würde ich mir für weitere Bücher von Herrn Löffler wünschen, daß er den flüssigen Schreibstil beibehält und von der Kreativität her noch 'ne Schippe drauflegt.
Samstag, 10. August 2013
Mittwoch, 7. August 2013
Tu ma' die Möhrchen
Jeder hat's schon gehört: die Grünen haben eine fabelhafte Idee gehabt. In bundesdeutschen Kantinen soll es einmal in der Woche einen fleischfreien Tag geben. Tjaha. Eigentlich gar nicht so dumm. Ich will mich aus der Diskussion eigentlich ganz heraushalten, denn 1.) gehe ich sowieso meistens nur freitags morgens in die Kantine, um dort mein ich-feiere-den-Endspurt-zum-Wochenende-Schokoladencroissant zu kaufen und 2.) bin ich zwar kein Vegetarier und werde auch nie einer sein, aber ich hege eine gewisse Bewunderung für fleischlos lebende Menschen. Und ein einziger fleischfreier Tag pro Woche würde mich wohl nicht umbringen.
ABER: die ganze Debatte nervt mich total ab, und das aus einem einzigen Grund. WARUM ZUM TEUFEL MUSS MAN DIESES PROJEKT ALS VEGGIE-DAY BEZEICHNEN????????
Warum, warum, warum??? Ist ein Veggie Day geiler als ein Gemüsetag? Sind veggies in irgendeiner Art nahrhafter, gesünder, verdauungsfördernder oder schlank/klug/sexy/reich machender als Gemüse? Oder gibt's an Veggie Days lila Kartoffeln und Möhren, während an Gemüsetagen grundsätzlich nur die gewöhnliche bleiche bzw. orange Variante serviert wird?
Und könnten wir, wenn schon der allgemeine Konsens dahin geht, daß alle anderen Sprachen viiiiiiiiiiiiiiel toller sind als unsere eigene, vielleicht mal 'ne andere Sprache als Englisch benutzen?
Mal sehen.
Wie wär's mit el día de la verdura?
Hm. Vielleicht etwas sperrig.
Auf Finnisch heißt Gemüse lt. dict.cc "vihannes". Das ist doch schon mal ganz putzig. Wie Hannes. Hihi.
Auf Türkisch scheint es sebze zu heißen. Dieses Wort hat aber definitiv ein ü-defizit.
Das schwedische grönsak hat auch einen gewissen Charme.
Oder wir nehmen das serbische поврће. Das kann dann wenigstens garantiert keiner aussprechen, außer den Serben, versteht sich.
ABER: die ganze Debatte nervt mich total ab, und das aus einem einzigen Grund. WARUM ZUM TEUFEL MUSS MAN DIESES PROJEKT ALS VEGGIE-DAY BEZEICHNEN????????
Warum, warum, warum??? Ist ein Veggie Day geiler als ein Gemüsetag? Sind veggies in irgendeiner Art nahrhafter, gesünder, verdauungsfördernder oder schlank/klug/sexy/reich machender als Gemüse? Oder gibt's an Veggie Days lila Kartoffeln und Möhren, während an Gemüsetagen grundsätzlich nur die gewöhnliche bleiche bzw. orange Variante serviert wird?
Und könnten wir, wenn schon der allgemeine Konsens dahin geht, daß alle anderen Sprachen viiiiiiiiiiiiiiel toller sind als unsere eigene, vielleicht mal 'ne andere Sprache als Englisch benutzen?
Mal sehen.
Wie wär's mit el día de la verdura?
Hm. Vielleicht etwas sperrig.
Auf Finnisch heißt Gemüse lt. dict.cc "vihannes". Das ist doch schon mal ganz putzig. Wie Hannes. Hihi.
Auf Türkisch scheint es sebze zu heißen. Dieses Wort hat aber definitiv ein ü-defizit.
Das schwedische grönsak hat auch einen gewissen Charme.
Oder wir nehmen das serbische поврће. Das kann dann wenigstens garantiert keiner aussprechen, außer den Serben, versteht sich.
Montag, 5. August 2013
Dortmund rockt (und ruft "Kuckuck")!
It pulls me the shoes out - vor Begeisterung, versteht sich. Es gibt in Dortmund einen Bücherschrank, extra nur für englische Bücher! Und zwar vor Victoria's Café in Dortmund-Kurl. Das Café sieht übrigens auch, zumindest von außen, bezaubernd aus. Ich muß da unbedingt mal hinfahren, wenn es auf ist.
Jedenfalls wollte ich eigentlich nur auf die Schnelle ein paar Bücher loswerden, aber es wäre das erste Mal in meinem Leben gewesen, daß ich vor einem Bücherregal gestanden und nicht die Bücher inspiziert hätte. Ich wurde auch prompt fündig und habe ein Karen Rose-Buch mitgenommen (damit kann man nichts falsch machen). Tjaha, und außerdem fand ich noch dies:
Ich stehe einfach auf diese 80er Jahre-Buchcover. Ganz besonders auf die mit diesem Hologramm-Aufkleber. Als ich das erste Mal in den USA war (Klassenfahrt 1987, ja genau, lt. dem Freund meiner Cousine bin ich älter als ein Urwald) stand ich in einem Büchergeschäft vor einer ganzen Reihe dieser Zebra Romances und war hin- und hergerissen zwischen dem Begehren, möglichst viele davon mitzunehmen und dem Wissen, daß ich meinen Koffer dann nicht mehr tragen kann.
Und da wir gerade beim Thema entzückend kitschiger Dinge sind...
Mein Geburtstagsgeschenk von meinem Liebsten! Der Kuckuck macht übrigens zu jeder vollen Stunde einen Höllenlärm, deswegen muß ich jetzt nachts immer die Wohnzimmertür schließen (die Uhr hängt im Wohnzimmer). Aber was tut man nicht alles für ein stylisches Heim...Übrigens habe ich auf die sehr nachdrückliche Aufforderung meines Liebsten hin das Loch für die Schraube, an der die Kuckucksuhr hängt, selbst in die Wand gebohrt! Mein erstes selbstgebohrtes Loch. Hach. Irgendwie ist das ein sehr erhebendes Gefühl.
Jedenfalls wollte ich eigentlich nur auf die Schnelle ein paar Bücher loswerden, aber es wäre das erste Mal in meinem Leben gewesen, daß ich vor einem Bücherregal gestanden und nicht die Bücher inspiziert hätte. Ich wurde auch prompt fündig und habe ein Karen Rose-Buch mitgenommen (damit kann man nichts falsch machen). Tjaha, und außerdem fand ich noch dies:
Ich stehe einfach auf diese 80er Jahre-Buchcover. Ganz besonders auf die mit diesem Hologramm-Aufkleber. Als ich das erste Mal in den USA war (Klassenfahrt 1987, ja genau, lt. dem Freund meiner Cousine bin ich älter als ein Urwald) stand ich in einem Büchergeschäft vor einer ganzen Reihe dieser Zebra Romances und war hin- und hergerissen zwischen dem Begehren, möglichst viele davon mitzunehmen und dem Wissen, daß ich meinen Koffer dann nicht mehr tragen kann.
Und da wir gerade beim Thema entzückend kitschiger Dinge sind...
Mein Geburtstagsgeschenk von meinem Liebsten! Der Kuckuck macht übrigens zu jeder vollen Stunde einen Höllenlärm, deswegen muß ich jetzt nachts immer die Wohnzimmertür schließen (die Uhr hängt im Wohnzimmer). Aber was tut man nicht alles für ein stylisches Heim...Übrigens habe ich auf die sehr nachdrückliche Aufforderung meines Liebsten hin das Loch für die Schraube, an der die Kuckucksuhr hängt, selbst in die Wand gebohrt! Mein erstes selbstgebohrtes Loch. Hach. Irgendwie ist das ein sehr erhebendes Gefühl.
Sonntag, 28. Juli 2013
Sherry Thomas: Not Quite A Husband
Bryony Asquith und Leo Marsden, beide Mitglieder der britischen High Society im ausgehenden 19. Jahrhundert, haben vor einigen Jahren überstürzt geheiratet und die Ehe wenig später annullieren lassen. Als einige der wenigen Ärztinnen ihrer Zeit bereist Bryony die ganze Welt und ist überrascht, aber nicht unbedingt begeistert, als Leo sie eines Tages bei ihrer Arbeit im indischen Hinterland aufspürt, um sie nach Hause zu holen, da ihr Vater im Sterben liegt. Trotzdem stimmt Bryony zu, mit Leo nach England zu reisen. Auf der teilweise lebensgefährlichen Reise kommen die beiden sich wieder näher und schaffen es nach vielen Jahren, sich darüber auszusprechen, warum ihre Ehe gescheitert ist. Doch kann es ein Happy End geben?
Not Quite A Husband ist das zweite Sherry Thomas-Buch, das ich gelesen habe, und ich erkenne ein Muster. Die Zeitsprünge! Die Handlung springt so einige Male zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her, das war in Private Arrangements genauso. Ich mag Sherry Thomas' Schreibstil sehr, und bei jeder anderen Autorin hätte mich das hin- und herspringen zwischen verschiedenen Zeiten wahrscheinlich in den Wahnsinn getrieben. Die Geschichte von Not Quite A Husband ist wunderbar romantisch, die Charaktere sind - nun ja, Charaktere (hat man ja auch nicht in jedem historischen Liebesroman, manchmal gibt's stattdessen nur Klischees) und die Handlung originell. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und mich wirklich sehr gut unterhalten gefühlt.
Aber ob ich Bryony leiden mag, ist eine andere Frage. Leo ist - bis auf den Scheidungsgrund - ein Goldschatz, gar keine Frage. Aber Bryony ist furchbar zugeknöpft, und das sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Ich habe ja generell kein Problem mit introvertierten Menschen - ich würde mich auch selbst so beschreiben - aber was zuviel ist, ist zuviel. Wann immer Bryony angefressen, traurig oder sonstwie mies drauf ist, sagt sie garantiert keinem, was sie hat. Das führt dazu, daß alle Menschen, oder besser gesagt, Buch-Charaktere, in ihrer Umgebung sich ständig vergeblich fragen, warum sie sich denn nun gerade so verhält, wie sie sich verhält. Deswegen hat mich die Schilderung, wie Bryonys und Leos Ehe ursprünglich gescheitert ist, richtig genervt. Bryony hatte tatsächlich einen ausgezeichneten Grund, mit Leo nicht mehr zusammensein zu wollen. Genaugenommen hätte sie die Hochzeit wohl absagen sollen. Der Clou dabei ist aber, daß sie ihn und alle ihre Verwandten und Bekannten die ganze Zeit nur mit irgendwelchen Ausreden abgespeist hat, anstatt mal zu sagen, was wirklich los ist. Das nervt.
Aber dennoch - Not Quite A Husband ist ein spannendes Buch mit einer originellen Handlung, das alle Liebesromanklischees erfrischenderweise ausläßt und dessen Heldin - obwohl sie mich genervt hat - über ein weitestgehend gesundes Selbstbewußtsein verfügt und auf sich selbst aufpassen kann. Daumen hoch! - Oder sollte ich sagen, dafür gibt es ganze 4 von 5 von Kulis durch das indische Hinterland geschleppte Badewannen?
Not Quite A Husband ist das zweite Sherry Thomas-Buch, das ich gelesen habe, und ich erkenne ein Muster. Die Zeitsprünge! Die Handlung springt so einige Male zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her, das war in Private Arrangements genauso. Ich mag Sherry Thomas' Schreibstil sehr, und bei jeder anderen Autorin hätte mich das hin- und herspringen zwischen verschiedenen Zeiten wahrscheinlich in den Wahnsinn getrieben. Die Geschichte von Not Quite A Husband ist wunderbar romantisch, die Charaktere sind - nun ja, Charaktere (hat man ja auch nicht in jedem historischen Liebesroman, manchmal gibt's stattdessen nur Klischees) und die Handlung originell. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und mich wirklich sehr gut unterhalten gefühlt.
Aber ob ich Bryony leiden mag, ist eine andere Frage. Leo ist - bis auf den Scheidungsgrund - ein Goldschatz, gar keine Frage. Aber Bryony ist furchbar zugeknöpft, und das sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Ich habe ja generell kein Problem mit introvertierten Menschen - ich würde mich auch selbst so beschreiben - aber was zuviel ist, ist zuviel. Wann immer Bryony angefressen, traurig oder sonstwie mies drauf ist, sagt sie garantiert keinem, was sie hat. Das führt dazu, daß alle Menschen, oder besser gesagt, Buch-Charaktere, in ihrer Umgebung sich ständig vergeblich fragen, warum sie sich denn nun gerade so verhält, wie sie sich verhält. Deswegen hat mich die Schilderung, wie Bryonys und Leos Ehe ursprünglich gescheitert ist, richtig genervt. Bryony hatte tatsächlich einen ausgezeichneten Grund, mit Leo nicht mehr zusammensein zu wollen. Genaugenommen hätte sie die Hochzeit wohl absagen sollen. Der Clou dabei ist aber, daß sie ihn und alle ihre Verwandten und Bekannten die ganze Zeit nur mit irgendwelchen Ausreden abgespeist hat, anstatt mal zu sagen, was wirklich los ist. Das nervt.
Aber dennoch - Not Quite A Husband ist ein spannendes Buch mit einer originellen Handlung, das alle Liebesromanklischees erfrischenderweise ausläßt und dessen Heldin - obwohl sie mich genervt hat - über ein weitestgehend gesundes Selbstbewußtsein verfügt und auf sich selbst aufpassen kann. Daumen hoch! - Oder sollte ich sagen, dafür gibt es ganze 4 von 5 von Kulis durch das indische Hinterland geschleppte Badewannen?
Dienstag, 4. Juni 2013
Von unseren Vorfahren können wir lernen
Vor einigen Tagen ist mir ein Kochbuch in die Hände gefallen, das wohl meiner Großmutter gehört haben muß. Das Buch ist in altdeutscher Schrift gedruckt. Ich vermute, daß es in den 1930er Jahren veröffentlicht wurde (meine Oma war Jahrgang 1913). Bisher habe ich immerhin schon gelernt, daß es damals in der Küche so richtig zur Sache ging, wie der Absatz über die Zubereitung von Tauben zeigt:
Die Taube kauft man meist lebend. Man tötet das Tier schnell, am besten durch Abschlagen des Kopfes mit dem Küchenbeil auf dem Hauklotz. Die Taube wird meist nicht gefüllt.
Der ausgenommenen Taube wird der Hals nach hinten gebogen. Die Flügel biegt man auch auf den Rücken, so daß der eine den Hals hält. Den Bauch schneidet man anstatt lang, quer ein und steckt beide Beine durch den Einschnitt aus der unteren Öffnung heraus. So läßt sich das Tier besser braten.
Man legt Magen, Herz und Leber in die Taube, diese in ein Stück Butter und dämpft sie mit wenig Salz, indem man von Zeit zu Zeit wenig kochendes Wasser hinzugießt, hellbräunlich. Schmorzeit 1 Stunde; altes Geflügel muß längere Zeit braten. Will man die Taube füllen, so hackt man Magen, Herz und Leber fein und mischt das Gehackte mit etwas eingeweichtem Weißbrot, Muskat, Salz, Petersilie, 1 Ei und füllt die Taube zu 3/4 voll.
Aber hey, nur kein Mitleid. Für das, was die Mistviecher meinem Auto regelmäßig antun, haben sie es wirklich nicht anders verdient (meine Großmutter hingegen besaß kein Auto und soweit ich mich erinnern kann, hat es bei ihr auch nie Taubenbraten gegeben).
Die Taube kauft man meist lebend. Man tötet das Tier schnell, am besten durch Abschlagen des Kopfes mit dem Küchenbeil auf dem Hauklotz. Die Taube wird meist nicht gefüllt.
Der ausgenommenen Taube wird der Hals nach hinten gebogen. Die Flügel biegt man auch auf den Rücken, so daß der eine den Hals hält. Den Bauch schneidet man anstatt lang, quer ein und steckt beide Beine durch den Einschnitt aus der unteren Öffnung heraus. So läßt sich das Tier besser braten.
Man legt Magen, Herz und Leber in die Taube, diese in ein Stück Butter und dämpft sie mit wenig Salz, indem man von Zeit zu Zeit wenig kochendes Wasser hinzugießt, hellbräunlich. Schmorzeit 1 Stunde; altes Geflügel muß längere Zeit braten. Will man die Taube füllen, so hackt man Magen, Herz und Leber fein und mischt das Gehackte mit etwas eingeweichtem Weißbrot, Muskat, Salz, Petersilie, 1 Ei und füllt die Taube zu 3/4 voll.
Aber hey, nur kein Mitleid. Für das, was die Mistviecher meinem Auto regelmäßig antun, haben sie es wirklich nicht anders verdient (meine Großmutter hingegen besaß kein Auto und soweit ich mich erinnern kann, hat es bei ihr auch nie Taubenbraten gegeben).
Dienstag, 21. Mai 2013
Marian Keyes: The Mystery of Mercy Close
Helen Walsh ist eine weitestgehend arbeitslose, an Depressionen leidende Privatdetektivin, die gerade wieder bei ihren Eltern einziehen mußte, weil sie aus ihrer Wohnung herausgeflogen ist. Da kommt ihr ein Auftrag ihres Ex-Freundes Jay gerade recht: er ist der Manager der in Irland einst legendären Boyband Laddz, die in wenigen Tagen ihr fast bis auf die letzten Tickets ausverkauftes Wiedervereinigungskonzert geben soll. Leider ist Wayne Diffney, eins der Bandmitglieder, spurlos verschwunden. Helen soll ihn ausfindig machen, und da die Aufgabe sie zumindest zeitweise von ihren Problemen ablenken kann und obendrein gut bezahlt wird, macht sie sich schleunigst und mit großem Eifer an die Arbeit...
Ich bin ja so ein kleines Marian Keyes-Fangirl. Ich finde ihre Bücher wahnsinnig unterhaltsam, trotz der meist unfaßbar traurigen Themen. Auf Helens Buch war ich ganz besonders gespannt. Dazu muß man wissen, daß diese Figur die jüngste von fünf Schwestern ist, die jede bereits ihr eigenes Buch hatte. Helen ist in jedem dieser vorherigen Bücher als Nebenfigur aufgetaucht, und ich fand sie immer äußerst erfrischend als Buchcharakter.
Helen wurde nämlich immer als eine Frau charakterisiert, die nur das tut, was sie will, und äußerst unverblümt genau das sagt, was ihr gerade durch den Kopf geht. Die erste Szene von The Mystery of Mercy Close (Mercy Close ist übrigens nichts anderes als die Straße, in der der verschwundene Wayne wohnt) ist da ganz typisch. Helen mußte aus ihrer Wohnung ausziehen, weil sie die Raten nicht bezahlen konnte, und kreuzt bei ihren Eltern auf. Nun ergibt sich der folgende Dialog:
"I've news," I said.
Mum found her voice. "What are you doing here?"
"I live here."
"You don't. We got rid of you. We painted your room. We've never been happier."
"I said I've news. That's my news. I live here."
Helen ist sehr selbstbewußt und weiß ziemlich genau, was sie will und was sie nicht will. Außerdem hat sie eine sogenannte shovel list. Das ist eine Liste von Menschen, Dingen, oder auch Ausdrücken, die sie so aggressiv machen, daß sie ihnen am liebsten die flache Seite einer Schaufel ins Gesicht schlagen würde. Ich überlege ja schon die ganze Zeit, ob ich so eine Liste nicht auch haben sollte. Ganz oben auf dieser Liste würde meine Ex-Arbeitskollegin C. stehen, die nicht nur dumm, verlogen und niederträchtig ist, sondern solch einen Schlag mit einer Schaufel ins Gesicht zweifellos auch als Schönheits-OP von der Krankenkasse bezahlt bekäme. Ziemlich weit oben wären auch noch Unternehmensberater, die Äußerungen wie die folgende tun: "Die Projeksprache ist Deutsch. Und jetzt lassen Sie uns mal darüber diskutieren, wie Sie Ihre Commodities zu Spend Categories clustern, und wie es um Ihr Supplier Development bestellt ist....". Das Wort "nachhaltig" wäre definitiv ganz weit vorne, genau wie die Werbung für das Haarfärbemittel, das die Haare "glossy glänzend" macht. Und die Taschentücher, die nicht einfach nur weich, sondern soft sind. Autofahrer, die es für uncool halten, wenn man auf der Autobahn beim Fahrspurwechsel blinkt. Sigmar Gabriel - na ja, wenn das Tempolimit nicht kommt, muß ich ihm vielleicht doch keine Schaufel ins Gesicht schlagen. Ok, meine Liste wäre ganz schön lang, aber ich schweife ab.
The Mystery of Mercy Close hat keine besonders faszinierende Handlung. Helen forscht nach, wo Wayne abgeblieben ist und kämpft dabei gegen ihre schlimmer werdende Depression an, die sogar soweit geht, daß sie sich das Leben nehmen will. Das soll jetzt aber nicht heißen, daß das Buch sterbenslangweilig ist - das ist es nämlich ganz und gar nicht. Es ist in der Ich-Form geschrieben, und so hat man beim Lesen das Gefühl, daß einem eine ziemlich verpeilte, aber doch sehr liebenswerte und bodenständige Freundin eine lange und sehr dramatische Geschichte erzählt.
Was mich aber sehr überrascht hat, ist die Sache mit der Depression. Soweit ich weiß, leidet (oder litt) die Autorin Marian Keyes selbst an Depressionen, ich gehe also davon aus, daß sie weiß, worüber sie schreibt. Ich hätte jedoch nie erwartet, daß eine so direkte, unverblümte und teilweise auch etwas rücksichtslose Person wie Helen so ein Leiden haben könnte. Ich habe immer gedacht, das sei eher eine Krankheit, die besonders sensiblen und mitfühlenden Menschen zu schaffen macht, die sich alles immer sehr zu Herzen nehmen. Aber andererseits weiß ich nur sehr wenig über dieses Thema. Vielleicht ist die Handlung des Buches tatsächlich sehr schlüssig und es sind ganz andere Faktoren und persönliche Umstände, die dazu führen, daß jemand depressiv ist.
Laßt euch durch dieses traurige Thema jedenfalls nicht vom Lesen des Buchs abhalten. Es ist wirklich ein gutes Buch. Auch wenn ich Helens Vorliebe für düstere Wandfarben mit ekligen Namen (wie z. B. Wundbrand, Thrombose oder auch Blutsturz) beim besten Willen nicht nachvollziehen kann. Die Wand hinter meinem Computermonitor ist in sonnigem Gelb gestrichen, und wenn ich hier fertig bin, werde ich die Nacht in meinem rosa gestrichenen Schlafzimmer mit rosa Vorhängen (ja, es war für meinen Liebsten nicht leicht, diese Farbgestaltung zu verkraften) verbringen.
Ich bin ja so ein kleines Marian Keyes-Fangirl. Ich finde ihre Bücher wahnsinnig unterhaltsam, trotz der meist unfaßbar traurigen Themen. Auf Helens Buch war ich ganz besonders gespannt. Dazu muß man wissen, daß diese Figur die jüngste von fünf Schwestern ist, die jede bereits ihr eigenes Buch hatte. Helen ist in jedem dieser vorherigen Bücher als Nebenfigur aufgetaucht, und ich fand sie immer äußerst erfrischend als Buchcharakter.
Helen wurde nämlich immer als eine Frau charakterisiert, die nur das tut, was sie will, und äußerst unverblümt genau das sagt, was ihr gerade durch den Kopf geht. Die erste Szene von The Mystery of Mercy Close (Mercy Close ist übrigens nichts anderes als die Straße, in der der verschwundene Wayne wohnt) ist da ganz typisch. Helen mußte aus ihrer Wohnung ausziehen, weil sie die Raten nicht bezahlen konnte, und kreuzt bei ihren Eltern auf. Nun ergibt sich der folgende Dialog:
"I've news," I said.
Mum found her voice. "What are you doing here?"
"I live here."
"You don't. We got rid of you. We painted your room. We've never been happier."
"I said I've news. That's my news. I live here."
Helen ist sehr selbstbewußt und weiß ziemlich genau, was sie will und was sie nicht will. Außerdem hat sie eine sogenannte shovel list. Das ist eine Liste von Menschen, Dingen, oder auch Ausdrücken, die sie so aggressiv machen, daß sie ihnen am liebsten die flache Seite einer Schaufel ins Gesicht schlagen würde. Ich überlege ja schon die ganze Zeit, ob ich so eine Liste nicht auch haben sollte. Ganz oben auf dieser Liste würde meine Ex-Arbeitskollegin C. stehen, die nicht nur dumm, verlogen und niederträchtig ist, sondern solch einen Schlag mit einer Schaufel ins Gesicht zweifellos auch als Schönheits-OP von der Krankenkasse bezahlt bekäme. Ziemlich weit oben wären auch noch Unternehmensberater, die Äußerungen wie die folgende tun: "Die Projeksprache ist Deutsch. Und jetzt lassen Sie uns mal darüber diskutieren, wie Sie Ihre Commodities zu Spend Categories clustern, und wie es um Ihr Supplier Development bestellt ist....". Das Wort "nachhaltig" wäre definitiv ganz weit vorne, genau wie die Werbung für das Haarfärbemittel, das die Haare "glossy glänzend" macht. Und die Taschentücher, die nicht einfach nur weich, sondern soft sind. Autofahrer, die es für uncool halten, wenn man auf der Autobahn beim Fahrspurwechsel blinkt. Sigmar Gabriel - na ja, wenn das Tempolimit nicht kommt, muß ich ihm vielleicht doch keine Schaufel ins Gesicht schlagen. Ok, meine Liste wäre ganz schön lang, aber ich schweife ab.
The Mystery of Mercy Close hat keine besonders faszinierende Handlung. Helen forscht nach, wo Wayne abgeblieben ist und kämpft dabei gegen ihre schlimmer werdende Depression an, die sogar soweit geht, daß sie sich das Leben nehmen will. Das soll jetzt aber nicht heißen, daß das Buch sterbenslangweilig ist - das ist es nämlich ganz und gar nicht. Es ist in der Ich-Form geschrieben, und so hat man beim Lesen das Gefühl, daß einem eine ziemlich verpeilte, aber doch sehr liebenswerte und bodenständige Freundin eine lange und sehr dramatische Geschichte erzählt.
Was mich aber sehr überrascht hat, ist die Sache mit der Depression. Soweit ich weiß, leidet (oder litt) die Autorin Marian Keyes selbst an Depressionen, ich gehe also davon aus, daß sie weiß, worüber sie schreibt. Ich hätte jedoch nie erwartet, daß eine so direkte, unverblümte und teilweise auch etwas rücksichtslose Person wie Helen so ein Leiden haben könnte. Ich habe immer gedacht, das sei eher eine Krankheit, die besonders sensiblen und mitfühlenden Menschen zu schaffen macht, die sich alles immer sehr zu Herzen nehmen. Aber andererseits weiß ich nur sehr wenig über dieses Thema. Vielleicht ist die Handlung des Buches tatsächlich sehr schlüssig und es sind ganz andere Faktoren und persönliche Umstände, die dazu führen, daß jemand depressiv ist.
Laßt euch durch dieses traurige Thema jedenfalls nicht vom Lesen des Buchs abhalten. Es ist wirklich ein gutes Buch. Auch wenn ich Helens Vorliebe für düstere Wandfarben mit ekligen Namen (wie z. B. Wundbrand, Thrombose oder auch Blutsturz) beim besten Willen nicht nachvollziehen kann. Die Wand hinter meinem Computermonitor ist in sonnigem Gelb gestrichen, und wenn ich hier fertig bin, werde ich die Nacht in meinem rosa gestrichenen Schlafzimmer mit rosa Vorhängen (ja, es war für meinen Liebsten nicht leicht, diese Farbgestaltung zu verkraften) verbringen.
Dienstag, 7. Mai 2013
Darauf hat die Menschheit gewartet (echt jetzt).
Neulich mußte ich einmal mitten in der Nacht (an einem Samstag Morgen um 9 Uhr, um genau zu sein, und ich HASSE es, am Wochenende zu einer einstelligen Uhrzeit aufzustehen) nach Dortmund-Hörde, um mein Auto bei Carglass abzugeben. Carglass hasse ich eigentlich auch, wegen der bescheuerten Werbung, aber meine Versicherung hatte mir nur einige Werkstätten zur Auswahl genannt, die ich nehmen konnte, und diese war wenigstens in der Nähe von ein paar Läden und einer U-Bahn Haltestelle. Also schlenderte ich kurz nach 9 Uhr gelassenen Schrittes durch das noch sehr verschlafene Hörde und hatte einige Stunden Zeit totzuschlagen. Eines der wenigen Geschäfte, das schon geöffnet hatte, war ein Woolworth-Laden. Dazu muß man wissen, daß ich vor gut 20 Jahren in Hörde gearbeitet habe und damals sehr häufig einen Teil meiner Mittagspause in diesem Woolworth-Laden verbracht habe. Es gab da nämlich zwei Dinge, von denen ich mich unmöglich fernhalten konnte: eine Bücherabteilung mit vielen Liebesromanen, und eine große und gutsortierte Kosmetikabteilung. Gut, daß sie nicht auch noch eine große Auswahl an Schuhen, Handtaschen und Ohrringen hatten, sonst hätte ich mich wahrscheinlich nachts dort einschließen lassen. Ich war also verständlicherweise sehr neugierig, wie es heute bei Woolworth aussieht. Und es war eine riesengroße Enttäuschung! Was für ein billiger Ramschladen, dagegen wirkt jedes 1 Euro-Geschäft ja schon fast wie ein Einkaufsparadies! Doch dann entdeckte ich ES. Und natürlich erkannte ich sofort, daß ich ES kaufen mußte, denn es ist ja das, worauf die Menschheit schon so furchtbar lange gewartet hat. Es ist...
...Hello Kitty-Klopapier mit Rosenduft!!
...Hello Kitty-Klopapier mit Rosenduft!!
Montag, 6. Mai 2013
Stephen Blackmore: Dead Things
Eric Carter ist ein Magier der Fachrichtung Totenbeschwörung (bißchen wie Anita Blake, nur cooler). Vor vielen Jahren hat er seine Heimatstadt Los Angeles verlassen, doch jetzt kehrt er zurück, um herauszufinden, wer seine Schwester Lucy ermordet hat. Kaum dort angekommen, sind alle möglichen Leute hinter ihm her und wollen ihn selbst umbringen oder zumindest vertreiben. Aber wer? Sein alter Freund Alex, seine Ex-Freundin Vivian, ein lebendiger sowie ein toter Gangsterboss und auch eine mexikanische Totengöttin kommen in Frage, doch wer davon meint es ernst und wer hat etwas mit Lucys Tod zu tun? Eric hat es nicht leicht, das Verbrechen aufzuklären und selbst mit dem Leben davonzukommen.
Dead Things ist das erste Buch, das in der Gegenwartsform geschrieben ist und das ich trotzdem freiwillig gelesen habe. Ich könnte noch nicht mal sagen warum, aber es paßt einfach zu Stephen Blackmores Schreibstil. Es ist eine von diesen hard-boiled Geschichten (ich benutze wirklich nicht gern überflüssige Anglizismen, aber für hard-boiled kenne ich keine angemessene Übersetzung), wie ich sie manchmal sehr gern mag. Der Ich-Erzähler Eric ist alles in allem keine besonders sympathische Figur, aber er ist auch nicht bösartig - und er ist irgendwie cool. Na ja, das war Anita Blake in den ersten paar Büchern schließlich auch, aber das nur nebenbei. Eric hat ein enorm dreckiges Mundwerk. Ich hatte sogar kurz die Idee, mal nachzuzählen, wie oft das Wort fuck auf den 295 Seiten vorkommt, aber dann war ich zu faul dazu. Für solche Aktivitäten sind e-books wohl doch besser geeignet!
Die Geschichte selbst ist für das Genre nichts außergewöhnliches. Eric hat eine schlimme Vergangenheit und eine wahrscheinlich schlimmere Zukunft, steckt ständig in Schwierigkeiten und wird dauernd verfolgt und konsequenterweise meistens auch aufgespürt und verprügelt oder sonstwie verletzt. Manchmal weiß er, wer ihm schaden will, manchmal auch nicht. Für einige Zeit hat er Grund, seinem Freund Alex zu mißtrauen, und jemand, von dem er dachte, er sei tot, ist es nicht so ganz.
Wie es in solchen Büchern nicht selten ist, stellt sich am Ende heraus, daß alle Handlungsstränge zusammenhängen und daß Lucy von jemandem getötet wurde, der eigentlich gar keinen Grund dazu hatte. Aber es ist eben eine wahnsinnig spannende Geschichte, mit Action von der ersten bis zur letzten Seite und wunderbar abgefahrenen Details. Es gibt keine Durchhänger und keine Langeweile, und ich habe mich beim Lesen einfach nur zurückgelehnt und die haarsträubenden Ereignisse auf mich einwirken lassen. (Ich hätte auch "genossen" schreiben können, aber das wäre vielleicht etwas geschmacklos. Es wird schließlich jede Menge Blut vergossen).
Übrigens kennt Eric wirklich die geilsten Zaubersprüche. Einmal ist er in einem Cadillac unterweges, was seine Verfolger auch wissen. Also klebt er einfach einen Aufkleber auf die Windschutzscheibe, mit der Aufschrift: "Gray Honda Civic Totally Not A Cadillac". Ein anderes Mal entführt er einen Krankenwagen und fährt damit auf den Parkplatz eines vornehmen Country Clubs. Dort bringt er einen - oha, wie nennt man diesen Beruf? - Valet Parker dazu, den Krankenwagen zu parken und Eric stattdessen einen Mercedes zu bringen. Die Rechtfertigung folgt auf dem Fuße: "A few minutes later I'm on the road in somebody's S Class. Kid'll probably lose his job, but who wants to be stuck parking rich assholes' cars, anyway? Doing him a favor."
Tja, ich hoffe, mir tut niemals jemand so einen Gefallen. Trotzdem eine sehr coole Aktion. So wie sich das Ende anhört, könnte ich mir denken, daß es eine Fortsetzung geben wird, und da ich mit Dead Things so einen Spaß hatte, werde ich die auf jeden Fall auch lesen.
Dead Things ist das erste Buch, das in der Gegenwartsform geschrieben ist und das ich trotzdem freiwillig gelesen habe. Ich könnte noch nicht mal sagen warum, aber es paßt einfach zu Stephen Blackmores Schreibstil. Es ist eine von diesen hard-boiled Geschichten (ich benutze wirklich nicht gern überflüssige Anglizismen, aber für hard-boiled kenne ich keine angemessene Übersetzung), wie ich sie manchmal sehr gern mag. Der Ich-Erzähler Eric ist alles in allem keine besonders sympathische Figur, aber er ist auch nicht bösartig - und er ist irgendwie cool. Na ja, das war Anita Blake in den ersten paar Büchern schließlich auch, aber das nur nebenbei. Eric hat ein enorm dreckiges Mundwerk. Ich hatte sogar kurz die Idee, mal nachzuzählen, wie oft das Wort fuck auf den 295 Seiten vorkommt, aber dann war ich zu faul dazu. Für solche Aktivitäten sind e-books wohl doch besser geeignet!
Die Geschichte selbst ist für das Genre nichts außergewöhnliches. Eric hat eine schlimme Vergangenheit und eine wahrscheinlich schlimmere Zukunft, steckt ständig in Schwierigkeiten und wird dauernd verfolgt und konsequenterweise meistens auch aufgespürt und verprügelt oder sonstwie verletzt. Manchmal weiß er, wer ihm schaden will, manchmal auch nicht. Für einige Zeit hat er Grund, seinem Freund Alex zu mißtrauen, und jemand, von dem er dachte, er sei tot, ist es nicht so ganz.
Wie es in solchen Büchern nicht selten ist, stellt sich am Ende heraus, daß alle Handlungsstränge zusammenhängen und daß Lucy von jemandem getötet wurde, der eigentlich gar keinen Grund dazu hatte. Aber es ist eben eine wahnsinnig spannende Geschichte, mit Action von der ersten bis zur letzten Seite und wunderbar abgefahrenen Details. Es gibt keine Durchhänger und keine Langeweile, und ich habe mich beim Lesen einfach nur zurückgelehnt und die haarsträubenden Ereignisse auf mich einwirken lassen. (Ich hätte auch "genossen" schreiben können, aber das wäre vielleicht etwas geschmacklos. Es wird schließlich jede Menge Blut vergossen).
Übrigens kennt Eric wirklich die geilsten Zaubersprüche. Einmal ist er in einem Cadillac unterweges, was seine Verfolger auch wissen. Also klebt er einfach einen Aufkleber auf die Windschutzscheibe, mit der Aufschrift: "Gray Honda Civic Totally Not A Cadillac". Ein anderes Mal entführt er einen Krankenwagen und fährt damit auf den Parkplatz eines vornehmen Country Clubs. Dort bringt er einen - oha, wie nennt man diesen Beruf? - Valet Parker dazu, den Krankenwagen zu parken und Eric stattdessen einen Mercedes zu bringen. Die Rechtfertigung folgt auf dem Fuße: "A few minutes later I'm on the road in somebody's S Class. Kid'll probably lose his job, but who wants to be stuck parking rich assholes' cars, anyway? Doing him a favor."
Tja, ich hoffe, mir tut niemals jemand so einen Gefallen. Trotzdem eine sehr coole Aktion. So wie sich das Ende anhört, könnte ich mir denken, daß es eine Fortsetzung geben wird, und da ich mit Dead Things so einen Spaß hatte, werde ich die auf jeden Fall auch lesen.
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