Als in einem Waldstück in der Nähe von São Paulo in Brasilien mehrere Leichen gefunden werden, wird die Bundespolizei in Gestalt von Chefinspektor Mario Silva zur Hilfe gerufen. Zunächst ist es schwierig, die Toten zu identifizieren, und es gibt scheinbar kein Motiv für die Morde - bis sich schließlich ein grauenhafter Verdacht in eine ungeheuerliche Gewißheit verwandelt...
Buried Strangers ist wieder ein ultra-harter Krimi mit dem Schauplatz Brasilien. Für Leute mit schwachen Nerven ist dieses Buch wirklich nichts, aber es ist extremst spannend und hat diesmal eine wesentliche straffere Erzählweise als das Vorgängerbuch Blood of the Wicked. Wieder werden die teilweise sehr üblen Zustände in Brasilien und die extremen Unterschiede zwischen dem Leben der reichen und der armen Leute in den schillerndsten Farben geschildert. Ich kann natürlich nicht einschätzen, wie realistisch das alles ist, und der Autor scheint kein Brasilianer, sondern ein Amerikaner zu sein. Aber zumindest wirkt es sehr realistisch. Mir wurde beim Lesen jedenfalls mal wieder so richtig klar, wie gut wir es hier in Mitteleuropa eigentlich haben.
Da gibt es Leute, die in den allerärmlichsten Verhältnissen leben, und die ihren Arbeitgebern, sofern sie Arbeit haben, schutzlos ausgeliefert sind. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich jene, die sich fast alles leisten können; sogar neue Organe wie Lungen und Herzen, wenn nur das Geld stimmt. Die einen tun alles, um zu überleben - die anderen verteidigen ihre Privilegien mit Zähnen und Klauen. Auch die Polizei ist bis in die höchsten Ränge von Korruption durchdrungen.
Selbst diejenigen, die sich Eigenschaften wie Güte, Aufrichtigkeit und Mitgefühl bewahrt haben, haben ihre dunklen Seiten und neigen gelegentlich dazu, etwas illegales zu tun - bis hin zur Selbstjustiz.
Buried Strangers ist oft bestürzend und schockierend. Aber es ist auch ein wahnsinnig spannendes Buch, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe. Eine unbedingte Empfehlung von mir für alle Leser mit starken Nerven.
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