Samstag, 3. September 2011

Aus dem Tagebuch einer Regency-Romanheldin, Teil 9


Liebes Tagebuch,
die Bibliothek von Lord und Lady Mousy ist ganz schön armselig. Da sind noch nicht mal Süßigkeiten im Schreibtisch versteckt! Wenn ich einen Schreibtisch hätte, dann würde ich in die Hälfte der Schubladen Süßigkeiten und in die andere Hälfte kleine Flaschen mit Hustensaft legen. So hätte ich immer, was ich brauche.

Während ich die Schubladen des Schreibtischs öffnete, hörte ich plötzlich ein Räuspern hinter mir. Und als ich mich umdrehte – ich wurde ein bißchen rot, weil ich mir nicht sicher war, ob Lord und Lady Mousy damit einverstanden sind, daß ich in ihrem Schreibtisch Süßigkeiten suche – sah ich, daß der Fremde von Lady Sandcastles Ball hereingekommen war!

Oh, er ist ja so anbetungswürdig. Er hat unglaublich breite Schultern. Aber er hat etwas grimmig geguckt und die Stirn gerunzelt. "Was machst du kleine Hexe denn da?" hat er mich angeherrscht.

Oh je. Im Ausredenerfinden hatte ich zwar eine 2 in der Schule – aber…unserere Lehrerinnen waren ja auch nicht so attraktiv und maskulin wie dieser Fremde. Ich fürchte, ich habe ein bißchen herumgestammelt und etwas in der Art von "Ich…äh, also…mir ist was runtergefallen…ein Familienerbstück. Das Amulett von meiner Ur-ur-ur-Oma Fanny. Sie war, äh…zwei Wochen lang die Geliebte von Charles II!" gesagt. (Meine Lehrerin Miss Dunwick hat immer gesagt, daß nahezu jede britische Adelsfamilie eine Urahnin hat, die die Geliebte von Charles II war. Und dann hat sie noch gesagt, daß wir deswegen alle miteinander verwandt und irgendwie inzestgeschädigt sind. Was kann sie damit nur gemeint haben??).

Der Fremde sah beeindruckt aus. Er runzelte zwar immer noch die Stirn, aber er sagte, er würde mir beim Suchen helfen. Dann kam er auf mich zu und packte meine Hüften! Er riß mich an sich und plötzlich biß er mich ins Ohrläppchen und rieb seine Vorderseite an mir. Ich spürte etwas hartes, längliches, etwa in der Höhe meines Bauchnabels – ob er wohl von Lady Mousys Buffett eine Salami mitgenommen hatte? Aber egal: plötzlich begann der Fremde mich zu küssen und gleichzeitig am Ausschnitt meines Kleids zu ziehen. Es war so aufregend! Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, und ich hörte ein lautes Stöhnen und merkte, daß ich das selbst war! Mir fiel plötzlich ein, daß es mittags schon wieder nur Schafsinnereien gegeben hatte, und so griff ich nach der Salami, die plötzlich noch größer wurde, und der Fremde ließ von meinem Ausschnitt ab und schob meinen Rock und meinen Unterrock und meinen Unter-Unterrock hoch und dann…

…oh. Ich muß das Licht ausmachen. Nebenan quiekt Bella ganz laut, und wer weiß, vielleicht ärgert sie sich gerade über Kevin und kommt gleich rüber, um ihren Zorn an mir und meiner Katze auszulassen! Ich muß ganz schnell tun, als würde ich schlafen.

6 Kommentare:

  1. Das ist aber ein gemeiner Cliffhanger *lach*

    Schafsinnereien und Salami: Darauf muss man erst einmal kommen!

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  2. Ich hab mich beim Lesen herrlich amüsiert (die Salami, die plötzlich größer wurde *lol*) und hoffe, dass es bald weiter geht (warum musst du uns auch so auf die Folter spannen)...

    Liebe Grüße,
    Sabine

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  3. Ich habe mich ja eine Weile nicht gemeldet, aber wollte es nicht verpassen Dir zu sagen, dass ich die kleine Regencyheldin sehr gerne lese und hoffe, dass Du alles zu einem interessanten, würdigem Abschluss führst. Und vielleicht nicht immer an den besten Stellen aufhörst! ;-)

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  4. Hallo Leute! So eine Regency-Romanhelden-Salami hält sich doch ein Weilchen :-P

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  5. Ich hoffe nur, dass diese Salami nicht noch von deiner Heldin geräuchert wird - man weiß ja nie, was Süßigkeiten und Hustensaft so für Folgen haben! :D

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  6. *bekommt gerade einen heftigen Lachanfall*

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