Im Jahr 1986 hat sich das kleine kalifornische Städtchen Oak Knoll kaum vom Entsetzen über die Taten eines Serienmörders erholt, als schon wieder ein Mord geschieht: die Künstlerin Marissa Fordham wird tot in ihrem abgelegenen Haus gefunden. Bei ihr ist ihre 4jährige Tochter Haley, die jedoch so traumatisiert ist, daß sie nichts zum Tathergang sagen kann. Fieberhaft sucht die Polizei mit Hilfe des Profilers Vince Leone nach Hinweisen, doch für jedes gelöste Rätsel tauchen mehrere neue auf: Marissa war nicht die, die zu sein sie vorgab. Neben ihrer Mentorin Milo Bordain haben offensichtlich auch deren Ehemann und Sohn etwas zu verbergen, ganz zu schweigen von Marissas Freund, einem buchstäblich verückten Universitätsprofessor, und dessen Assistenten. Obendrein verschwindet auch noch Marissas Freundin Gina spurlos...
Secrets to the Grave ist, wie alle neueren Bücher von Tami Hoag, ein außerordentlich spannendes Buch. So spannend, daß ich auf meinen Nägeln gekaut hätte, wenn ich zum Nägel kauen neigen würde. Die Autorin legt ständig neue falsche Fährten und läßt ihre Ermittler die erschütterndsten Dinge über die Bekannten der Toten herausfinden. Alle haben finstere Geheimnisse, aber natürlich wurde haben nicht alle aufgrund dieser Geheimnisse auch getötet. Die Beschreibung der Polizeiarbeit ist faszinierend, denn obwohl das Buch im Jahr 1986 spielt, was mir gar nicht soo lange her vorkommt, steckte die Benutzung von Computern da natürlich noch in den Kinderschuhen. DNA-Spuren kamen als Beweise noch nicht in Frage, und, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann: wenn man in der Wildnis gestrandet ist, dann ist man in der Wildnis gestrandet. Keine Handys!
Interessant auch, wie berechnend der psychologisch geschulte Vince in seinem Umgang mit dem verückten Professor ist, um aus ihm Informationen herauszuholen. Trotzdem verliert er nie sein Mitgefühl mit Zander oder einer der anderen Personen, die er befragt.
Secrets to the Grave ist Thriller pur - es gibt einige wenige süße, liebevolle Momente zwischen Vince und seiner Frau Anne, aber es ist definitiv keine Liebesgeschichte. Wer aber mal etwas richtig spannendes lesen und bis zum Ende grübeln möchte, wer denn jetzt der Mörder war, der ist hier genau richtig. Von mir gibt's eine klare Empfehlung für dieses Buch.
Mit deiner Rezi hast du mich richtig neugierig auf die Autorin gemacht, allerdings lese ich Krimis lieber auf Deutsch.
AntwortenLöschenMeine Bibliothek hätte "Dunkle Pfade", "Engel der Schuld", "Feuermale", "Kaltherzig", "Schwärzer als der Tod", "Sünden der Nacht" und "Tödlich ist die Nacht" im Angebot. Kannst du mir was davon empfehlen und müsste ich eine Reihenfolge einhalten? :)
Hi Winterkatze, ich hab die alle auf englisch gelesen und weiss jetzt nicht, welche deutschen Titel zu welchen englischen gehören... Besonders gut fand ich: A Thin Dark Line -> Prior Bad Acts, Dark Horse -> The Alibi Man und Kill The Messenger. Vielleicht hast du ja eins davon?
AntwortenLöschenOkay, Dunkle Pfade/A Thin Dark Line, Kaltherzig/The Alibi Man, Tödlich ist die Nacht/Kill the messenger kann ich mal über die Bibliothek antesten. Zumindest, wenn ich wieder vormerken darf, ich habe gerade die maximale Grenze erreicht. *hüstel*
AntwortenLöschenKennst du denn diese Titel auch und wenn ja, soll ich davon lieber die Finger lassen? ;)
Engel der Schuld/Guilty as Sin
Feuermale/Ashes to ashes
Schwärzer als der Tod/Deeper than the dead
Sünden der Nacht/Night sins
Also, Night Sins und Guilty as Sin gehören in der Reihenfolge zusammen. Die sind gut, aber sehr, sehr düster. Night Sins hat auch nicht wirklich ein Happy End. Deeper than the Dead ist der Vorgängerband von Secrets to the Grave - sehr spannend, spielt in den 80er Jahren. Ich würde dir für den Einstieg vielleicht Ashes to Ashes empfehlen. Der ist super spannend, gut geschrieben, und falls es dir gefällt, kannst du dir ja die Nachfolgebände (aber nur locker verbunden und separat lesbar) Dust to Dust und Prior Bad Acts besorgen :-)
AntwortenLöschenP.S.: Ich hatte mich neulich mit den Titeln vertan. A Thin Dark Line gehört zu keinem der anderen Bücher.
Mit düster habe ich eigentlich kein Problem, solange ich beim Lesen in der richtigen Stimmung bin. :)
AntwortenLöschenMit der detaillierten Empfehlung wage ich mich beim nächsten Bibliotheksbesuch mal an die Autorin. Ich muss dann nur Glück haben und "Ashes to Ashes" in die Finger bekommen. Dankeschön! :)