Samstag, 25. Dezember 2010

Cameron Haley: Mob Rules

Im Los Angeles einer alternativen Realität ist Dominica Riley, genannt Domino, die rechte Hand des Gangsterbosses Shanar Rashan. Rashan ist ein mächtiger Zauberer, genau wie nahezu alle seiner Verbrecherkollegen, und auch Domino besitzt Zauberkräfte. Eines Tages wird einer von Dominos Gangsterkumpels auf grausame Art getötet und es scheint, als wolle einer von Rashans Rivalen dessen Geschäfte gewaltsam übernehmen. Doch was hat der Feenkönig Oberon damit zu tun, und ist Rashans Sohn Adan, in den sich Domino verliebt hat, tatsächlich von einem Dämonen besessen?

Tja, wie ihr seht, bin ich wieder da. Ich habe eine ziemlich schlimme Zeit hinter mir und vor mir, und damit meine ich nicht den üblichen Umzugsärger. Hey, ich wohne jetzt in einem Haus, wo die Mieter nicht selbst Schnee schippen müssen, weil die Wohnungsgesellschaft eine Firma damit beauftragt hat! Ist das nix? Jedenfalls habe ich jetzt doch mal wieder ein bißchen Lust und hoffentlich gelegentlich auch Zeit zum bloggen.

Ich weiß nicht mehr genau, wie ich darauf gekommen bin, Mob Rules lesen zu wollen; ich glaube, es hat im Romantic Times Magazine eine tolle Bewertung bekommen und die Leseprobe war auch recht überzeugend. Es ist auch kein mieses Buch - aber es fällt in die Kategorie "kann man lesen, muß man aber nicht".

Wahrscheinlich sollte ich ohnehin lernen, mich von Büchern mit zauberkräftigen Protagonisten fernzuhalten: es nervt mich nämlich immer nach einigen Seiten, wenn die Helden niemals ein ernsthaftes Problem haben, sondern alles mit einem Fingerschnippen und einem flotten (Zauber-) Spruch lösen können. So ist das auch bei Domino: sie hat einen Anti-Lungenkrebs-Zauber, so daß sie unbesorgt ständig rauchen kann, und einen Dünnmach-Zauber, so daß sie nie auch nur an eine Diät denken muß. Autofahren macht dank eines Anti-Stau- und eines Sofort-Parkplatz-Finde-Zaubers auch in der Großstadt Los Angeles richtig viel Spaß. Aber am schlimmsten finde ich, daß auch gewalttätige Auseinandersetzungen mit Dominos und Rashans Feinden nie wirklich furchteinflößend sind, denn dank ihrer Zauberkräfte geht alles immer gut aus. Domino hat nie richtige Angst, und dank eines weiteren Zauberspruchs stellen Prellungen und Kratzer kein Problem dar.

Mob Rules ist in der Ich-Form geschrieben. Ich weiß, daß viele das nicht mögen; ich persönlich finde es eigentlich recht angenehm. Nur: da die Person, aus deren Perspektive das Buch geschrieben ist, niemals richtig heftige Emotionen - sei es Angst oder Verliebtheit oder etwas anderes - verspürt, läßt das Buch auch den Leser kalt.

Da hilft es auch nicht, daß die Handlung und die Parallelwelt, in der sie spielt, eigentlich ganz interessant sind. Obendrein kommt im letzten Drittel auch noch einiges vor, das vor Entsetzen und Überraschung meine Augenbrauen beinah von ihrem angestammten Platz auf meiner Stirn bis zum Hinterkopf hochrutschen ließ. Domino, ihr Chef und alle ihre Kollegen gehören schließlich zum organisierten Verbrechen, ihren Lebensunterhalt bestreiten sie durch allerlei illegale Aktivitäten. Trotzdem fangen sie plötzlich an, soviel Patriotismus und Pathos zu verströmen, daß George Bush dagegen wie ein vaterlandsloser Nichtsnutz wirken würde.

Alles in allem kann man mit Mob Rules ein paar kurzweilige, unterhaltsame Stunden verbringen, denn der Schreibstil ist angenehm und die meisten Charaktere recht sympathisch. Aber man könnte diese Stunden eben auch mit einem der Unmengen von besseren Büchern verbringen, die es gibt.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Blog-Vernachlässigung :-(

Hallo ihr Lieben, vielleicht habt ihr schon gemerkt, daß es hier im Blog noch stiller ist als sonst und daß man schon lange nichts mehr von Jake und Isabelle gehört hat. Bitte habt ein wenig Geduld mit mir! Ich werde nämlich Anfang/Mitte November umziehen und stecke deshalb schon voll im Streß - und das wird nur noch schlimmer, weil ich ja auch noch Unmengen von Kisten packen muß. Und die Arbeit, tja, die geht inzwischen natürlich auch nicht weg (wäre auch übel. Schließlich muß das Geld für die Miete und für all meine tollen Einrichtungsvorstellungen und -wünsche ja irgendwo herkommen!). Na ja, in der letzten Woche war ich dann auch noch so gut wie völlig außer Gefecht gesetzt, weil ich eine richtig fiese Erkältung hatte und noch habe - einige Tage lang habe ich gar nichts zustande gebracht, außer 2 - 3 mal am Tag vom Bett zum Sofa zu gehen und etwas Hustensaft zu trinken...der langen Rede kurzer Sinn: ich habe den Spaß an meinem Blog (und am Beantworten von e-mails!) ganz und gar nicht verloren, aber ich habe die nächsten paar Wochen lang wirklich nur ganz, ganz wenig Zeit und melde mich, wenn ich dazu komme! Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag...und was warmes zum Anziehen ;-)

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Hat nix mit Büchern zu tun, aber muß mal gesagt werden...

Ich muß jetzt ein bißchen Frust ablassen: die Welt ist voller Deppen, und ich muß drunter leiden. So, das mußte mal raus. Ich habe eine idiotische Arbeitskollegin, die nichts auf die Reihe kriegt, kann für meine neue Wohnung keinen Vertrag über die Lieferung von Strom abschließen (weil mir die Wohnungsgesellschaft die falsche Zählernummer genannt hat - möglicherweise zweimal, aber mindestens einmal, und weil die Stadtwerke nicht auf e-mails reagieren) und die Handwerker machen auch nicht so wirklich das, was ich will. Hat jemand vielleicht eine Klinikpackung Valium, die er nicht mehr braucht?

So. Okay. Sich selbst bemitleiden kann manchmal so gut tun.

Jetzt geh ich schlafen, damit ich mich morgen erfrischt über neue Übeltaten aufregen kann.

Nicht, daß ich pessimistisch bin oder so.

Aber das Valium könnte ich wirklich gebrauchen.

Und das Handy schalte ich heute nacht auch aus. Sonst begeht noch wieder wie heute jemand den Fehler, mich um 7.30 Uhr anzurufen und zu erwarten, daß ich in kompletten Sätzen rede, die obendrein einen Sinn ergeben. Leute, das geht doch nicht. Um die Zeit bin ich wirklich nur dann ansprechbar, wenn ich vom vorherigen Abend übriggeblieben bin.

'Nacht.

Montag, 4. Oktober 2010

Karen Rose Lesung am 28.09.10

Daß ich zu einer Karen Rose-Lesung gehe, hatte ich ja neulich schon mal mit großer Begeisterung angekündigt. Am vergangenen Dienstag war es nun endlich soweit: ich machte mich auf die Socken in die Wildnis Bergkamens, denn ebendort sollte die Lesung in einem Theater stattfinden. Davor hatte ich noch nicht einmal gewußt, daß es in Bergkamen sowohl eine Wildnis als auch ein Theater gibt, und das, obwohl Bergkamen an Dortmund grenzt und ich dort schon oft war! Außer einer Wildnis und einem Theater gibt es da übrigens auch Unmengen von Kreisverkehren, aber das nur nebenbei. Glücklicherweise gibt es ja diese segensreiche Erfindung namens Navigationsgerät, und so fand ich problemlos...den Parkplatz des Theaters. Weit und breit kein Theater. Nur 'ne Turnhalle und ein paar Wohnhäuser. Aber das Glück war mir und der Menschenmenge, die gleichzeitig mit mir ankam, hold, und schickte uns eine Frau vorbei, die mit ihrem Hund spazierenging und wußte, wo das Theater war. Wie sich herausstellte, mußte man noch einen kleinen Berg erklimmen...wodurch ich jetzt weiß, daß Bergkamen seinen Namen wohl doch zurecht trägt.

Wenig später hatte ich meine Jacke abgegeben und einen ganz guten Platz im Theater gefunden. Da sich auf der Bühne noch nichts tat, konnte ich in aller Ruhe das Ambiente und meine Mitzuschauer betrachten. Das Ambiente war eher nüchtern und schmucklos. Es hatte so einen Hauch von Gesamtschulaula. Glaube ich. Ich selbst bin zum Gymnasium gegangen, und da meine ehemalige Schule in den späten 60er oder frühen 70er Jahren erbaut wurde, bestand sie in der Hauptsache aus grellbunten Betonwänden. Na ja, man gewöhnt sich dran. Aber das nur nebenbei. Was die anderen Zuschauer betrifft, so war ich baff. Es waren nämlich sehr viele. Wer hätte gedacht, daß es so viele Leser gibt? Das war wirklich eine positive Überraschung. Männer und Frauen und alle Altersgruppen waren bunt gemischt, auch das positiv überraschend. Daß viele von denen offenbar an Atemwegserkrankungen litten, die sich in lautem Husten äußerten, war nicht ganz so überraschend (ist ja im Kino im Herbst und Winter auch so, nicht?) und auch nicht ganz so positiv...aber was will man machen. Wenn man so eine Eintrittskarte bestellt, weiß man ja nicht, ob man ein paar Tage später 'ne Erkältung bekommt.

Bis es dann endlich losging, hat es noch ziemlich lange gedauert, denn wie sich herausstellte, hatte sich die Anreise von Karen Rose auch recht krimihaft gestaltet. Das fing damit an, daß sie am Flughafen in Düsseldorf von einer Verlagsmitarbeiterin mit einem Leihwagen abgeholt werden sollte. Die Verlagsmitarbeiterin ist aber wohl mit dem Leihwagen orientierungslos um den Flughafen gekreist, weil sie die Ankunftshalle nicht fand (ich kenne das. Habe schon mal drei Extra-Runden um den Flughafen von Sevilla gedreht, weil der Abgabeplatz für die Leihwagen als normaler Parkplatz ausgeschildert war), bis ihr jemand hinten reinfuhr. Anschließend mußte man auf die Polizei warten, die sich aber wie stets bei Unfällen ohne Personenschaden Zeit ließ. Nun versuchten Karen Rose und ihre Begleiterin, deren Name mir entfallen ist, mit dem Taxi nach Bergkamen zu fahren - keine gute Idee, denn offenbar gab es just an diesem Tag den längsten Stau seit Menschengedenken. Genaugenommen gibt es in NRW zwischen Düsseldorf und Dortmund jeden Tag den längsten Stau seit Menschengedenken, besonders, wenn man sich auf die A 40 wagt - aber angeblich war es an diesem Tag noch schlimmer als sonst. Tja, der Taxifahrer hat die beiden dann zum Bahnhof gebracht, wo die beiden einen Zug in Richtung Kamen bestiegen. Und mit diesem Zug passierte das, was mit Zügen scheinbar immer passiert: er konnte unterwegs zweimal nicht weiterfahren und mußte jeweils 20 Minuten lang stehen bleiben. Eigentlich müßte so eine Schriftstellerin ja dankbar sein für den Ausfall diverser Verkehrsmittel, nicht wahr: die tödliche Langeweile, die man beim Warten auf Züge, Flugzeuge usw. empfindet, ist dem Verkauf von Büchern sicherlich sehr förderlich.

Die Lesung selbst fing damit an, daß Karen Rose den Prolog ihres aktuellen Buches Todesspiele (Kill for Me) vorlaus. Anschließend las Nicole Engeln, die wohl auch die deutschen Hörbücher von Karen Rose besprochen hat, die gleiche Passage auf deutsch vor. Alle weiteren Passagen des Buchs wurden nur noch von Nicole Engeln gelesen. Das hat sie wirklich gut gemacht, ich war schon sehr davon beeindruckt, wieviel Ausdruck sie in ihre Stimme gelegt hat. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, daß die Autorin selbst noch weitere Stellen aus ihrem Buch vorliest, schließlich war ich deswegen gekommen. Das Buch selbst ist wieder sehr spannend und schauderhaft - es geht um Mädchenhandel. Ich war mir vorher nicht ganz sicher, ob man sich Bücher signieren lassen kann, daher hatte ich auch kein Buch zum Signieren mitgebracht - hinterher hatte ich dann aber doch die Spendierhosen an, habe mir das Buch vor Ort noch gekauft und die Gelegenheit genutzt, es signieren zu lassen...dafür habe ich sogar eine Viertelstunde Schlange gestanden, hinter einem Typen der, wie sage ich es...ein kleines Problem mit übermäßig aktiven Schweißdrüsen hatte. Oder besser gesagt, ich hatte ein Problem mit dem einzigartigen "Duft", den dieser Typ absonderte. Vor dem Ende der Lesung gab es aber auch noch einige kleine Interviews, den eine Dame vom Verlag mit Karen Rose führte. Das war ganz interessant. Ich hätte beispielsweise nie gedacht, daß sie in Florida lebt. Alle Bücher, die ich bisher von ihr gelesen habe, haben in Chicago oder Philadelphia und teilweise - wie auch Todesspiele - in Georgia gespielt. Und ich habe immer angenommen, daß die meisten Autoren zeitgenössischer Bücher diese an den Orten spielen lassen, wo sie wohnen oder die sie sehr gut kennen - einfach, weil weniger Recherche nötig ist bzw. es sie einfacher macht. Andererseits weiß ich natürlich nicht, ob Frau Rose vielleicht früher mal in Chicago, Philadelphia oder Georgia gewohnt hat - und ich habe mich nicht getraut zu fragen. Nicht etwa, weil ich mich nicht getraut habe zu fragen, sondern weil ich doch recht weit hinten im Publikum saß, und weil ich ein sehr dünnes Stimmchen habe. Die Chance, daß man mich mehr als zwei Sitzreihen weiter - von der Bühne ganz zu schweigen - gehört hätte, geht gegen Null.

Das einzige, was ich an der Lesung wirklich nicht ganz so gut fand, war die Tatsache, daß die Dame vom Verlag bei den Interviews da und dort beim Übersetzen von Karen Roses Antworten mal etwas hinzuerfunden hat oder auch gelegentlich etwas weggelassen hat. Im großen und ganzen hat sie aber schon das übersetzt, was die Autorin auch erzählt hat.

Alles in allem war es ein vergnüglicher Abend, und ich freue mich schon auf die Jilliane Hoffman-Lesung Anfang November!

Sonntag, 26. September 2010

Shiloh Walker: Broken

Quinn Rafferty, ein ehemaliger Soldat mit einer schlimmen Kindheit, der jetzt als Kopfgeldjäger arbeitet, läßt kaum einen Menschen an sich heran. Aber als er seine neue Nachbarin Sara Davis trifft, ist er hin und weg, und die beiden beginnen eine heiße Affäre. Quinn und Sara verlieben sich ineinander, doch sie sprechen niemals über ihre jeweilige Vergangenheit oder Zukunft, und so wissen sie kaum etwas von einander. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Sara sieht sich gezwungen, die Flucht zu ergreifen, und Quinn bekommt einen neuen Auftrag von seinem Chef: er soll für einen Millionär dessen entlaufene Frau finden. Von da an wird es kompliziert...

Cleopatra vom lesenswert-empfehlenswert Blog hat eine sehr positive Rezension zu diesem Buch gepostet, woraufhin ich zunächst den Vorgängerband, Fragile, gelesen habe. Fragile hat mir sehr gut gefallen, und so dauerte es nicht lange, bis ich mir auch Broken bestellte und sofort anfing zu lesen.

Anfangs war ich ganz begeistert. Sara und besonders Quinn sind sympathische Charaktere, die zwar leidend sind, aber versuchen, mit ihren Schicksal so gut wie möglich klarzukommen. Ihren Sinn für Humor haben sie ebenfalls nicht verloren, und so plätschert erst einmal alles in Richtung eines richtig schönen Happy Ends.

Bis zu den schicksalhaften Ereignissen auf Seite 200, denn da verwandelt sich Quinn von einem ziemlich verschlossenen, aber ganz anständigen Typen in ein Riesenarschloch und einen miesen Heuchler. Um das zu erklären, muß ich jetzt mal einen kleinen Spoiler von mir geben, also wer das nicht möchte, möge bitte weggucken, okay?

Als nämlich Quinns Chef ihn bittet, die verschwundene Millionärsgattin ausfindig zu machen, zögert Quinn erst einmal: was, wenn der Millionär ein Fiesling ist, der seine Frau gequält und gedemütigt hat? Was, wenn sie einen richtig guten Grund hatte, zu verschwinden? Nach einigem Hin und Her willigt Quinn ein, nach der Frau zu suchen - aber er nimmt sich vor, sie zu fragen, warum sie nicht zu ihrem Mann zurückwill, und ihr evtl. andere Möglichkeiten zu eröffnen: Scheidung beantragen, Frauenhaus usw. Er plant nicht, die Frau gegen ihren Willen zu ihrem Mann zu bringen.

Wir merken: bei einer völlig Unbekannten zieht der gute Quinn in Erwägung, daß es vielleicht die Frau ist, der Unrecht getan wurde.

Dann sieht er ein Foto der getürmten Millionärsfrau und meint, Sara zu erkennen. Sofort bekommt er einen Wutanfall, dessen sich selbst der unglaubliche Hulk nicht schämen müßte, und tobt vor sich hin: Sara hat ihn belogen, betrogen, ist - oh mein Gott!!! - mit ihm in die Kiste gehüpft, obwohl sie verheiratet ist, hat ihren Mann bestohlen usw. usw. Diese unwürdige Schlampe!

Jetzt hat Quinn natürlich nichts eiligeres zu tun, als Sara an einer Bushaltestelle ausfindig zu machen und mit sich zu zerren. Die beiden nehmen sich ein Hotelzimmer, Quinn nimmt Sara ihr Geld und ihr Handy weg, und die beiden haben Ich-hasse-dich-aber-du-machst-mich-so-scharf-daß-ich-die-Finger-nicht-von-dir-lassen-kann-Sex.

An dieser Stelle hätte ich mich beinah selbst in den unglaublichen Hulk verwandelt. Wie kann sich ein Buch innerhalb weniger Seiten von "echt gut" in "höchstens noch als Grillanzünder tauglich" verändern? Und warum ändert sich Quinn von einem anständigen Menschen in so ein Mega-Arschloch? Ich hasse so etwas.

Von da an war es eigentlich eine Qual, das Buch zuende zu lesen, aber weil ich den Schreibstil der Autorin wirklich mag, habe ich es irgendwie durchgehalten.

Es passiert aber auch nicht mehr allzuviel. Irgendwann bevor sie beim fiesen Millionär ankommen, läßt Quinn Sara frei, verfolgt sie aber, um zu gucken, was passiert. Es gibt eine Konfrontation mit Sara, dem fiesen Millionär und dessen angeblich zukünftiger Verlobter, die überaus unspektakulär ist. Ich würde sogar sagen, antiklimaktisch, wenn ich wüßte, wie man das richtig schreibt.

Die Luft ist an dieser Stelle schon längst aus dem Buch raus, und dem Happy End habe ich nur noch ein sehr mildes Interesse entgegengebracht.

Ab Seite 200 von insgesamt 327 Seiten war Broken ein totaler Flop, aber falls Shiloh Walker noch mal ein interessant klingendes Buch veröffentlichen sollte, werde ich es dennoch lesen. Fragile und die ersten 200 Seiten von Broken zeigen ja, daß sie wirklich tolle Bücher schreiben kann, wenn sie nur will!

Sonntag, 19. September 2010

Ich habe einen Award bekommen!

Und zwar von Winterkatzes Buchblog. Vielen Dank!

LinkDazu soll man zehn Dinge benennen, die man mag, und den Award an zehn Blogs weitergeben. Das erste ist einfach, das zweite schon eher ein Problem, weil die meisten meiner Lieblingsblogs schon genannt wurden!

Ich fange mal mit den zehn Dingen an, die ich mag:

1. Ganz klar, meine Familie und meine Freunde
2. Spät ins Bett gehen und am nächsten morgen gaaaaanz lange schlafen - ich bin ein Nachtmensch, und wenn man mich schlafen läßt, krieche ich selten vor dem Mittag aus dem Bett.
3. Bücher! Besonders solche, die mich dermaßen fesseln, daß ich mich den ganzen Tag lang darauf freue, wieder darin lesen zu können.
4. Wärme und Sonnenschein. Ist es nicht phantastisch, wenn es draußen so richtig warm oder sogar heiß ist, daß man niemals friert - noch nicht mal, wenn man spät nachts nach Hause geht? Und ich liebe den Geruch, den die Wiesen und die Straßen nach einem langen heißen Sommertag von sich geben.
5. Das bringt mich zu einer weiteren Vorliebe: angenehme Gerüche. Ganz egal, ob das Blüten im Sommer sind (Lavendel! Rosen!) oder frisch gemähtes Gras oder frischer Kaffee oder verbrennendes Laub im Herbst oder ein schönes Parfüm oder...oder...
6. Online mit anderen Menschen über Bücher quatschen, bloggen, sich austauschen - also wenn man mich fragt, ist das Internet eine ganz fabelhafte Erfindung.
7. Urlaub! Wer hätte nicht gern Urlaub? Besonders schön finde ich es, mit lieben Menschen an einen schönen warmen Ort zu fahren (oder fliegen). Endlich mal ein paar Tage lang an nichts wichtiges denken und nur Spaß haben. Dieses Jahr war ich auf Mallorca, hat mir sehr gut gefallen.
8. Kitsch in fast allen seinen Formen. Vor allem als Deko-Gegenstand. Ich habe einenTeppich mit Kuhfellmuster und obwohl mein Balkon nur die Größe eines Schuhkartons hat, schmücken ihn Gartenzwerge. Hätte ich noch einen Röhrenmonitor an meinem Computer, würde dieser auch sicherlich noch von der lila Plüsch-Wackelkuh geschmückt, die jetzt meinen Schuhschrank ziert!
9. Meine Arbeit. Ja, die macht mir auch Spaß. Auch wenn ich das süße Nichtstun mehr liebe: aber meine Arbeit ist fast immer sehr abwechslungsreich. Und mit einer Ausnahme habe ich auch sehr nette Kollegen!
10. Klatsch und Tratsch - ja, ich lästere gern!

So, denn mal weiter mit den Blogs. Es werden aber keine 10:

Verlorene Werke
Zwillingsleiden
lesenswert-empfehlenswert
My Beautyblog

Mittwoch, 15. September 2010

Quietsch!!

Das war ein Quietschen der Begeisterung. Ich habe nämlich gerade ein wenig auf der Website von Mord am Hellweg gestöbert - das ist ein Krimifestival, das, wie der Name schon sagt, in Kürze in der Hellwegregion stattfindet. Da habe ich gesehen, daß zwei meiner Lieblingsautorinnen - Karen Rose und Jilliane Hoffmann - Lesungen in Bergkamen bzw. Hamm halten werden. Was soll ich sagen - die Karten habe ich sofort vorbestellt. Quietsch!

Sonntag, 12. September 2010

Julie James: Just The Sexiest Man Alive

Taylor Donovan ist eine ehrgeizige junge Rechtsanwältin aus Chicago, die für einige Monate von ihrer Kanzlei an deren Zweigstelle in Los Angeles "ausgeliehen" wurde, um einen Fall zu bearbeiten. Unverhofft erhält sie eine Zusatzaufgabe: sie soll einem Filmstar, der in Kürze einen Anwalt spielen wird, beibrigen, wie sich ein Anwalt vor Gericht verhält. Dieser Filmstar ist Jason Andrews, ein unglaublich berühmter und reicher Schauspieler, bei dessen Anblick alle Frauen in Hitzewallungen ausbrechen. Taylor selbst ist weder von seinem Reichtum noch von seiner Berühmtheit übermäßig beeindruckt, hat aber nicht damit gerechnet, daß sie sich zu ihm als Mann hingezogen fühlen wird - oder daß ihre Gefühle erwidert werden. Und die Tatsache, daß er als Berühmtheit quasi ständig unter Beobachtung steht, erweist sich als echtes Problem...

Nachdem ich ja solch einen Riesenspaß an Something About You hatte, wollte ich unbedingt noch ein Buch der Autorin lesen. Und Just The Sexiest Man Alive hat mir auch gut gefallen - allerdings nicht so gut wie Something About You, und das liegt hauptsächlich am Helden. Im Laufe des Buches ist er mir ja ein wenig sympathischer geworden, aber anfangs ist er einfach nur ein arrogantes Arschloch und geht davon aus, daß alle anderen Menschen nur auf der Welt sind, um auf seine Anweisungen zu hören und ihm ein angenehmes Leben zu bereiten. Das fängt damit an, daß er den ersten Termin mit Taylor platzen läßt, ohne sich auch nur abzumelden, geht damit weiter, daß er dafür hinterher eine dermaßen fadenscheinige Ausrede erfindet, die selbst der dümmste Mensch der Welt sofort als Lüge erkennen würde, und hört nicht damit auf, daß er Taylor durch Manipulationen dazu zwingt, weiter mit ihm zusammenzuarbeiten.

Ich kann ja in gewisser Weise sogar verstehen, daß Jason so ist. Wenn einem jahrelang rund um die Uhr alle Menschen sagen, wie unglaublich großartig und toll man ist, und wenn man das dann auch noch im Fernsehen sieht und in der Zeitung liest, dann glaubt man es zwangsläufig irgendwann. Nur - so jemanden möchte ich nicht unbedingt als Liebesromanhelden haben.

Taylor selbst mochte ich ganz gut leiden, sie ist eine vernünftige, intelligente Frau, die noch nicht ganz damit fertig geworden ist, daß ihr Ex-Freund sie auf eine sehr schäbige Art und Weise betrogen hat. Am Ende des Buchs macht sie allerdings etwas, was ich wiederum gar nicht so richtig nachvollziehen kann, und was mich daran zweifeln läßt, daß sie tatsächlich so unabhängig und von Jasons Reichtum unbeeindruckt ist wie sie behauptet.

Das Buch selbst ist spannend und unterhaltsam geschrieben und macht wirklich Spaß. Julie James hat ein gutes Händchen für witzige Dialoge wie zum Beispiel diesen, der stattfindet, als Taylor Jason erzählt, daß sie ein Date mit einem anderen berühmten Schauspieler hat, und er mächtig eifersüchtig ist:

"Seriously, Taylor, do you know who I am?" he demanded.
She smiled at this. "You celebrities actually say that? That's cute."

Eine Sache habe ich allerdings überhaupt nicht verstanden. Taylor hat nämlich für die Zeit ihres Aufenthalts in Los Angeles einen PT Cruiser als Leihwagen bekommen, und jeder lästert über dieses Auto. Warum eigentlich? Ich finde den PT Cruiser ganz originell und ansehnlich. Ich könnte mir keinen leisten, aber als Leihwagen würde ich ihn sofort nehmen!

Insgesamt ist Just The Sexiest Man Alive ein gutes, witziges, fühl-dich-gut-und-laß-dich-in-eine-andere-Welt-versetzen-Buch. Escapism, wie der Amerikaner sagt. Aber Something About You hat mir doch noch besser gefallen.

Dienstag, 7. September 2010

Loretta Chase: Last Night's Scandal

Peregrine Dalmay, der junge Earl von Lisle, ist ein angehender Ägyptologe, der nichts lieber täte, als tagein, tagaus im heißen ägyptischen Wüstensand nach antiken Artefakten zu buddeln. Leider hat er ein Problem: er ist finanziell auf seine Eltern angewiesen, und die sind völlig gaga. Deswegen wollen sie auch unbedingt, daß er für sie die Renovierungsarbeiten in einem feuchten, zugigen Schloß in Schottland überwacht, in dem es angeblich obendrein spukt. Peregrine will dieses Ansinnen eigentlich zurückweisen, aber seine Jugendfreundin Olivia Wingate-Carsington schleift ihn in die schottische Wildnis, um selbst mal ein spannendes Abenteuer zu erleben. Und obwohl Peregrine weiß, daß Olivia so zerstörerisch wie ein ägyptischer Wüsten-Wirbelsturm ist, so fühlt er sich doch auch unwiderstehlich zu ihr hingezogen, besonders nachdem er herausfindet, daß ihr in den letzten zehn Jahren überraschenderweise Brüste gewachsen sind...

Ich bin schwach, ich bin schwach, ich bin schwach. Ich bin eine schwache Frau und wurde von meiner übergroßen Neugier dazu getrieben, dieses Buch zu lesen, obschon ich die letzten beiden Loretta Chase-Bücher als unlesbar beiseite gelegt hatte. Last Night's Scandal ist allerdings die Fortsetzung von Lord Perfect, und das ist eins meiner Lieblingsbücher.

Peregrine und Olivia, die Helden von Last Night's Scandal, spielen auch in Lord Perfect eine nicht unwesentliche Rolle, und zwar als jugendliche Ausreißer. Da sind sie wohl, wenn mein schwaches Gedächtnis mich nicht trügt, 9 und 12 Jahre alt, oder 11 und 13 oder so. Jedenfalls Kinder.

Das blöde ist, daß sie sich seitdem geistig nicht wirklich weiterentwickelt haben. Zumindest Olivia nicht. Wenn ich die Goldene Nervensäge am Band für die nervigste Heldin verleihen müßte, würde ich diesen Orden ohne weitere Umschweife Olivia anheften. Sie geht mir auf den Wecker, und sie tut wirklich alles, um dem Begriff "TSTL" eine völlig neue Dimension zu verleihen.

Sie ist das literarische Äquivalent zu Fingernägeln, die über eine Schultafeln kratzen. Ihr kennt doch dieses unerträglich widerwärtige Geräusch? Tja, das ist Olivia. Unerträglich.

Am fürchterlichsten fand ich eine Szene, die sich während der Reise nach Schottland abspielt. Olivia hat zwei Freundinnen ihrer Uroma als Anstandsdamen mitgenommen. Diese rüstigen Seniorinnen haben in einem Gasthof die Nacht damit verbracht, mit einem jungen Mann aus dem Landadel Karten zu spielen und werden von diesem beschuldigt, beim Spiel betrogen zu haben. Unsere wackere Heldin begnügt sich nun aber nicht etwa damit, sich mit ihm zu streiten - sie will sich mit ihm duellieren! Natürlich muß Peregrine zur Rettung herbeieilen, aber was zum Teufel soll das? Soll ich als Leserin Olivia bewundern? Goldig finden? Loretta Chases Heldinnen waren früher nicht annähernd so strohköpfig!

Solche völlig hirnlosen, dämlichen Sachen stellt Olivia ständig an. Natürlich werden sie und Peregrine auch wieder und wieder von ihrer Leidenschaft überwältigt, obwohl sie beide anfangs aus verschiedenen Gründen davon überzeugt sind, daß sie kein gutes Ehepaar abgäben. Heldin Olivia hat natürlich eine ganz ausgezeichnete Begründung für ihren Mangel an Selbstbeherrschung: sie stammt nämlich von den "Gräßlichen DeLuceys" ab - eine englische Familie mit einem offenbar langen Stammbaum und sehr schlechtem Ruf. Na dann. Wenn die Familie einen schlechten Ruf hat, ist man ja für nichts verantwortlich, stimmt's?

Ihr werdet bemerkt haben, daß ich kaum ein Wort über den Helden oder die Handlung des Buchs verloren habe. Das liegt daran, daß der Held zwar da ist und auch etliche Szenen aus seiner Perspektive beschrieben werden, er aber doch sehr blaß und im Hintergrund bleibt. Ich will's mal so sagen: gestern war ich beim Zahnarzt, aber wenn man mich jetzt fragen würde, welche Farbe die Stühle im Wartezimmer hatten, müßte ich ratlos mit den Schultern zucken. Peregrine hat mit diesen Zahnarztwartezimmerstühlen etwas gemeinsam: er ist da und erfüllt auch eine wichtige Funktion, aber man bemerkt ihn kaum.

Und die Handlung? Na ja. Es gibt eine. Sie ist aber nicht weiter erwähnenswert.

Das einzig gute an dem Buch sind ein paar wirklich gelungene, witzige Dialoge. Und man kann es lesen, ohne vor Langeweile einzunicken oder ständig an spannendere Dinge wie Steuererklärungen zu denken. Ansonsten ist es ein totaler Flop.

Sonntag, 5. September 2010

Alaya Johnson: Moonshine

Zephyr Hollis stammt aus einer Familie von Vampir- und Dämonenjägern, doch statt mit ihrem Vater auf die Jagd nach solchen Wesen zu gehen, hat sie sich entschlossen, in New York zu leben und sich für die Rechte benachteiligter Bevölkerungsgruppen einzusetzen - von denen es im New York der 20er Jahre nicht eben wenige gibt. Eines Tages bittet ein geheimnisvoller Mann namens Amir sie, ihm bei der Suche nach einem gewissen Rinaldo zu helfen. Dieser Rinaldo ist ein Mafiaboß und man vermutet, daß er auch ein Vampir sein könnte. Zephyr selbst ist immun gegen Vampirbisse und durchaus in der Lage, Amir zu helfen; doch was will er von Rinaldo, und was hat er mit der entsetzlichen Droge zu tun, die die Vampire neuerdings in einen Blutrausch versetzt?

Ich gebe es zu: ich kann selten einem Buch mit einem ungewöhnlichen Handlungsort bzw. einer ungewöhnlichen Handlungszeit widerstehen. New York in den 20er Jahren findet man ja eher selten als Handlungsort für Unterhaltungsliteratur - und dann noch mit Vampiren? Das Buch landete schneller in meinem Amazon-Einkaufswagen, als man "Blutkonserve" sagen kann, denn auch die Leseprobe schien vielversprechend zu sein. Als ich es dann in den Händen hielt, hätte ich es beinah genauso schnell wieder zur Seite und auf meinen "muß mich irgendwann wohl mal dadurchquälen"-Bücherstapel gelegt, denn wie sich herausstellte, hat es einige Dinge, die ich in meinen Büchern überhaupt gar nicht schätze: eine bis zur Selbstaufgabe wohltätige Heldin und jede Menge Sozialkritik.

Ich bin froh, daß ich Moonshine nicht beiseite gelegt habe. Es ist eins der besten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe! Alaya Johnson versteht es perfekt, die Atmosphäre New Yorks einzufangen, zumindest so, wie ich es mir zu dieser Zeit vorstelle: unglaubliche Armut auf der einen Seite, Reichtum und Dekadenz auf der anderen. Und irgendwo hat fast jeder im Hinterkopf das Bewußtsein: mit etwas Glück und Geschick kann ich in diesem Land alles erreichen. Die Frauenrechte sind auf dem Vormarsch, und tatsächlich sind die weiblichen Charaktere des Buches, einschließlich der Heldin, sehr selbstbewußt und auch selbstbestimmt. Sie tragen kurze Haare und kurze Röcke und schminken sich und kommen sich dabei noch ein wenig verrucht und gewagt vor - aber sie haben Spaß daran. Und fast alle betrachten die Prohibition eher als eine interessante Herausforderung an ihre Gewitztheit denn als ernstzunehmendes Alkoholverbot.

Zwischen den menschlichen Charakteren tummelt sich allerhand übersinnliches Gezücht und die staunende Leserin (ich) lernt, daß ein mit arabischen Zaubersprüchen bearbeitetes Schwert tatsächlich nur bei arabischen Dämonen wirksam ist. Es gibt Vampire, und es gibt das organisierte Verbrechen, und es gibt Jugendgangs, deren Mitglieder Vampire sind.

Mitten drin ist Zephyr, die Heldin (ein doofer Name für eine Heldin, aber weil mir das Buch so gut gefällt, sehe ich darüber hinweg). Zephyr ist gegen Vampirbisse immun - das heißt, sie selbst kann niemals verwandelt werden, und aufgrund ihrer Ausbildung als Dämonen- und Vampirjägerin hat sie vor paranormalen Bösewichten etwas weniger Angst als einige ihrer Zeitgenossen.

Amir - der nach Zephyrs Meinung ein wenig wie Rudolph Valentino in "Der Scheich" aussieht, nur attraktiver - lernt sie an der Volkshochschule kennen, wo sie für Einwanderer Kurse gibt. Eigentlich weiß sie gar nichts über ihn, außer, daß er keineswegs das ist, was er zu sein vorgibt: ein armer, vom Schicksal gebeutelter Einwanderer.

Von dem Moment an, da Amir Zephyr um ihre Hilfe bei der Suche nach Rinaldo bittet, gibt es so viel Action, daß die arme Zephyr kaum mal einen Moment der Ruhe für ein kleines Nickerchen findet. Aber im Gegensatz zur Heldin genieße ich jede Minute des Buches, denn es ist einfach großartig. Was ich nämlich noch nicht erwähnt habe, ist der trockene Humor von Amir.

Und die Dialoge, oh mein Gott, die Dialoge. Die gehören definitiv zu den besten, die die Unterhaltungsliteratur zu bieten hat.

Hier beispielsweise rettet Amir Zephyr gegen ihren Willen vor einem bissigen Vampir:

"You complete bloody, ignorant...misogynist!" I yelled. Ah, that was so much better.
I was pretty sure the snow-encrusted one on top, attempting to bang the other's head into the ground, was Amir. "You're quite welcome", he said, only a hint of gasp in his voice. With a roar, the vampire overwhelmed him and they began to roll around again.
"Oh yes, I can hardly thank you enough. If you had come just a little later, I might have killed him."
"That's funny", he said, grunting with the effort of keeping the vampire's hands from his throat. "I thought you didn't kill your fellow rational creatures."
[...] "What, they don't have self-defense in Arabia?"

Einige Seiten später werden Zephyr und Amir von ihren Eltern in eindeutiger Situation erwischt. Zephyrs Vater ist außer sich:

"My daughter and this...wog, this misbegotten hell creature?"
This proved too much for my mama. "John! We don't even know him! He might be a perfectly nice-"
Amir barked a laugh, but the temperature in the room went down at least ten degrees. "Misbegotten hell creature, at your service."

Übrigens verliert der gute Amir auch nicht seine guten Manieren, wenn er schwer krank ist:

"Sorry to disappoint. I just don't have the energy right now to look large and billowing".

Moonshine ist ein in jeder Hinsicht phantastisches Buch und ich weiß leider nicht, ob die Autorin eine Fortsetzung plant - aber falls ja, kann ich es kaum erwarten, sie zu lesen. Ich habe mich jedenfalls beim Lesen prächtig amüsiert.