Der Düsseldorfer Dieter Becher ermordet spontan seine Frau Sabine, weil sie ihm auf die Nerven geht, und das ist eine Tat, mit der sie jetzt beide klarkommen müssen, denn der Leser erfährt nicht nur, wie es mit Dieter weitergeht, sondern auch, wie die schnöde gemeuchelte Sabine im Jenseits ankommt und versucht, sich zurechtzufinden. Zumindest die Schminktips von Hildegard Knef sind nicht zu verachten. Die Frage zum Thema Wiedergeburt hätte sich Sabine aber besser sparen sollen...
Wenn man mich fragen würde, warum ich dieses Buch gelesen habe, hätte ich drei Antwortmöglichkeiten: ich könnte mit den Schultern zucken, "weiß nich" murmeln oder meine Arbeitskollegin zitieren: "genau da liegt der Casus Knaxus begraben, wir müssen jetzt mal die Diffusion aufklären..." Damit wären sowohl der Frager als auch ich genauso schlau wie vorher.
Ich bin wirklich kein eingefleischter Cordula Stratmann-Fan, aber ich sah das Buch in einer Auslage, das Cover war ansprechend und die ersten paar Seiten ganz originell. Also kaufte ich es. Ich will auch nicht gerade sagen, daß es eine Riesen-Enttäuschung war, aber ich hätte es dennoch begrüßt, wenn das Buch auch eine Handlung gehabt hätte. Die hat es aber nicht wirklich. Nun ja, es kommen einige Personen drin vor, und die machen auch etwas, aber mich hat das alles ziemlich kalt gelassen. Weder Dieter noch Sabine oder eine der Nebenfiguren ist richtig gut oder richtig böse oder auch nur richtig interessant. Der Schreibstil ist recht ansprechend und wohl auch witzig, aber eher so, daß der Leser da und dort ein wenig mit den Mundwinkeln zuckt. Sich vor Lachen krümmen und vom Sofa fallen ist nicht drin.
Sie da oben, er da unten ist wohl das perfekte Buch, um es bei Arztbesuchen mit ins Wartezimmer zu nehmen, es in längeren Staus neben sich auf den Beifahrersitz zu legen oder auch, um beim Friseur ein wenig drin zu schmökern. Man kann sich die Zeit damit vertreiben, ist aber auch nicht sonderlich bekümmert, wenn man es weglegen muß.
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