In einer Kleinstadt im amerikanischen Bundesstaat Georgia wird die Leiche einer auf grausame Weise ums Leben gebrachten Frau gefunden, und Special Agent Daniel Vartanian soll bei der Aufklärung des Falls helfen. Das ist nicht leicht für ihn: seine Familie stammt aus der Gegend. Es ist eine der verkorkstesten Familien in der Geschichte des Kriminalromans, und jeder tuschelt über Daniel.
Etwa zur gleichen Zeit verschwindet Bailey, die Stiefschwester der Krankenschwester Alex Fallon, spurlos aus demselben Ort. Alex ist zutiefst besorgt: sie hatte von ihrer Stiefschwester, die drogensüchtig war, schon seit Jahren nichts gehört und hatte keine Ahnung, daß diese eine kleine Tochter namens Hope hat. Nun muß sich Alex um Hope kümmern, die seit dem Verschwinden ihrer Mutter nicht mehr spricht.
Die Polizei arbeitet fieberhaft daran, den Mord aufzuklären, weitere Morde zu verhindern und Bailey zu finden. Alex und Daniel fühlen sich zueinander hingezogen und unterstützen einander; aber wem kann man trauen? Haben wirklich alle Polizisten der kleinen Ortschaft ein aufrichtiges Interesse an der Aufklärung der Fälle, und welche Rolle spielt die grausige Vergangenheit von sowohl Alex' als auch Daniels Familie?
Todesbräute ist wieder ein typisches Karen Rose-Buch mit überaus sympathischen Protagonisten und außerordentlich grausamen Verbrechern, die wirklich widerliche Taten begehen. Es ist natürlich ein sehr düsteres Buch, auch weil es nicht nur einen Verbrecher gibt, der entsetzliche Taten begeht, sondern mehrere. Aber es ist nicht so finster wie so manch anderer Thriller (nicht, daß ich was gegen die finstere Sorte von Buch habe; auch die finden ihren Platz in meinem SUB), und das liegt an Daniel und Alex, die trotz ihrer schlimmen Erlebnisse anständige Menschen sind und es vor allem erstaunlicherweise geschafft haben, eben nicht alles negativ zu sehen. Sie verlieben sich und glauben ohne wenn und aber an das Gute im jeweils anderen - unter den Umständen ist das durchaus bewundernswert. Es gibt auch nicht diese "ich bin nicht gut genug für dich" - "nein, ich bin nicht gut genug für dich"-Szenen, die ich in Büchern mit tortured heroes immer so fürchterlich finde.
Sehr gelungen fand ich die Darstellung der Polizeiarbeit als Teamarbeit. Hier gibt es keine heldenhaften Einzelgänger und keinen Macho-Polizisten, der die Welt rettet, indem er ein paar Türen eintritt und dem Bösewicht mal so richtig
Einzig die Darstellung der griechischen Großfamilie von Daniels Kollegen Luke fand ich etwas arg klischeehaft geraten, aber das kann ich leicht verzeihen. Todesbräute ist einfach ein gutes Buch und eine klare Empfehlung für alle, die gern Thriller und/oder Romantic Suspense lesen.