Sonntag, 18. September 2011

Aus dem Tagebuch einer Regency-Romanheldin, Teil 10


Liebes Tagebuch,

es war so aufregend! Also, nicht die Sache mit Bella und Kevin und Ricky gestern abend. Da habe ich noch eine Menge lautes Stöhnen und Keuchen und Peitschenschläge gehört (nun ja, Kevin ist immerhin Papas Erbe, nicht war? Da muß er wohl auch gelegentlich die Dienstboten züchtigen), aber Bella ist nicht in mein Zimmer gekommen.

Nun ja, nachdem der Fremde in Lord und Lady Mousys Bibliothek meine Kleidung aus dem Weg geschoben hatte, packte er meine Schultern, schob…irgendwie…seine Beine zwischen meine und plötzlich merkte ich, daß mich etwas längliches warmes…da unten…berührte. Da, wo ich mich nicht waschen darf! (Hat mein Kindermädchen immer gesagt). Dann packte mich der Fremde und hob mich hoch, so daß ich meine Beine um seine Hüften schlingen mußte, um nicht wie ein nasser Sack auf den Boden zu plumpsen. Und plötzlich rutschte das längliche warme in mich hinein! So ein seltsames Gefühl. Irgendwie…beglückend? Der Fremde setzte meinen entblößten verlängerten Rücken auf dem Schreibtisch ab (hoffe, daß ich da jetzt keine Tintenflecken habe, kann aber leider nicht hinschauen; Bella muß morgen mal nachsehen) und begann sich auf und ab zu bewegen und so eigenartig zu grunzen. Ich bemerkte, daß ich laut stöhnte. Der Fremde bewegte sich immer schneller. Plötzlich öffnete sich die Tür der Bibliothek und ich sah – nun ja, keine Ahnung, wer das war. Der Kleidung nach muß es wohl ein Lakai von Lord und Lady Mousy gewesen sein. Er schloß die Tür ganz schnell und muß  fortgegangen sein, und das war gut, denn ich konnte mich nur noch auf den Fremden konzentrieren, dessen Gesicht nun gerötet und schweißgebadet war, und dessen Mund sich an meinem Hals festgesaugt hatte. Es war so unbeschreiblich wundervoll, und Wellen der unglaublichsten Gefühle überkamen mich und wollten gar nicht mehr aufhören, bis der Fremde ganz plötzlich laut stöhnte und ich merkte, wie an meinen Beinen etwas warmes und dickflüssiges herunterlief.

Eigenartig, das. Ich muß Kevin danach fragen. Jedenfalls war ich gar nicht mehr traurig, daß ich keine Süßigkeiten im Schreibtisch gefunden hatte und auch nicht wußte, was aus der Salami geworden war. Verdutzt starrte ich den Fremden an und sagte das erste, was mir einfiel: "Wer…wer sind Sie?"

Der Fremde lächelte mich an, aber es war ein etwas unangenehmes Lächeln. "Du, meine Süße, kannst mich Freddy nennen, wenn wir unter uns sind. Aber deinem Papa kannst du viele Grüße von Frederick St.Moron, dem Herzog von Steelyballs ausrichten. Und bei der Gelegenheit kannst du ihm auch sagen, daß ich erwarte, daß er in Zukunft etwas mehr unternimmt, um das Amulett der Sündigen Fanny zu finden. Da reicht es nicht, daß er mir seine schöne Tochter hinterherschickt, damit sie mich verführt! Dieses Amulett gehört den St.Morons seit Generationen, und deine nichtswürdige, ehrlose Familie hat es gestohlen!" Nun hatte der Fremde, also der Herzog, sich wohl in Rage geredet, und schon hatte er auch seine Kleidung gerichtet und war verschwunden.

Und ich? Ich japste nach Luft, so sehr, daß mindestens die Hälfte der Schnüre an meinem Korsett gerissen sind. Dann wurde ich an Ort und Stelle bewußtlos!

5 Kommentare:

  1. Du weißt wirklich, wie man Cliffhanger produziert ... ;D

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  2. Och, Winterkatze. Denk einfach an alle Klischees, die in solchen Romanen vorkommen. Ich geb mir Mühe, keins auszulassen :-P

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  3. Ich will damit übrigens nicht sagen, daß ich keine Regency-Romane mag! Es gibt aber eben auch ein paar echt miese, und wenn man einen davon erwischt...au weia.

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  4. Mir war noch gar nicht aufgefallen, dass du jedes Klischee mitnimmst ... *dumdidum*

    Und ich gehe davon aus, dass du Regency-Romane magst! Sonst hättest du bestimmt nicht genügend davon gelesen, um so einen Text schreiben zu können. ;)

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  5. da waren also noch ein paar korsettschnüre übrig, die während der ohnmacht reißen konnten :)

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