Mittwoch, 3. August 2011

Jaci Burton: The Perfect Play

Oder auch: das Buch mit Sabber-Garantie. Für die meisten von euch, wenn auch nicht so unbedingt für mich.

Mick Riley ist ein berühmter Footballspieler, der auf einer Party die Event-Planerin Tara Lincoln kennenlernt. Zwischen Mick und Tara funkt es sofort, nur leider hat Tara ungefähr eine Milliarde plausibler und nicht wirklich plausibler Gründe, sich nicht auf eine Beziehung mit Mick einzulassen. Darunter firmieren auch die Tatsachen, daß sie die alleinerziehende Mutter eines Teenagers ist, sie schrecklich viel Arbeit mit ihrer Firma hat, und überhaupt. Neben Tara selbst gibt es noch jemanden, der nicht gerade entzückt von Micks und Taras Liebesbeziehung ist, und das ist seine Managerin Elizabeth Darnell. Die findet es nämlich wesentlich lukrativer, Mick bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit mit irgendwelchen weiblichen Promis über rote Teppiche flanieren zu lassen. Und so nimmt der Weg zum Happy End über 300 Seiten in Anspruch.

Warum wollte ich das Buch eigentlich lesen? Am Cover kann's nicht gelegen haben, ich stehe gar nicht auf so übertrieben muskulöse Typen die so aussehen, als würden sie wer weiß was für Pillen einwerfen...na ja, vielleicht war's die Leseprobe. Die hat schon ein bißchen mehr versprochen, als das Buch gehalten hat.

Das heißt nicht, daß The Perfect Play ein fürchterlich mieses, grottiges Buch ist. Es liest sich wirklich ganz angenehm, ist nicht langweilig, und hat ein paar ganz sympathische Charaktere.

Die Heldin gehört leider nicht dazu, denn die ist eine zickige Dumpfbacke. Anfangs ziert sie sich ganz fürchterlich, weil der Held mit ihr ausgehen will ("Aber das geht doch nicht! Ich bin doch eine alleinerziehende MUTTER!!!") - wobei ihr Sohn allerdings 14 oder 15 ist. Da kann der muntere Knabe ja wohl mal so langsam damit klarkommen, daß Mama einen Freund hat, oder?

Aber okay. Was ich noch schlimmer fand, war eine Szene weiter hinten im Buch. Tara weiß nämlich von Anfang an, daß Mick auf Wunsch seiner Managerin immer wieder mit irgendwelchen Schauspielerinnen zu Wohltätigkeitsveranstaltungen oder ähnlichen Gelegenheiten erscheint. Einmal ist es so kurzfristig, daß er vergißt, ihr vorher Bescheid zu sagen - und es handelt sich ausgerechnet um eine Veranstaltung, die Tara organisiert hat. Sofort zickt sie fürchterlich rum und macht Schluß mit Mick. Der Ärmste hat ein entsetzlich schlechtes Gewissen, aber ich saß nur da und dachte: was soll denn dieses ganze Theater?

Dazu kommt, daß die Dialoge ziemlich lausig sind. Größtenteils sind sie sehr gestelzt - so redet einfach niemand.

Ich muß The Perfect Play nicht unbedingt noch mal lesen, und den Nachfolgeband, Changing the Game, möge auch lesen wer will - aber für ein paar angenehme Lesestunden mit einem netten, aber irgendwie langweiligen Helden, einer zickigen Heldin und mehr expliziten Sexszenen als der durchschnittliche Fernsehabend auf RTL 2 reicht's alle mal.

3 Kommentare:

  1. Sind die Sexszenen wenigstens so hot wie das Cover?! ;)

    Du bist übrigens nicht allein mit deiner mäßigen Begeisterung für das Buch: Cleopatra war auch nicht so wirklich angetan (weshalb ich jetzt im Besitz ihres Exemplars bin).

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  2. Hi Irina, ja hab's schon gesehen, daß du von Cleopatra "geerbt" hast :-)

    Also, die Sexszenen, da würd ich mal eine gute A-Note für Technik und sportlichen Inhalt und eine eher mittelprächtige B-Note für die emotionale Nähe der Personen und den, äh, Anregungsfaktor vergeben ;-)Aber ist ja alles Geschmackssache!

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  3. Das klingt aber ja ganz vielversprechend … :D

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