Payton Kendall und J. D. Jameson sind junge, aufstrebende Rechtsanwälte in derselben Anwaltskanzlei. Sie wurden dort beide gleichzeitig eingestellt, und von Anfang an ist zwischen ihnen ein hitziger Konkurrenzkampf entbrannt. Als sie gemeinsam einen Klienten für die Kanzlei gewinnen und dann auch seinen Fall betreuen sollen, funkt es plötzlich gewaltig zwischen Payton und J. D. Aber es gibt auch ein großes Problem: ihr Chef läßt sie wissen, daß nur einer von beiden die seit Jahren ersehnte Beförderung erhalten wird...
Practice Makes Perfect ist ein sehr witziges und unterhaltsames Buch. Payton und J. D. sind sympathische, intelligente Charaktere und ihre Motivation ist weitestgehend (allerdings leider nicht immer) nachvollziehbar. So fand ich den Grund, warum die beiden sich jahrelang angefeindet haben, reichlich aufgebauscht. Aber er zeigt auch, daß die beiden verletzliche Menschen bzw. Charaktere sind. Der Konkurrenzkampf zwischen den beiden selbst und all die Mißgeschicke, die ihnen zustoßen, sind angenehm lustig. Mit "angenehm lustig" meine ich, daß die beiden als Menschen in mißlichen Situationen und nicht als strunzdämliche Witzfiguren à la Katie MacAlister dargestellt werden - das weiß ich sehr zu schätzen. Ich hasse es nämlich, wenn ich beim Lesen vor lauter Peinlichkeit und Fremdschämen alle drei Minuten aufstehen und aus dem Fenster gucken oder in der Fernsehzeitschrift nach anspruchsvollerer Unterhaltung wie z. B. "Frauentausch" suchen muß.
Zwei kleinere Kritikpunkte hätte ich dennoch. Der erste ist, daß Payton und J. D., wie es der Buchtitel schon andeutet, einfach zu perfekt sind. Zu schön, zu reich, zu erfolgreich, zu unübertroffen gut in ihrem Job. Was mich daran besonders fertigmacht ist die Tatsache, daß Payton es schafft, ca. 10 bis 18 Stunden am Tag zu arbeiten, Sport zu treiben, sich mit Freunden zu treffen und immer perfekt gepflegt auszusehen inkl. schicker Klamotten,
elegant frisierter Haare und wohl auch gestylter Fingernägel. Ich arbeite meistens "nur" 9 Stunden am Tag, Hin- und Rückfahrt dauern je ca. eine Stunde und trotzdem will ich mich nach der Arbeit nur noch auf die Couch schmeißen und muß mir manchmal schon selbst gut zureden, damit ich noch dusche! Also - schlafen diese Leute nie? Werden die noch nicht mal müde? Gibt es solche Leute wirklich?
Na ja, mein anderer Kritikpunkt ist, daß J. D. etwas unglaublich mieses getan hat und meiner Ansicht nach nicht genug am Boden zerstört ist, als sehr sich dafür (doch, das macht er immerhin) bei Payton entschuldigt.
Trotzdem war Practice Makes Perfect ein vergnügliches, kurzweiliges Leseerlebnis, und Julie James ist für mich eine Autorin, der man jederzeit zutrauen kann, ein witziges Buch mit Charakteren zu schreiben, die man im wirklichen Leben nicht im Knast, in der Sicherungsverwahrung oder in der Nervenklinik wiederfinden würde. Ihr nächstes Buch liegt schon in meinem SUB.
Aha. Jetzt frage ich mich wieder, was J.D. so unglaublich mieses getan hat, ich kann mich echt nicht mehr dran erinnern. Zu lange her.
AntwortenLöschenWoran ich mich aber noch erinnern kann, war die Szene mit dem Taxifahrer - war die nicht absolut köstlich?
An den Taxifahrer kann ich mich jetzt wieder nur vage erinnern, aber doch, ich glaube, das fand ich auch gut. Genau wie diesen Kaffee übers Hemd schütten / Schuhabsatz ansägen Kleinkrieg.
AntwortenLöschenWas J.D. so mieses getan hat, damit meine ich das, was er seinem und Paytons Chef erzählt hat, obwohl es gar nicht stimmte. Und was dann komischerweise schlecht für ihren aber gut für seinen Ruf war.
Öhm, okay, danke. Aber ich kann mich trotzdem nicht mehr erinnern. *lach*
AntwortenLöschenIch les zuviel...
Ich habe das Buch auch kürzlich mal gelesen, und kann mich an den Kleinkrieg und die Sache mit dem Chef erinneren, aber die Taxifahrt... mal nachdenken...
AntwortenLöschenLg Marina
Nein nein, Evi, du liest bestimmt nicht zuviel. Lesen bildet doch!
AntwortenLöschenUnd ich muß das Buch noch mal zur Hand nehmen, um die Sache mit dem Taxi zu suchen ;-)
Okay, alle mal weggucken, die das Buch noch nicht kennen, jetzt kommt ein kleiner Spoiler -
Gegen Ende des Buches kam doch raus, daß J. D. vor längerer Zeit seinem und Paytons Chef gesagt hatte, die beiden hätten im Büro Sex auf dem Schreibtisch gehabt, was aber gar nicht stimmte. Und das hat er getan, um dem Chef zu suggerieren, Payton sei leicht zu haben oder so etwas.
Susi, an das kann ich mich voll nicht mehr erinnern! *lach*
AntwortenLöschenTaxifahrer + Pride and Prejudice + passende Teesorte - das war aber doch in diesem Buch, ich bin mir ziemlich sicher. Kann mich nämlich erinnern, dass ich das mal bei einer längeren Zugfahrt gelesen habe und immer wieder kichern musste, worauf mich die Mitreisenden so komisch angeschaut haben...
Jau, jetzt schwant mir was!
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