Donnerstag, 24. Februar 2011

Lara Adrian: Gezeichnete des Schicksals

Originaltitel: Shades of Midnight

Alexandra Maguire ist Pilotin in einem Kaff in Alaska und lebt unter anderem davon, daß sie Lebensmittel und andere notwendige Dinge zu Menschen in noch entlegeneren Siedlungen transportiert. Eines Tages findet sie eine der Familien, die sie beliefern wollte, auf grauenhafte und blutige Weise ermordet vor. Alexandra ist entsetzt - und mehr noch, sie fühlt sich an etwas erinnert, das ihrer Familie einst zugestoßen ist. Doch das, was sie vermutet, nämlich daß die Leute weder von Menschen noch Tieren, sondern von ganz anderen Kreaturen umgebracht wurden, kann nicht sein - oder? Kade dagegen, dessen Nachnamen ich leider gerade nicht mehr im Buch finde, weiß ziemlich genau, wie Alex' Kunden ums Leben gekommen sind. Er gehört nämlich einer streng geheimen Vampirorganisation an, die dafür sorgen soll, daß alle anderen Vampire sich benehmen. Die gemeingefährliche, mordende Kreatur muß natürlich aufgehalten werden, doch dafür muß Kade sich womöglich mit seiner Familie überwerfen. Eine verzwickte Situation!

Das Buch hat richtig gut angefangen. Action, gruselige Atmosphäre, sympathische Charaktere (die Heldin und ihre Freunde), finstere Bösewichte und ein paar flotte Sprüche von Kade und seinem Vampirkollegen. Da kann man wirklich nicht meckern. Und die Geschichte ist auch richtig spannend. Im Laufe des Buches tauchen allerdings für meine Geschmack ein paar Klischees zuviel auf: Held und Heldin verlieben sich fast sofort und vertrauen sich direkt gegenseitig, der Held entdeckt auf dem Körper der Heldin ein besonderes Mal, das ihm zeigt, daß sie zu ihm gehört...nun ja, genaugenommen sind das nicht zu viele Klischees, sondern nur gerade die, die ich eigentlich nicht so mag. Dann gibt es noch diese klassische "eigentlich clevere Heldin entdeckt das Prinzip TSTL für sich"-Szene. Da will Kade Alex nämlich vor einem Kampf in Sicherheit bringen, denn sie als "nur" normaler Mensch hat natürlich keine Chance gegen die fiesen Monster, mit denen es Kade und seine Kumpels aufnehmen müssen. Aber sie weigert sich, von seiner Seite zu weichen. Letzten Endes geht der Kampf dann ziemlich schnell und ohne allzu große Verluste auf Seiten der Guten vorbei, was auch ein ganz kleines bißchen enttäuschend war.

Alles in allem ist Gezeichnete des Schicksals ein unterhaltsames Buch, das man schnell mal lesen kann. Das gewisse Extra fehlt allerdings, das aus einem guten ein großartiges Buch macht, und so hatte ich Handlung und Charaktere schon recht schnell nach dem Lesen wieder vergessen. Eins ist mir allerdings in der Erinerung geblieben, und da muß ich direkt mal sagen: ich möchte nie ein Date mit einem Typen haben, der nicht nur tätowiert ist, sondern dessen Tätowierung auch noch je nach Laune ihre Größe, Farbe, Form und Lage verändert. Bei Kade ist das natürlich was anderes. Denn der hat ja keine Tätowierung, sondern "Dermaglyphen"!

2 Kommentare:

  1. Ich glaub, nen Typen mit Dermaglyphen fände ich auch unheimlich … aber irgendwie auch spannend! :D

    Hätte ich nicht gedacht, dass das Buch bei dir so gut wegkommen würde – und dann auch noch auf Deutsch. (Denn in den Vorgängerbüchern war da schon einiges an Stilblüten drinne, wie uns spätestens Holly auf ihrem Blog aufgezeigt hat. Aber wenn die Handlung okay bzw. spannend ist, verzeiht man sowas ja auch eher.)

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  2. Ui ui, das habe ich ja erst jetzt bei Holly nachgelesen. Herbe Kritik! Für mich war das Buch nicht so toll, daß ich unbedingt sofort alle anderen Bücher der Autorin haben muß, aber es war flockige Unterhaltung ohne den Wunsch, vor Frust und Wut in die Tischkante zu beißen - was will man mehr?

    Und die Dermaglyphen, na ja...ich kann mich irgendwie nicht von dem Gedanken befreien, daß die immer Werbebotschaften anzeigen, wie z. B. die Kondomreklame, die ich mal auf dem Rücken eines Boxers gesehen habe...oder vielleicht Samstags den Bundesliga-Liveticker!

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