In einer wohl futuristischen Parallelwelt haben sich die Toten, also Geister, erhoben und die Lebenden angegriffen. Nichts ist mehr wie es war, und die Kirche der Echten Wahrheit, die nicht wirklich eine Religionsgemeinschaft ist, sorgt mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür, daß die Verstorbenen die Lebenden in Zukunft in Frieden lassen. Eine ihrer Angestellten ist Chess Putnam, eine Hexe mit der Gabe, Geister zu bannen. Chess hat einen ganzen Schwung übelster Probleme: sie ist drogensüchtig und schuldet einem mächtigen Mafiaboss eine große Menge Geldes. So kann sie auch schlecht nein sagen, als dieser von ihr verlangt, ihm einen Gefallen zu tun. Leider ist dieser Gefallen lebensgefährlich und beinhaltet die Beschäftigung mit der schlimmsten Form schwarzer Magie - ganz zu schweigen davon, daß auch eine rivalisierende Gangsterbande großen Wert auf Chess' Hilfe legt...
Auf das Buch war ich durch ein Interview mit der Autorin im Verlorene Werke-Blog gestoßen. Die Autorin machte einen ganz sympathischen Eindruck, und die Inhaltsangabe des Buches hörte sich interessant an. Auch die Leseprobe sagte mir zu.
Das Buch hätte richtig gut sein können. Ist es aber nicht. Dabei fängt es so spannend und lustig an: da ist Chess nämlich gerade dabei, unter Einsatz von Leib und Leben einen Geist aus einem Haus zu vertreiben, der ihr frecherweise den Stinkefinger zeigt und der angeblich auch zu Lebzeiten ein unangenehmer Zeitgenosse war.
Es ist diesmal nicht die durchaus spannende Handlung, die mich so sehr gestört hat, daß ich nicht weiterlesen konnte. Es ist nicht der Schreibstil der Autorin und es sind nicht die Charaktere. Die Heldin Chess (die eigentlich irgendwie anders heißt und nur so genannt wird, aber ich habe es vergessen und habe keinen Bock zum Nachgucken) ist drogensüchtig und hat die Probleme, die meines Wissens damit einhergehen: zu wenig Knete, um die Sucht zu finanzieren, Schulden, es geht ihr schlecht, wenn sie ihre Pillen nicht bekommt, und oft weiß sie nicht, ob sie etwas tatsächlich wahrnimmt, oder ob sie wegen der Drogen halluziniert. Die anderen Charaktere sind fast alle zwielichtige Gestalten von unterschiedlicher Gewalttätigkeit.
Diese Dinge wußte ich, bevor ich das Buch kaufte, und sie hätten mich nicht dazu gebracht, es wegzulegen. Oh nein, das Grauenhafte an Unholy Ghosts - und das ist wirklich ungewöhnlich - sind die entsetzlichen Dialoge. Fast alle Charaktere sprechen nämlich in einer Art Slang, der in geringen Dosen zur Atmosphäre des Buches beigetragen hätte. Von einer geringen Dosis kann hier aber überhaupt nicht die Rede sein, dieser von der Autorin erfundene Slang wird auf nahezu jeder Seite gleichsam kübelweise über dem Leser ausgeschüttet. Auf Seite 180 war meine Geduld erschöpft, und ich sagte mir: warum tust du dir das an? Dein SUB läßt das Himalaya-Gebirge wie einen Ameisenhaufen aussehen und das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher. Also weg damit.
Ach ja. Kostprobe gefällig? Wie wär's damit:
In dieser Szene ist Chess mit Terrible, dem Schläger ihres Drogendealers bzw. Gläubigers, auf der Suche nach einem Jungen namens Brain. Unterwegs befragen sie den Besitzer eines Imbißstands:
"You know Brain? One of Hunchback's kids?"
"Aye, I knows him. Seed him earlier, that's what you askin. He powerful scared. Ain't in no trouble with you, hoping?"
Tja, was soll ich dazu noch sagen. Außer vielleicht: "It goes me on the alarm clock".
Sonntag, 30. Januar 2011
Zoë Archer: Scoundrel
London Harcourt (das ist eine Frau!) befindet sich auf einer Griechenlandreise mit ihrem Vater. Leider ist es keine Vergnügungsreise, sondern Londons Vater gehört einer Vereinigung von Superschurken an, die die Weltherrschaft für Großbritannien anstreben. Zu diesem Zweck wollen die Superschurken alle möglichen magischen Artefakte an sich bringen. Hier kommt London ins Spiel: sie ist eine von ganz wenigen Personen auf der Welt, die eine bestimmte uralte Sprache beherrschen, und kann daher die Hinweise auf einen magischen Gegenstand entschlüsseln. Hinter dem Gegenstand sind allerdings auch die Blades of the Rose her. Das sind die Guten, ein Geheimbund von Abenteurern, die die Magie der Welt vor Londons Vater und seinen Bösewicht-Kumpels schützen wollen. London verguckt sich gleich bei der ersten Begegnung in Bennett Day, einen der Blades of the Rose, denn er ist attraktiv und liebenswert und viel netter zu London als ihr Vater oder ihr verstorbener Ehemann es jemals waren. Und so kämpft sie auch nicht allzu lange mit Skrupeln, bevor sie zu den Guten überläuft...
Über Zoë Archers Blades of the Rose-Bücher hatte ich schon viel Gutes gehört, und als dann eins veröffentlicht wurde, das im bzw. am Mittelmeer spielt, mußte ich natürlich zuschlagen - wann bekommt man schon mal einen Liebesroman neueren Datums mit diesem Handlungsort? (Nein, Harlequin bzw. Mills & Boon-Romane mit griechischen oder italienischen Macho-Arschloch-Millionär/Pferdezüchter/Großgrundbesitzer-Helden und jungfräulichen, verschüchterten Sekretärinnen/Kindermädchen/Haushälterinnen-Heldinnen zählen nicht).
Scoundrel war ein recht unterhaltsames Buch, mit nicht zuvielen magischen Elementen, viel Action, viel Liebe, netten Helden und richtig bösen Schurken.
London stand ihr ganzes Leben lang unter der Fuchtel ihres Vaters, der ihr immer wieder durch Worte und Taten klargemacht hat, daß Frauen eher so etwas wie lebendige Deko-Objekte sind, die auf keinen Fall ein selbstbestimmtes Leben führen oder auch nur eine eigene Meinung haben dürfen. Und sie hat es satt, sie ist es einfach nur leid, immer nur das zu tun, was andere sagen.
Da kommt ihr die Begegnung mit Bennett gerade recht, denn dadurch, daß sie mit ihm türmt und sich von ihrem Vater lossagt, winkt London die Freiheit. Bennett ist ein Abenteurer und eigentlich bekannt dafür, daß er alles flachlegt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist - aber er ist auch ein liebenswerter, fürsorglicher Mann, der Frauen stets mit Respekt behandelt und seiner jeweiligen Geliebten stets seine volle Aufmerksamkeit widmet, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.
London weiß das und ist traurig, denn für sie ist er die große Liebe - aber sie weiß auch, daß sie es nicht bereuen wird, ihr altes Leben hinter sich gelassen zu haben. Und natürlich kommt am Ende alles ganz anders, denn dies ist schließlich nicht zuletzt auch ein Liebesroman.
Sympathische Charaktere, jede Menge Action und natürlich die wunderschönen Handlungsorte machen Scoundrel zu einem sehr unterhaltsamen Liebesroman. Meine einzigen Kritikpunkte sind der zwar nicht miese, aber auch nicht besonders bemerkenswerte Schreibstil von Zoë Archer und die Tatsache, daß der Leser die Charaktere nur recht oberflächlich kennenlernt. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, Scoundrel zu lesen, aber ich weiß nicht, ob ich noch ein weiteres Buch der Autorin lesen werde.
Über Zoë Archers Blades of the Rose-Bücher hatte ich schon viel Gutes gehört, und als dann eins veröffentlicht wurde, das im bzw. am Mittelmeer spielt, mußte ich natürlich zuschlagen - wann bekommt man schon mal einen Liebesroman neueren Datums mit diesem Handlungsort? (Nein, Harlequin bzw. Mills & Boon-Romane mit griechischen oder italienischen Macho-Arschloch-Millionär/Pferdezüchter/Großgrundbesitzer-Helden und jungfräulichen, verschüchterten Sekretärinnen/Kindermädchen/Haushälterinnen-Heldinnen zählen nicht).
Scoundrel war ein recht unterhaltsames Buch, mit nicht zuvielen magischen Elementen, viel Action, viel Liebe, netten Helden und richtig bösen Schurken.
London stand ihr ganzes Leben lang unter der Fuchtel ihres Vaters, der ihr immer wieder durch Worte und Taten klargemacht hat, daß Frauen eher so etwas wie lebendige Deko-Objekte sind, die auf keinen Fall ein selbstbestimmtes Leben führen oder auch nur eine eigene Meinung haben dürfen. Und sie hat es satt, sie ist es einfach nur leid, immer nur das zu tun, was andere sagen.
Da kommt ihr die Begegnung mit Bennett gerade recht, denn dadurch, daß sie mit ihm türmt und sich von ihrem Vater lossagt, winkt London die Freiheit. Bennett ist ein Abenteurer und eigentlich bekannt dafür, daß er alles flachlegt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist - aber er ist auch ein liebenswerter, fürsorglicher Mann, der Frauen stets mit Respekt behandelt und seiner jeweiligen Geliebten stets seine volle Aufmerksamkeit widmet, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.
London weiß das und ist traurig, denn für sie ist er die große Liebe - aber sie weiß auch, daß sie es nicht bereuen wird, ihr altes Leben hinter sich gelassen zu haben. Und natürlich kommt am Ende alles ganz anders, denn dies ist schließlich nicht zuletzt auch ein Liebesroman.
Sympathische Charaktere, jede Menge Action und natürlich die wunderschönen Handlungsorte machen Scoundrel zu einem sehr unterhaltsamen Liebesroman. Meine einzigen Kritikpunkte sind der zwar nicht miese, aber auch nicht besonders bemerkenswerte Schreibstil von Zoë Archer und die Tatsache, daß der Leser die Charaktere nur recht oberflächlich kennenlernt. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, Scoundrel zu lesen, aber ich weiß nicht, ob ich noch ein weiteres Buch der Autorin lesen werde.
Freitag, 28. Januar 2011
Meredith Duran: Wicked Becomes You - Achtung, mit Mini-Spoiler!!
Gwen Maudsley ist eine reiche junge Frau im Großbritannien des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In den allerhöchsten Adelskreisen schaut man sie ein wenig scheel an, da ihre verstorbenen Eltern ihr Vermögen durch ehrliche Arbeit gemacht haben. Da es jedoch der Wunsch ihrer Eltern war, daß sie einen Herrn mit Adelstitel heiratet, versucht Gwen, genau das zu tun. Leider aber wird sie gleich zweimal (von unterschiedlichen Männern) am Altar stehengelassen, und so nimmt sich Gwen vor, in Zukunft die Devise "gute Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen kommen überall hin" zu beherzigen. Den Anfang macht sie mit einer Reise nach Paris. Dort trifft sie Alexander Ramsey wieder, einen alten Familienfreund. Gwen findet, daß Alex genau der richtige ist, um es mit ihm mal so richtig krachen zu lassen - und Alex, eigentlich im Begriff, die geschäftlichen Angelegenheiten seines Bruders in Ordnung zu bringen, kann sich Gwens Charme nicht ganz entziehen.
Ganz klar: der Plot ist so ausgelutscht wie ein vor drei Tagen in Betrieb genommenes Kaugummi. Aber das ist egal, denn Meredith Duran, die mittlerweile selbstverständlich einen Platz auf meiner vergleichsweise kurzen Liste von Autobuy-Autoren hat, hat überhaupt kein Problem damit, aus dieser Geschichte etwas völlig anderes zu fabrizieren als das, was man bisher kennt. Ich finde ihre Charaktere außerordentlich realistisch gezeichnet. Sie sind ein bißchen wie Zwiebeln: man entfernt eine Haut nach der anderen, bis man schließlich ihr Innerstes sehen kann.
Alex war aufgrund von Asthma-Anfällen ein schwächliches Kind, das viel Zeit in Landhäusern verbringen mußte, was ihn fürchterlich anödete. Als Erwachsener ist er gesund; zurückgeblieben ist eine nahezu panische Angst vor jeder Art von Häuslichkeit und der unbedingte Wille, seine körperliche Fitness durch alle möglichen absurden Sportarten zu fördern. Er verdient sein Geld mit Handel, wovon seine adlige Familie alles andere als entzückt ist. Deswegen ist Alex' Verhältnis zu seinem Bruder und seinen Schwestern ein wenig distanziert.
Gwen dagegen wünscht sich nichts sehnlicher als eine Familie. Ihre Eltern sind früh verstorben, ebenso wie ihr Bruder, der Alex' bester Freund war. Die beiden Männer, die sie im Stich gelassen haben, hat sie nicht geliebt und daher leidet sie auch ganz und gar nicht an Liebeskummer. Doch darüber, daß sie nun wohl allein bleiben wird, ist Gwen sehr traurig.
Im Lauf der Handlung erkennen Gwen und Alex, daß sie einander lieben, und daß letzten Endes nur das wichtig ist: daß sie zusammen sind, egal wie und wo.
Wicked Becomes You ist wie alle Meredith Duran-Bücher, die ich bisher gelesen habe, ein wundervoller, unterhaltsamer Liebesroman. Da gibt es nur eine Sache, die mich enorm stört: Alex ist ein Arschloch, zumindest manchmal. Bei allem Verständnis für seine schwierige Kindheit und sein gespanntes Verhältnis zu seiner Famile gibt es doch Dinge, die ein lebendiger Mensch nie, wirklich niemals tun darf. Und ein Liebesromanheld schon gar nicht. Zu diesen Dingen gehört es, in seinem Eisenbahnabteil eine heiße Liebesnacht mit einer Frau zu verbringen, die man schon seit ewigen Zeiten kennt und als Freundin betrachtet, und diese dann unmittelbar nach dem Akt mit den Worten: "I'm done with company for the night" rauszuschmeißen. Das geht gar nicht. Ich hätte an Gwens Stelle nie wieder mit dem Typen gesprochen.
Gwen dagegen, die ist super. Und sie hat auch kein Problem damit, Alex bei Bedarf ganz unverblümt ihre Meinung zu sagen. Als er wenig später anfängt, mit ihr zu flirten, läßt sie ihn direkt wissen, daß er "more fickle than a debutante" ist. Recht hat sie! (Alex sieht das hinterher sogar ein).
Ich wäre wegen dieser Sache ja die nächsten 20 bis 30 Jahre lang beleidigt, aber Gwen ist da toleranter als ich; und so hat das Buch auch ein Happy End.
Wicked Becomes You ist wieder ein tolles, unterhaltsames Buch mit außerordentlich lebendig wirkenden Charakteren - das einzige Problem sind die Arschloch-Anwandlungen des Helden. Das nächste Buch von Meredith Duran werde ich definitiv auch lesen.
Ganz klar: der Plot ist so ausgelutscht wie ein vor drei Tagen in Betrieb genommenes Kaugummi. Aber das ist egal, denn Meredith Duran, die mittlerweile selbstverständlich einen Platz auf meiner vergleichsweise kurzen Liste von Autobuy-Autoren hat, hat überhaupt kein Problem damit, aus dieser Geschichte etwas völlig anderes zu fabrizieren als das, was man bisher kennt. Ich finde ihre Charaktere außerordentlich realistisch gezeichnet. Sie sind ein bißchen wie Zwiebeln: man entfernt eine Haut nach der anderen, bis man schließlich ihr Innerstes sehen kann.
Alex war aufgrund von Asthma-Anfällen ein schwächliches Kind, das viel Zeit in Landhäusern verbringen mußte, was ihn fürchterlich anödete. Als Erwachsener ist er gesund; zurückgeblieben ist eine nahezu panische Angst vor jeder Art von Häuslichkeit und der unbedingte Wille, seine körperliche Fitness durch alle möglichen absurden Sportarten zu fördern. Er verdient sein Geld mit Handel, wovon seine adlige Familie alles andere als entzückt ist. Deswegen ist Alex' Verhältnis zu seinem Bruder und seinen Schwestern ein wenig distanziert.
Gwen dagegen wünscht sich nichts sehnlicher als eine Familie. Ihre Eltern sind früh verstorben, ebenso wie ihr Bruder, der Alex' bester Freund war. Die beiden Männer, die sie im Stich gelassen haben, hat sie nicht geliebt und daher leidet sie auch ganz und gar nicht an Liebeskummer. Doch darüber, daß sie nun wohl allein bleiben wird, ist Gwen sehr traurig.
Im Lauf der Handlung erkennen Gwen und Alex, daß sie einander lieben, und daß letzten Endes nur das wichtig ist: daß sie zusammen sind, egal wie und wo.
Wicked Becomes You ist wie alle Meredith Duran-Bücher, die ich bisher gelesen habe, ein wundervoller, unterhaltsamer Liebesroman. Da gibt es nur eine Sache, die mich enorm stört: Alex ist ein Arschloch, zumindest manchmal. Bei allem Verständnis für seine schwierige Kindheit und sein gespanntes Verhältnis zu seiner Famile gibt es doch Dinge, die ein lebendiger Mensch nie, wirklich niemals tun darf. Und ein Liebesromanheld schon gar nicht. Zu diesen Dingen gehört es, in seinem Eisenbahnabteil eine heiße Liebesnacht mit einer Frau zu verbringen, die man schon seit ewigen Zeiten kennt und als Freundin betrachtet, und diese dann unmittelbar nach dem Akt mit den Worten: "I'm done with company for the night" rauszuschmeißen. Das geht gar nicht. Ich hätte an Gwens Stelle nie wieder mit dem Typen gesprochen.
Gwen dagegen, die ist super. Und sie hat auch kein Problem damit, Alex bei Bedarf ganz unverblümt ihre Meinung zu sagen. Als er wenig später anfängt, mit ihr zu flirten, läßt sie ihn direkt wissen, daß er "more fickle than a debutante" ist. Recht hat sie! (Alex sieht das hinterher sogar ein).
Ich wäre wegen dieser Sache ja die nächsten 20 bis 30 Jahre lang beleidigt, aber Gwen ist da toleranter als ich; und so hat das Buch auch ein Happy End.
Wicked Becomes You ist wieder ein tolles, unterhaltsames Buch mit außerordentlich lebendig wirkenden Charakteren - das einzige Problem sind die Arschloch-Anwandlungen des Helden. Das nächste Buch von Meredith Duran werde ich definitiv auch lesen.
Dienstag, 18. Januar 2011
Jilliane Hoffman: Last Witness
Last Witness ist die Fortsetzung von Retribution, das ich irre spannend und fesselnd fand. Und düster, sehr düster - was aber angesichts dessen, was die Protagonistin erlebt hatte, auch kein Wunder ist.
In Last Witness könnte CJ Townsend, Staatsanwältin in Miami, eigentlich zur Ruhe kommen, denn sie weiß, daß der Mann, der sie vor vielen Jahren grausam vergewaltigt und verstümmelt hat, hinter Gittern sitzt und ihr nichts mehr tun kann. Im Polizisten Dominick Falconetti hat sie einen liebevollen Partner gefunden. Doch dann werden einige Polizisten ermordet, die mit der Verurteilung ihres Peinigers zu tun hatten - und auch CJ hat allen Grund, sich bedroht zu fühlen, denn sie hütet ein entsetzliches Geheimnis. Sollte es enthüllt werden, steht nicht nur ihr Beruf und ihre Beziehung zu Dominick auf dem Spiel, sondern auch ihr Leben!
Ich hätte nicht gedacht, daß das möglich sein könnte, aber Last Witness ist tatsächlich noch düsterer als Retribution. Wer ein bißchen empfindlich ist, sollte einen ganz großen Bogen um das Buch machen. Auch für mich war es fast ein bißchen zu grausig. CJ ist eine von diesen Heldinnen, die man erst nötigen möchte, ein Bütterchen zu essen und die man dann in eine warme Wolldecke wickeln und in den Schlaf singen möchte. Okay, die Wolldecke muß vielleicht nicht unbedingt sein - schließlich spielt das Buch in Florida. Aber ihr wißt was ich meine: sie schläft nicht, sie ißt nicht, sie vertraut ihren Kummer nicht ihrem Partner an. Die meiste Zeit denkt man wirklich, daß der Mörder müßte sich schon ziemlich beeilen, wenn er sie erwischen will, bevor sie vor lauter Kummer und Sorgen dahinschwindet.
Last Witness ist wirklich ein sehr, sehr spannendes Buch und am Schreibstil und dem Aufbau der Handlung gibt es überhaupt gar nichts auszusetzen - aber es hätte andererseits auch nicht geschadet, wenn die Protagonisten wenigstens ein oder zweimal einen Grund gehabt hätten, ein wenig zu schmunzeln. Oder vielleicht wenigstens mal diskret mit einem Mundwinkel zu zucken. Vielleicht war ich aber auch einfach nicht in Stimmung für düster und grauenhaft!
In Last Witness könnte CJ Townsend, Staatsanwältin in Miami, eigentlich zur Ruhe kommen, denn sie weiß, daß der Mann, der sie vor vielen Jahren grausam vergewaltigt und verstümmelt hat, hinter Gittern sitzt und ihr nichts mehr tun kann. Im Polizisten Dominick Falconetti hat sie einen liebevollen Partner gefunden. Doch dann werden einige Polizisten ermordet, die mit der Verurteilung ihres Peinigers zu tun hatten - und auch CJ hat allen Grund, sich bedroht zu fühlen, denn sie hütet ein entsetzliches Geheimnis. Sollte es enthüllt werden, steht nicht nur ihr Beruf und ihre Beziehung zu Dominick auf dem Spiel, sondern auch ihr Leben!
Ich hätte nicht gedacht, daß das möglich sein könnte, aber Last Witness ist tatsächlich noch düsterer als Retribution. Wer ein bißchen empfindlich ist, sollte einen ganz großen Bogen um das Buch machen. Auch für mich war es fast ein bißchen zu grausig. CJ ist eine von diesen Heldinnen, die man erst nötigen möchte, ein Bütterchen zu essen und die man dann in eine warme Wolldecke wickeln und in den Schlaf singen möchte. Okay, die Wolldecke muß vielleicht nicht unbedingt sein - schließlich spielt das Buch in Florida. Aber ihr wißt was ich meine: sie schläft nicht, sie ißt nicht, sie vertraut ihren Kummer nicht ihrem Partner an. Die meiste Zeit denkt man wirklich, daß der Mörder müßte sich schon ziemlich beeilen, wenn er sie erwischen will, bevor sie vor lauter Kummer und Sorgen dahinschwindet.
Last Witness ist wirklich ein sehr, sehr spannendes Buch und am Schreibstil und dem Aufbau der Handlung gibt es überhaupt gar nichts auszusetzen - aber es hätte andererseits auch nicht geschadet, wenn die Protagonisten wenigstens ein oder zweimal einen Grund gehabt hätten, ein wenig zu schmunzeln. Oder vielleicht wenigstens mal diskret mit einem Mundwinkel zu zucken. Vielleicht war ich aber auch einfach nicht in Stimmung für düster und grauenhaft!
Sonntag, 16. Januar 2011
Ich kann nicht anders: WTF??
Man soll sich ja kein Urteil erlauben über Bücher, die man nicht gelesen hat, aber als ich heute meinen zur täglichen Internetroutine gehörenden Ausflug zu AAR gemacht habe, um die neuesten Rezensionen zu lesen, wären meine Augenbrauen vor lauter Staunen und Entsetzen beinahe wieder an meinen Hinterkopf gewandert, wären nicht glücklicherweise meine Haare im Weg gewesen.
Ich beziehe mich natürlich auf die (mit der Note B endende) Rezension des Buches Scandal of the Season von Christie Kelly.
Ich habe bisher noch kein Buch von dieser Autorin gelesen, daher ist es durchaus möglich, daß sie einen einzigartig mitreißenden Schreibstil hat und ihre Charaktere liebenswert und unvergeßlich sind.
Aber, oh mein Gott, bei mir schrillten schon bei der Beschreibung der Handlung alle Alarmglocken. Außer dem schönen amerikanischen Ausdruck "WTF??!!" fällt mir dazu wirklich nicht viel ein...oder doch:
- Hat Frau Kelly vielleicht eine Wette mit ihrem Agenten verloren und war dadurch gezwungen, jedes dem Liebesroman-lesenden Anteil der Menschheit bekannte Klischee sowie die Top Ten der schwachsinnigsten und ausgelutschtesten Handlungselemente der letzten 20 Jahre romantischer Literatur in ihrem neuesten Werk unterzubringen?
- Es gibt ein paar Regency-Liebesromane, in denen die Helden aristokratische Spione sind und die ich wirklich mag. Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß das ein ganz schöner Unfug ist. Nun habe ich ja nie eine Universität von innen gesehen und habe meine geschichtlichen Kenntnisse hauptsächlich aus Büchern und aus dem Fernsehen - also aus nicht vollkommen vertrauenswürdigen Quellen. Ich denke aber, daß Spione zu der Zeit (James Bond war ja noch nicht erfunden) als unehrenhaft galten. Also keine passende Beschäftigung für einen Edelmann.
- Ich habe ja gar nichts gegen ein wenig Unfug und die eine oder andere Implausibilität (gibt es das Wort?) in meinen Büchern. Aber hier wäre weniger mehr gewesen. Es geht nämlich noch doofer: die liebe Mama des Helden arbeitet als Puffmutter (okay...ist ja auch viel netter als als Gattin eines Adligen den ganzen Tag die Füße hochzulegen und sich bedienen zu lassen, oder?) und als wäre das noch nicht genug, hat er sich offenbar auch noch mit dieser Tatsache abgefunden. Ja ne, ist klar.
- Und jetzt kommt die absolute Krönung, das Handlungselement, das mich schwören ließ, mich niemals auch nur im selben Raum wie dieses Buch aufzuhalten: die Heldin leitet ein Waisenhaus. Das sie durch Taschendiebstahl finanziert!! Was haben die Leute damals in ihren Taschen herumgetragen? Den Hope-Diamanten? Das Bernsteinzimmer? Geheime Rezepte zur Goldherstellung? Oder gar Tupperschüsseln mit 10 Pfund Porridge?
- Übrigens braucht der Held auch unbedingt eine Mätresse, um zu einer bestimmten Party eingeladen zu werden. Können wir bitte ein Moratorium für dieses abgefuckteste aller Handlungselemente vereinbaren? Hallo, RWA?
Wenn die Handlung von "Scandal of the Season" tatsächlich so ist, wie es die AAR-Rezensentin beschreibt, kann es sich bei diesem Buch nur um eine Verschwörung handeln, gegen die alles, was Illuminaten, Templer und Antihippokraten jemals erdacht haben, so gefährlich wie eine Kindergeburtstags-Überraschungsparty wirkt. Ich nehme an, daß Außerirdische jeder Leserin des Buchs den letzten Rest ihrer durch diese grauenhafte Handlung aufgeweichten Intelligenz aussaugen und gegen die Menschheit einsetzen werden.
Man sollte Dan Brown Bescheid sagen. Er könnte ein Buch drüber schreiben.
Ich beziehe mich natürlich auf die (mit der Note B endende) Rezension des Buches Scandal of the Season von Christie Kelly.
Ich habe bisher noch kein Buch von dieser Autorin gelesen, daher ist es durchaus möglich, daß sie einen einzigartig mitreißenden Schreibstil hat und ihre Charaktere liebenswert und unvergeßlich sind.
Aber, oh mein Gott, bei mir schrillten schon bei der Beschreibung der Handlung alle Alarmglocken. Außer dem schönen amerikanischen Ausdruck "WTF??!!" fällt mir dazu wirklich nicht viel ein...oder doch:
- Hat Frau Kelly vielleicht eine Wette mit ihrem Agenten verloren und war dadurch gezwungen, jedes dem Liebesroman-lesenden Anteil der Menschheit bekannte Klischee sowie die Top Ten der schwachsinnigsten und ausgelutschtesten Handlungselemente der letzten 20 Jahre romantischer Literatur in ihrem neuesten Werk unterzubringen?
- Es gibt ein paar Regency-Liebesromane, in denen die Helden aristokratische Spione sind und die ich wirklich mag. Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß das ein ganz schöner Unfug ist. Nun habe ich ja nie eine Universität von innen gesehen und habe meine geschichtlichen Kenntnisse hauptsächlich aus Büchern und aus dem Fernsehen - also aus nicht vollkommen vertrauenswürdigen Quellen. Ich denke aber, daß Spione zu der Zeit (James Bond war ja noch nicht erfunden) als unehrenhaft galten. Also keine passende Beschäftigung für einen Edelmann.
- Ich habe ja gar nichts gegen ein wenig Unfug und die eine oder andere Implausibilität (gibt es das Wort?) in meinen Büchern. Aber hier wäre weniger mehr gewesen. Es geht nämlich noch doofer: die liebe Mama des Helden arbeitet als Puffmutter (okay...ist ja auch viel netter als als Gattin eines Adligen den ganzen Tag die Füße hochzulegen und sich bedienen zu lassen, oder?) und als wäre das noch nicht genug, hat er sich offenbar auch noch mit dieser Tatsache abgefunden. Ja ne, ist klar.
- Und jetzt kommt die absolute Krönung, das Handlungselement, das mich schwören ließ, mich niemals auch nur im selben Raum wie dieses Buch aufzuhalten: die Heldin leitet ein Waisenhaus. Das sie durch Taschendiebstahl finanziert!! Was haben die Leute damals in ihren Taschen herumgetragen? Den Hope-Diamanten? Das Bernsteinzimmer? Geheime Rezepte zur Goldherstellung? Oder gar Tupperschüsseln mit 10 Pfund Porridge?
- Übrigens braucht der Held auch unbedingt eine Mätresse, um zu einer bestimmten Party eingeladen zu werden. Können wir bitte ein Moratorium für dieses abgefuckteste aller Handlungselemente vereinbaren? Hallo, RWA?
Wenn die Handlung von "Scandal of the Season" tatsächlich so ist, wie es die AAR-Rezensentin beschreibt, kann es sich bei diesem Buch nur um eine Verschwörung handeln, gegen die alles, was Illuminaten, Templer und Antihippokraten jemals erdacht haben, so gefährlich wie eine Kindergeburtstags-Überraschungsparty wirkt. Ich nehme an, daß Außerirdische jeder Leserin des Buchs den letzten Rest ihrer durch diese grauenhafte Handlung aufgeweichten Intelligenz aussaugen und gegen die Menschheit einsetzen werden.
Man sollte Dan Brown Bescheid sagen. Er könnte ein Buch drüber schreiben.
Samstag, 15. Januar 2011
Dan Brown: The Da Vinci Code
Soll ich eine Zusammenfassung des Buches schreiben, obwohl es außer mir wahrscheinlich sowieso schon jeder kannte? Na okay, es gehört ja irgendwie dazu.
Robert Langdon ist ein renommierter amerikanischer Professor für religiöse Symbologie (heißt das so auf deutsch?), der auf einer Vortragsreise in Europa ist. Nach einem Vortrag in Paris erhält er mitten in der Nacht Besuch von der Polizei: Jacques Saunière, der Kurator des Louvre, wurde ermordet und hat vor seinem Tod einige geheimnisvolle Hinweise auf seinen Mörder hinterlassen. Die Polizei glaubt, daß Langdon beim Entschlüsseln dieser Hinweise helfen kann. Wenig später lernt er die französische Kryptologin Sophie Neveu kennen, die auch Saunières Enkeltochter ist - und schon bald sind die beiden auf der Flucht vor der Polizei und einem Geheimbund, der offenbar unbedingt etwas haben will, das Saunière besaß...
The Da Vinci Code ist eines der ganz wenigen Bücher, bei denen ich den Film so überzeugend fand, daß ich auch das Buch lesen wollte. Grund dafür ist nur eins: meine Vorliebe für absurde Verschwörungstheorien. Im wirklichen Leben finde ich Verschwörungstheorien amüsant, aber irgendwie auch nicht ganz ungefährlich, falls jemand wirklich daran glaubt. Als Handlungsgrundlage für Bücher und und Filme sind sie unschlagbar.
In The Da Vinci Code gibt es eine Menge Verschwörungstheorien; man weiß die ganze Zeit nicht so ganz genau, wer gut und wer böse ist, und es gibt herrlich verschachtelte Buchstaben- und sonstige Rätsel mit verschiedenen mehr oder weniger abstrusen Lösungsansätzen.
Also hat mich das Buch fast genauso gut unterhalten wie der Film. Aber nur fast. Dan Browns Schreibstil ist nämlich nicht besonders beeindruckend. Er ist eher nüchtern und sachlich, ein bißchen wie die Vermerke, die ich auf der Arbeit schreibe, wenn ich alle möglichen Leute über ein Verhandlungsergebnis informieren möchte. Robert Langdon, Sophie Neveu und alle anderen Personen werden mit einer gewissen Distanz beschrieben, so daß man einfach kein Gefühl für sie entwickeln kann und nicht wie bei anderen Büchern die Helden ins Herz schließen und die Schurken verabscheuen kann. Sie sind einfach da und man liest, wie sie erst das eine und dann das andere tun oder sagen, und damit basta.
Alles in allem ein spannendes Buch mit einer gut ausgedachten Handlung, angenehm abgefahrenen Verschwörungstheorien und interessanten Rätseln - aber ich muß nicht unbedingt weitere Bücher von Dan Brown lesen. Ich glaube, in diesem Fall könnten die Filme wirklich besser sein.
Robert Langdon ist ein renommierter amerikanischer Professor für religiöse Symbologie (heißt das so auf deutsch?), der auf einer Vortragsreise in Europa ist. Nach einem Vortrag in Paris erhält er mitten in der Nacht Besuch von der Polizei: Jacques Saunière, der Kurator des Louvre, wurde ermordet und hat vor seinem Tod einige geheimnisvolle Hinweise auf seinen Mörder hinterlassen. Die Polizei glaubt, daß Langdon beim Entschlüsseln dieser Hinweise helfen kann. Wenig später lernt er die französische Kryptologin Sophie Neveu kennen, die auch Saunières Enkeltochter ist - und schon bald sind die beiden auf der Flucht vor der Polizei und einem Geheimbund, der offenbar unbedingt etwas haben will, das Saunière besaß...
The Da Vinci Code ist eines der ganz wenigen Bücher, bei denen ich den Film so überzeugend fand, daß ich auch das Buch lesen wollte. Grund dafür ist nur eins: meine Vorliebe für absurde Verschwörungstheorien. Im wirklichen Leben finde ich Verschwörungstheorien amüsant, aber irgendwie auch nicht ganz ungefährlich, falls jemand wirklich daran glaubt. Als Handlungsgrundlage für Bücher und und Filme sind sie unschlagbar.
In The Da Vinci Code gibt es eine Menge Verschwörungstheorien; man weiß die ganze Zeit nicht so ganz genau, wer gut und wer böse ist, und es gibt herrlich verschachtelte Buchstaben- und sonstige Rätsel mit verschiedenen mehr oder weniger abstrusen Lösungsansätzen.
Also hat mich das Buch fast genauso gut unterhalten wie der Film. Aber nur fast. Dan Browns Schreibstil ist nämlich nicht besonders beeindruckend. Er ist eher nüchtern und sachlich, ein bißchen wie die Vermerke, die ich auf der Arbeit schreibe, wenn ich alle möglichen Leute über ein Verhandlungsergebnis informieren möchte. Robert Langdon, Sophie Neveu und alle anderen Personen werden mit einer gewissen Distanz beschrieben, so daß man einfach kein Gefühl für sie entwickeln kann und nicht wie bei anderen Büchern die Helden ins Herz schließen und die Schurken verabscheuen kann. Sie sind einfach da und man liest, wie sie erst das eine und dann das andere tun oder sagen, und damit basta.
Alles in allem ein spannendes Buch mit einer gut ausgedachten Handlung, angenehm abgefahrenen Verschwörungstheorien und interessanten Rätseln - aber ich muß nicht unbedingt weitere Bücher von Dan Brown lesen. Ich glaube, in diesem Fall könnten die Filme wirklich besser sein.
Donnerstag, 13. Januar 2011
Marian Keyes: Märchenprinz
Originaltitel: This Charming Man
Die Handlung eines Marian Keyes-Buches zusammenzufassen ist genauso einfach wie der Versuch, eine Herde von Flöhen davon abzuhalten, in alle Richtungen davonzuhüpfen. Falls Flöhe Herden bilden, was ich aber eigentlich nicht glaube.
Okay, ich versuche es mal. Paddy de Courcy ist ein aufstrebender, junger irischer Politiker und ein ausgesprochener Frauentyp. Eines Tages vermeldet die Presse, daß er sich verlobt hat, und davon fühlen sich mehrere Frauen - die Heldinnen und Ich-Erzählerinnen des Buches - auf verschiedene Weise betroffen.
Die erste Erzählerin, Fionnola Daly, genannt Lola, ist zuerst ungläubig, dann verzweifelt, denn sie ist Paddys Freundin. Verlobt hat er sich allerdings mit einer anderen. Nachdem sich Paddy weigert, mit ihr zu sprechen, zieht sich Lola zutiefst verletzt in das Strandhaus von Bekannten zurück. Dort macht sie das, was man bei extremem Liebeskummer nun mal so macht: DVDs anschauen, sich betrinken und gucken, was die Einheimischen so treiben.
Die nächste Erzählerin ist Grace Gildee, eine Journalistin. Sie kennt Paddy noch aus ihrer Teenagerzeit, hat seitdem aber nicht mehr viel mit ihm zu tun gehabt. Neben familären Problemen - ihre Tante leidet an Lungenkrebs - leidet sie auch noch unter der Tatsache, daß jemand Anschläge auf sie verübt. So wird beispielsweise ihr Auto zerstört.
Dann ist da noch Marnie Hunter. Marnie ist Graces Schwester und könnte eigentlich ein glückliches Leben führen, denn sie hat einen Ehemann, den sie liebt, und zwei gesunde kleine Töchter. Trotzdem ist Marnie unglücklich - ohne genau zu wissen, warum - und ertränkt ihren Kummer immer häufiger in Alkohol.
Last but not least taucht in dem Buch Alicia Thornton auf; sie ist Paddys frischgebackene Verlobte, obwohl sie selbst nicht so recht weiß, wie sie zu dieser Ehre gekommen ist.
Im Lauf des Buches wird nicht nur gezeigt, wie diese Frauen mit der Situation umgehen, sondern der Leser erfährt auch alles wichtige über ihre Vergangenheit und wie diese in Beziehung zu Paddy de Courcy steht.
Wie das bei Marian Keyes so üblich ist, plätschert die Handlung so vor sich hin. Würde man mich fragen, was mich an ihren Büchern so fasziniert, würde ich wahrscheinlich sagen: der Schreibstil. Genau wie ihre anderen Bücher ist "Märchenprinz" eigentlich kein Roman im klassischen Sinn mit einer geradlinigen Handlung, die Spannung aufbaut und schließlich nach einem Höhepunkt mit einer endgültigen Lösung des zentralen Buchthemas endet. Es ist eher wie eine sehr lange, mäandernde, verschnörkelte, aber überaus unterhaltsam erzählte Klatschgeschichte.
Eine meiner Freundinnen hat die einzigartige Gabe, selbst die banalsten Geschehnisse derartig spannend zu erzählen, daß man sich, je nachdem, blendend unterhalten oder zu Tränen gerührt fühlt. Ein Marian Keyes-Buch ist genauso. Dieses hier unterscheidet sich von seinen Vorgängern hauptsächlich dadurch, daß es einen wirklich bösartigen, niederträchtigen Bösewicht gibt, der alle Schlechtigkeit der Welt in sich zu vereinen scheint.
"Märchenprinz" ist kein Buch, das ich unbedingt noch mal lesen möchte, und oft habe ich im Geiste zu den Charakteren gesagt: "Oh nein tu das nicht! Überleg dir das noch mal!" Und ich finde es auch ziemlich abturnend, wenn Männer Frauenkleider tragen (kommt in Lolas Geschichte vor). Aber gelangweilt habe ich mich mit dem Buch keine Sekunde lang, und das ist schließlich sehr wichtig bei der Auswahl von Lektüre!
Die Handlung eines Marian Keyes-Buches zusammenzufassen ist genauso einfach wie der Versuch, eine Herde von Flöhen davon abzuhalten, in alle Richtungen davonzuhüpfen. Falls Flöhe Herden bilden, was ich aber eigentlich nicht glaube.
Okay, ich versuche es mal. Paddy de Courcy ist ein aufstrebender, junger irischer Politiker und ein ausgesprochener Frauentyp. Eines Tages vermeldet die Presse, daß er sich verlobt hat, und davon fühlen sich mehrere Frauen - die Heldinnen und Ich-Erzählerinnen des Buches - auf verschiedene Weise betroffen.
Die erste Erzählerin, Fionnola Daly, genannt Lola, ist zuerst ungläubig, dann verzweifelt, denn sie ist Paddys Freundin. Verlobt hat er sich allerdings mit einer anderen. Nachdem sich Paddy weigert, mit ihr zu sprechen, zieht sich Lola zutiefst verletzt in das Strandhaus von Bekannten zurück. Dort macht sie das, was man bei extremem Liebeskummer nun mal so macht: DVDs anschauen, sich betrinken und gucken, was die Einheimischen so treiben.
Die nächste Erzählerin ist Grace Gildee, eine Journalistin. Sie kennt Paddy noch aus ihrer Teenagerzeit, hat seitdem aber nicht mehr viel mit ihm zu tun gehabt. Neben familären Problemen - ihre Tante leidet an Lungenkrebs - leidet sie auch noch unter der Tatsache, daß jemand Anschläge auf sie verübt. So wird beispielsweise ihr Auto zerstört.
Dann ist da noch Marnie Hunter. Marnie ist Graces Schwester und könnte eigentlich ein glückliches Leben führen, denn sie hat einen Ehemann, den sie liebt, und zwei gesunde kleine Töchter. Trotzdem ist Marnie unglücklich - ohne genau zu wissen, warum - und ertränkt ihren Kummer immer häufiger in Alkohol.
Last but not least taucht in dem Buch Alicia Thornton auf; sie ist Paddys frischgebackene Verlobte, obwohl sie selbst nicht so recht weiß, wie sie zu dieser Ehre gekommen ist.
Im Lauf des Buches wird nicht nur gezeigt, wie diese Frauen mit der Situation umgehen, sondern der Leser erfährt auch alles wichtige über ihre Vergangenheit und wie diese in Beziehung zu Paddy de Courcy steht.
Wie das bei Marian Keyes so üblich ist, plätschert die Handlung so vor sich hin. Würde man mich fragen, was mich an ihren Büchern so fasziniert, würde ich wahrscheinlich sagen: der Schreibstil. Genau wie ihre anderen Bücher ist "Märchenprinz" eigentlich kein Roman im klassischen Sinn mit einer geradlinigen Handlung, die Spannung aufbaut und schließlich nach einem Höhepunkt mit einer endgültigen Lösung des zentralen Buchthemas endet. Es ist eher wie eine sehr lange, mäandernde, verschnörkelte, aber überaus unterhaltsam erzählte Klatschgeschichte.
Eine meiner Freundinnen hat die einzigartige Gabe, selbst die banalsten Geschehnisse derartig spannend zu erzählen, daß man sich, je nachdem, blendend unterhalten oder zu Tränen gerührt fühlt. Ein Marian Keyes-Buch ist genauso. Dieses hier unterscheidet sich von seinen Vorgängern hauptsächlich dadurch, daß es einen wirklich bösartigen, niederträchtigen Bösewicht gibt, der alle Schlechtigkeit der Welt in sich zu vereinen scheint.
"Märchenprinz" ist kein Buch, das ich unbedingt noch mal lesen möchte, und oft habe ich im Geiste zu den Charakteren gesagt: "Oh nein tu das nicht! Überleg dir das noch mal!" Und ich finde es auch ziemlich abturnend, wenn Männer Frauenkleider tragen (kommt in Lolas Geschichte vor). Aber gelangweilt habe ich mich mit dem Buch keine Sekunde lang, und das ist schließlich sehr wichtig bei der Auswahl von Lektüre!
Dienstag, 11. Januar 2011
Mal andersrum gedacht...
Gerade habe ich im lesenswert-empfehlenswert Blog einen interessanten Artikel gelesen, offenbar gab es da eine Umfrage, wie Leserinnen am liebsten einen Abend mit ihrem Lieblings-Buchhelden verbringen würden.
Tja, die Umfrage habe ich leider verpaßt, aber ich würde mich wohl für die 2. oder 3. Möglichkeit entscheiden. Hey, schließlich ist es eine Fantasievorstellung, da ist alles erlaubt! Andererseits würde ich mich mit Möglichkeit 1 (2 attraktive Typen auf einmal anhimmeln) überfordert fühlen, obwohl ich als Frau ja eigentlich multitasking-fähig sein sollte!
Wie auch immer, mir kam dann der Gedanke: was würde ich mit den Romancharakteren anstellen, die ich verabscheut habe?
Hmm, so viele Möglichkeiten....
Luke der Pirat müßte als Barkeeper in einer Bikerkneipe arbeiten...ich wette mit seinen 10 kg Goldkettchen und der goldenen Schärpe um den Bauch haben ihn da alle sofort total gern.
Jake der Navy SEAL darf natürlich eine WG mit Alice Schwarzer gründen. Die ist bestimmt richtig gut drauf, wenn er sie nachts weckt, damit sie ihm Pfannkuchen backt.
Die dazugehörigen Heldinnen Samantha und Isabelle müssen im Café Katzenberger als Spülhilfe bzw. Toilettenfrau arbeiten und bekommen eine eigene Dokusoap. Die Leute gucken sich schließlich jeden Sch...wachsinn an! (Ich eingeschlossen - obwohl ich mich sofort voller Panik auf die Fernbedienung stürze und umschalte, wenn diese unsägliche Frau Katzenberger auf dem Bildschirm erscheint).
Für Gregor Samsa habe ich eine riesengroße Fliegenklatsche in petto. Oder vielleicht Rattengift.
Tja, und die Helden aus Hemingways Kurzgeschichten (mir fallen keine Namen mehr ein und ich bin zu faul, sie zu googeln), die könnten alle mal auf einem dieser Wägelchen beim Kölner Karneval mitfahren. Da stolpern die Funkenmariechen aber beim Tanzen vor lauter Frust über ihre eigenen hängenden Mundwinkel, das müßt ihr euch angucken.
Oh, aber was mache ich mit der strunzdummen Heldin aus Susan Elizabeth Phillips' "Nobody's Baby But Mine"? Na, ich schätze, die ist für gar nichts zu gebrauchen...aber ich würde sie zumindest dazu nötigen, alle Werbespots, die jemals über AIDS-Risiken, Safer Sex und den Gebrauch von Kondomen gedreht wurden, mindestens 1.000 mal anzuschauen. So lange, bis sie sich im Schlaf unruhig hin- und herwälzt und von ihrem eigenen Gebrüll wach wird: "Helga! Wat kosten die Kondome??"
Tja, die Umfrage habe ich leider verpaßt, aber ich würde mich wohl für die 2. oder 3. Möglichkeit entscheiden. Hey, schließlich ist es eine Fantasievorstellung, da ist alles erlaubt! Andererseits würde ich mich mit Möglichkeit 1 (2 attraktive Typen auf einmal anhimmeln) überfordert fühlen, obwohl ich als Frau ja eigentlich multitasking-fähig sein sollte!
Wie auch immer, mir kam dann der Gedanke: was würde ich mit den Romancharakteren anstellen, die ich verabscheut habe?
Hmm, so viele Möglichkeiten....
Luke der Pirat müßte als Barkeeper in einer Bikerkneipe arbeiten...ich wette mit seinen 10 kg Goldkettchen und der goldenen Schärpe um den Bauch haben ihn da alle sofort total gern.
Jake der Navy SEAL darf natürlich eine WG mit Alice Schwarzer gründen. Die ist bestimmt richtig gut drauf, wenn er sie nachts weckt, damit sie ihm Pfannkuchen backt.
Die dazugehörigen Heldinnen Samantha und Isabelle müssen im Café Katzenberger als Spülhilfe bzw. Toilettenfrau arbeiten und bekommen eine eigene Dokusoap. Die Leute gucken sich schließlich jeden Sch...wachsinn an! (Ich eingeschlossen - obwohl ich mich sofort voller Panik auf die Fernbedienung stürze und umschalte, wenn diese unsägliche Frau Katzenberger auf dem Bildschirm erscheint).
Für Gregor Samsa habe ich eine riesengroße Fliegenklatsche in petto. Oder vielleicht Rattengift.
Tja, und die Helden aus Hemingways Kurzgeschichten (mir fallen keine Namen mehr ein und ich bin zu faul, sie zu googeln), die könnten alle mal auf einem dieser Wägelchen beim Kölner Karneval mitfahren. Da stolpern die Funkenmariechen aber beim Tanzen vor lauter Frust über ihre eigenen hängenden Mundwinkel, das müßt ihr euch angucken.
Oh, aber was mache ich mit der strunzdummen Heldin aus Susan Elizabeth Phillips' "Nobody's Baby But Mine"? Na, ich schätze, die ist für gar nichts zu gebrauchen...aber ich würde sie zumindest dazu nötigen, alle Werbespots, die jemals über AIDS-Risiken, Safer Sex und den Gebrauch von Kondomen gedreht wurden, mindestens 1.000 mal anzuschauen. So lange, bis sie sich im Schlaf unruhig hin- und herwälzt und von ihrem eigenen Gebrüll wach wird: "Helga! Wat kosten die Kondome??"
Sonntag, 2. Januar 2011
Bücher die man nicht lesen kann, Teil 6: Stephanie Tyler: Hard to Hold - 14
Zunächst mal wünsche ich euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2011! Für mich hat es mit dem Gefühl des Erstaunens angefangen - und zwar darüber, daß die russischen Nachbarn meines Vaters es für eine fabelhafte Idee hielten, Silvesterraketen vom (überdachten) Balkon eines Mehrfamilienhauses abzuschießen. Na ja, zum Glück ist nichts passiert.
Doch es gibt noch etwas, das ich eigentlich schon lange zuende bringen wollte: meine Wiedergabe der ergreifenden Romanze von Jake und Isabelle. Ist ja zum Glück nicht mehr viel übrig von dem Buch. Wir erinnern uns: Bösewicht Rafe wurde in die ewigen Jagdgründe befördert, was wirklich verblüffend ist, wenn man die ewige Liebesromanregel bedenkt: hat der Böse einen Heldennamen (und Rafe Sullivan ist definitiv ein Heldenname), so entpuppt er sich in einer der nächsten Folgen der Romanserie ohne Zweifel als der vom Schicksal gebeutelte und nur langsam durch die Liebe einer wundervollen Frau seine innere Größe entdeckende Held. Das geht bei Rafe jetzt nicht mehr. Tja, vielleicht kann er ja als Vampir zurückkommen, oder Dämon oder ein anderes übernatürliches Wesen.
Wie dem auch sei, vor seinem Ableben hatte Rafe überall in der Umgebung Sprengsätze versteckt, und jetzt müssen Jake und seine Navy SEAL-Kumpels versuchen, sie zu finden und zu entschärfen, bevor sich die Autorin aus Personalmangel gezwungen sieht, ihre grottenschlechte Romanserie vorzeitig zu beenden und einen anständigen Beruf zu erlernen.
Wenig später begeht Jakes Kumpel Nick den Fehler, Isabelle sowohl von ihren Fesseln als auch von der daran befestigten Bombe zu befreien. Jake hat sich allerdings vorher aus dem Staub und auf die Suche nach Onkel Cal gemacht. Diesen findet er prompt in einem nahegelegenen Gebäude. Blöd nur, daß an Onkel Cal die größte aller Bomben befestigt ist, die explodieren wird, sobald sein Handy klingelt. Das wird in etwa fünf Minuten passieren, denn Onkel Cal hat sein Handy so programmiert, daß es ihn jeden Abend zur selben Zeit daran erinnert, seine Medikamente zu nehmen.
Jetzt müßte im Buch eigentlich eine spannende Beschreibung der Szene kommen, in der Jake in letzter Sekunde die Bombe entschärft und Onkel Cal rettet - aber Fehlanzeige. Einen Absatz später tauchen Jake und Onkel Cal etwas verdreckt, aber ansonsten quietschlebendig bei Isabelle und Nick auf. Was war denn da los, Stephanie Tyler? Keinen Bock gehabt, die Suchworte "Bomben entschärfen" zu googeln oder wenigstens mal einen Actionfilm auf DVD zu gucken? Wäre nicht wenigstens ein kurzer Absatz à la: "Boah scheiße, nehm' ich jetzt das rote oder das grüne Kabel?" drin gewesen? Das ist genauso enttäuschend wie die Stelle in Twilight, als endlich mal ein böser Vampir über Bella herfällt und sie ohnmächtig wird, die langweilige Trulla.
Und was soll ich sagen? Danach passiert nichts mehr, außer daß Isabelle Jake wissen läßt, daß sie unbedingt zurück nach Afrika will, ein ausgedehntes Nickerchen macht und sich mit ihm einen Sonnenaufgang anguckt.
Tja, das beste, was man über dieses Buch und seine Charaktere sagen kann, ist wohl, daß sie einander verdient haben und daß es nicht allzu dick war. Das Buch, meine ich. Die weiteren Machwerke dieser Autorin kann sich aber jemand mit einer größeren Toleranz für Unsinn antun...bei All About Romance ist man wohl ganz begeistert von ihr!
Doch es gibt noch etwas, das ich eigentlich schon lange zuende bringen wollte: meine Wiedergabe der ergreifenden Romanze von Jake und Isabelle. Ist ja zum Glück nicht mehr viel übrig von dem Buch. Wir erinnern uns: Bösewicht Rafe wurde in die ewigen Jagdgründe befördert, was wirklich verblüffend ist, wenn man die ewige Liebesromanregel bedenkt: hat der Böse einen Heldennamen (und Rafe Sullivan ist definitiv ein Heldenname), so entpuppt er sich in einer der nächsten Folgen der Romanserie ohne Zweifel als der vom Schicksal gebeutelte und nur langsam durch die Liebe einer wundervollen Frau seine innere Größe entdeckende Held. Das geht bei Rafe jetzt nicht mehr. Tja, vielleicht kann er ja als Vampir zurückkommen, oder Dämon oder ein anderes übernatürliches Wesen.
Wie dem auch sei, vor seinem Ableben hatte Rafe überall in der Umgebung Sprengsätze versteckt, und jetzt müssen Jake und seine Navy SEAL-Kumpels versuchen, sie zu finden und zu entschärfen, bevor sich die Autorin aus Personalmangel gezwungen sieht, ihre grottenschlechte Romanserie vorzeitig zu beenden und einen anständigen Beruf zu erlernen.
Wenig später begeht Jakes Kumpel Nick den Fehler, Isabelle sowohl von ihren Fesseln als auch von der daran befestigten Bombe zu befreien. Jake hat sich allerdings vorher aus dem Staub und auf die Suche nach Onkel Cal gemacht. Diesen findet er prompt in einem nahegelegenen Gebäude. Blöd nur, daß an Onkel Cal die größte aller Bomben befestigt ist, die explodieren wird, sobald sein Handy klingelt. Das wird in etwa fünf Minuten passieren, denn Onkel Cal hat sein Handy so programmiert, daß es ihn jeden Abend zur selben Zeit daran erinnert, seine Medikamente zu nehmen.
Jetzt müßte im Buch eigentlich eine spannende Beschreibung der Szene kommen, in der Jake in letzter Sekunde die Bombe entschärft und Onkel Cal rettet - aber Fehlanzeige. Einen Absatz später tauchen Jake und Onkel Cal etwas verdreckt, aber ansonsten quietschlebendig bei Isabelle und Nick auf. Was war denn da los, Stephanie Tyler? Keinen Bock gehabt, die Suchworte "Bomben entschärfen" zu googeln oder wenigstens mal einen Actionfilm auf DVD zu gucken? Wäre nicht wenigstens ein kurzer Absatz à la: "Boah scheiße, nehm' ich jetzt das rote oder das grüne Kabel?" drin gewesen? Das ist genauso enttäuschend wie die Stelle in Twilight, als endlich mal ein böser Vampir über Bella herfällt und sie ohnmächtig wird, die langweilige Trulla.
Und was soll ich sagen? Danach passiert nichts mehr, außer daß Isabelle Jake wissen läßt, daß sie unbedingt zurück nach Afrika will, ein ausgedehntes Nickerchen macht und sich mit ihm einen Sonnenaufgang anguckt.
Tja, das beste, was man über dieses Buch und seine Charaktere sagen kann, ist wohl, daß sie einander verdient haben und daß es nicht allzu dick war. Das Buch, meine ich. Die weiteren Machwerke dieser Autorin kann sich aber jemand mit einer größeren Toleranz für Unsinn antun...bei All About Romance ist man wohl ganz begeistert von ihr!
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