Sonntag, 11. Juli 2010

Danna Raybourn: The Dead Travel Fast

Theodora Lestrange ist eine junge Schottin aus guter, aber verarmter Familie. Sie möchte gern Schriftstellerin werden, und so kommt Theodora die Einladung ihrer Schulfreundin Cosmina sehr gelegen: Cosmina wohnt mittlerweile in den Karpaten bei ihrer Ziehmutter, deren Sohn, den Grafen Andrej Dragulescu, sie in Kürze heiraten soll. Theodora macht sich auf den Weg zum abgelegenen Karpatenschloß der Dragulescus, voller Freude, Cosmina wiederzusehen und in der Erwartung, von der wilden, einsamen Landschaft für ihr erstes Buch inspiriert zu werden. Gegen ihren Willen ist Theodora von dem geheimnisvollen, gutaussehenden Grafen fasziniert, doch das Schloß und seine Bewohner scheinen auch der Schauplatz einiger finsterer Machenschaften zu sein: ein junges Mädchen stirbt, und die Einheimischen munkeln von Werwölfen und Wiedergängern...

The Dead Travel Fast ist ganz eindeutig ein Victoria Holt-Gedächtnisbuch und als solches wirklich recht gelungen. Es hat eine äußerst gruselige Atmosphäre und eine Menge Charaktere, bei denen man lange Zeit nicht weiß, ob sie gut oder böse sind. Das schließt den Helden, den zwielichtigen Grafen Dragulescu, durchaus mit ein. Wie die meisten Victoria Holt-Bücher ist es in der Ich-Form geschrieben (das ist etwas, das mich nie stört, aber ich weiß, daß es viele gibt, die ein in der Ich-Form geschriebenes Buch niemals anrühren würden) und die Sprache ist ein wenig altertümlich. Das letztere hat mich vor allem in den ersten zwei Dritteln des Buches schon ein wenig gestört, denn diese Teile des Buches waren nicht wirklich spannend. Die Handlung plätscherte mehr oder weniger vor sich hin: Theodora kommt im Schloß an; sie lernt dessen Bewohner und deren teilweise befremdliche Sitten und Gebräuche kennen; einige beunruhigende, aber nicht wirklich lebensbedrohliche Dinge geschehen; Theodora findet Freunde und Feinde, kann aber oft nicht feststellen, wer das eine und wer das andere ist.

Im letzten Drittel wird das Buch dann allerdings wirklich spannend. Wie es sich für ein derartiges Buch gehört, findet sich eine Erklärung für (fast) alle scheinbar übernatürlichen Geschehnisse, und es stellt sich heraus, daß eine scheinbar harmlose Person in Wirklichkeit bösartig und dem Wahn verfallen ist.

Ich glaube nicht, daß ich The Dead Travel Fast noch einmal lesen werde, und ich verspüre auch nicht den Wunsch, alle bisherigen Titel der Autorin aufzuspüren - aber es war ein ganz netter, nostalgischer Zeitvertreib.

5 Kommentare:

  1. Das Buch klingt nicht, als wär es was für mich. Es erinnert mich aber, dass ich nach wie vor die bislang erschienenen drei Teile der Julia-Grey-Serie von Deanna Raybourn hier stehen habe und dringend mal lesen sollte!

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  2. Mir fällt gerade auf, dass ich noch nie was von Victoria Holt gelesen habe - vielleicht sollte ich das mal nachholen. ;)

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  3. @Irina - hm, irgendwie kommt's mir vor, als würde dir zu fast jedem Buch einfallen, daß du das gleiche oder ein ähnliches in deinem SUB hast ;-)

    @Winterkatze - oh, wenn du das Genre "gothic romance" magst, hast du da aber wirklich was verpaßt! Zumindest als Teenager habe ich Victoria Holt unheimlich gerne gelesen.

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  4. Ich würde ja zu gern einmal Irinas SuB irgendwo aufgelistet sehen, aber leider mag sie die Mühe nicht für mich auf sich nehmen. ;)

    Hm, ich weiß nicht mal, ob ich "gothic romance" mag. ;) Der einzige Titel, der mir spontan in der Richtung einfällt, war ein eher grauseliges Machwerk von Marion Zimmer Bradley! Aber ich halte mal die Augen nach der Holt auf und schau, ob mir solche Geschichten zusagen. ;)

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  5. Susi: Ich fürchte, dass du da Recht haben könntest. Und ich weiß nicht, ob ich das toll oder schrecklich finden soll! ;(

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