Samstag, 3. Oktober 2009

Michelle Raven: Ghostwalker - Die Spur der Katze

Nach einem Ereignis, das sowohl ihr bisheriges Berufs- als auch ihr Privatleben auf schreckliche Weise zerstört hat, lebt die Journalistin Marisa Perez zurückgezogen in einer kleinen Hütte in den Bergen Kaliforniens, mit einem Hund als einzigem Gefährten. Eines Abends findet Marisa einen schwerverletzten Mann auf ihrer Veranda, dem sie hilft. Am nächsten Morgen wird Marisa von der Polizei befragt, da ihr Nachbar ermordet wurde - hatte der Verletzte etwa damit zu tun? Und wer ist hinter ihm - und plötzlich auch hinter Marisa - her?

Seit ich dieses Blog besitze, habe ich einen Tick: ich markiere mir besonders bemerkenswerte Stellen in Büchern mit kleinen bunten Post-it Zetteln. Besonders schlechte Bücher haben besonders viele besonders bemerkenswerte Stellen. Gute Bücher haben fast gar keine, und überragende Bücher haben natürlich Stellen, die markiert werden müssen, weil sie so wundervoll sind. Die Spur der Katze hat gar keine Post-it Zettel, das bedeutet, daß ich es gut, aber nicht überragend fand.

Die Handlung hat auf jeden Fall den Vorteil, daß sie meistens ganz logisch ist, sofern man für die Länge dieses Buches akzeptiert, daß es Gestaltwandler gibt (und täte man das nicht, müßte man das Buch ja gar nicht erst lesen). Nur eine Gestaltwandler-Partyszene hat mich ein bißchen gewundert: es gab eigentlich keinen Anlaß für diese Party und dringendere Dinge, die die meisten der Partygäste hätten erledigen müssen.

Vor allem hat mir gefallen, wie die Autorin das Leben der Gestaltwandler ausgeschmückt hat: wie sie zurückgezogen im Wald leben und im Alter gezwungen sind, andere Lebensformen zu suchen. Andererseits hat es mich schon gewundert, wie leicht es Marisa akzeptiert, daß Coyle, der Verletzte auf ihrer Veranda und später ihr Geliebter, sich in einen Berglöwen verwandeln kann und dies auch in ihrer Gegenwart häufig tut. Wenn ich einen Mann kennenlernen würde und der sich, sagen wir mal nach dem 1. Date, in ein Tier verwandelte, würde er von mir bestenfalls noch einen Kondensstreifen sehen! So etwas akzeptiert man doch nicht so leicht wie die Entdeckung, daß der neue Partner, sagen wir mal, eine häßliche Narbe oder eine Allergie hat!

Die Gründe, warum beide denken, daß aus ihrer Liebe keine dauerhafte Beziehung werden kann, sind dagegen wieder sehr nachvollziehbar - und das Happy End glaubhaft.

Genausogut wie die Haupt-Handlung hat mir übrigens die Geschichte um Bowen, einen jungen Gestaltwandler, der von einem skrupellosen Wissenschaftler gefangen wurde, und Isabelle, die Tochter des Wissenschaftlers, gefallen. Diese Geschichte war wirklich sehr abgefahren, vor allem, als Isabelles Vater Bowen LSD verabreicht.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, aber es ist kein Keeper.

2 Kommentare:

  1. Ich les das Buch gerade und komm gar nicht damit klar. Mir ist das alles zu detailliert beschrieben, alles zieht sich endlos. Und es geht mir fürchterlich auf den Keks, dass die beiden Protagonisten in tödlicher Gefahr auf der Flucht sind, aber trotzdem nichts als Sex im Kopf haben. Sowas ärgert mich, wenn die Libido stärker ist als der Überlebensinstinkt.

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  2. Das ist mir gar nicht so aufgefallen...ich fand die Beschreibungen auch eigentlich nicht zu detailliert. Ist halt alles Geschmackssache!

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