Samstag, 21. September 2013

Michelle Raven: Riskantes Manöver

Kyla Mosley ist eine amerikanische Geheimagentin, die einen Einsatz in Afghanistan nur knapp überlebt hat, nicht zuletzt dank eines geheimnisvollen Retters, den sie nur unter dem Namen "Hamid" kennt. Monate nach diesem Einsatz kämpft Kayla immer noch mit dessen Auswirkungen, und auch Hamid kann sie nicht vergessen. Als Kyla nach Berlin geschickt wird, um mit einem BND-Mitglied ein Gespräch zu führen, stellt sie zu ihrer Überraschung fest, daß dieser Christoph Nevia nicht nur ihr geheimnisvoller Retter aus Afghanistan ist, sondern daß sich neben dem fiesen Wetter auch noch alles mögliche andere gegen sie und Chris verschworen hat. Nur knapp entgehen die beiden mehreren Anschlägen auf ihr Leben und fliehen nach Amerika, um die Drahtzieher der Verbrechen unschädlich zu machen...
Riskantes Manöver ist die Fortsetzung von Gefährlicher Einsatz und ich muß sagen,ich habe mich äußerst gut unterhalten gefühlt, obwohl ich zwar die ganze Zeit mühelos der Handlung folgen konnte, aber die Motive der Bösewichte größtenteils rätselhaft für mich blieben. Ja richtig, es gibt mehrere davon. Vor allem der Hauptbösewicht ist ein bißchen arg übertrieben, fast als wollte er die Grenzen seines Papierdaseins überwinden und sich für eine Hauptrolle im nächsten James Bond-Film ins Gespräch bringen. Trotzdem ist das ganze sehr spannend geschrieben, es taucht beinah jede Ermittlungs- und Geheimdienstbehörde auf, die es in Deutschland und den USA gibt, und vor allem sind die Haupt- und Nebenfiguren auf Seiten der "Guten" wirklich sympathisch- allen voran Chris, der einen tollen, etwas geheimnisvollen Helden abgibt. Von dem militärischen Hintergrund mal abgesehen, erinnern mich die Bücher von Michelle Raven ein wenig an die von Karen Rose, weil beide beschreiben, wie die jeweiligen Verbrechen bzw. Verbrecher nur im Team und mit respektvollem gegenseitigem Umgang der Teammitglieder bekämpft werden können. Das gefällt mir sehr gut und gibt der Geschichte einen Hauch von Glaubhaftigkeit.
Riskantes Manöver ist definitiv mehr Romantic als Suspense (die Wortkreation des Lyx Verlages, der diese Art von Büchern als Romantic Thrill bezeichnet, finde ich völlig beknackt). Das ist aber gar nicht schlimm, denn es gibt trotzdem eine Menge gut geschriebener, spannender Action-Szenen. Und beim Sex wird endlich mal niemand gefesselt oder geschlagen. Danke dafür, Frau Raven! Diese Angewohnheit breitet sich nämlich seit dem 50 Shades-Hype in Liebesromanen so aus wie Bakterien auf einem Dixiklo, und ich finde beides gleichermaßen abstoßend. Ich verstehe es auch nicht; als die Harry Potter Bücher neu waren, hat doch auch nicht plötzlich in jedem Buch jemand gezaubert oder eine zahme Eule gehabt!
Die meisten der Charaktere sind Amerikaner, aber weil Michelle Raven eine deutsche Autorin ist, fehlt hier auch dieser "wir Amerikaner sind doch echt zu geil für diese Welt, und deshalb sind alle anderen nur dazu da, um uns zu bewundern"-Grundton. Das geht mir bei Anne Stuart so dermaßen auf den Zwirn, daß ich von ihr bestimmt nichts mehr lesen werde. Wer solche romantischen Spannungsromane mit militärischem Hintergrund mag, ist hier auf jeden Fall richtig. Klare Empfehlung von mir!

Dienstag, 10. September 2013

Komplimente können so unfaßbar fies sein

Wieder mal habe ich das Romantic Times blabla kann mir nie merken wie das heutzutage heißt Magazin gelesen und dabei die Rezension zu dem Buch Shooting Scars von Karina Halle gefunden.

Dieses Buch hat 4 Sterne bekommen. Im, ihr wißt schon, komischer Name der sich dauernd ändert-Magazin heißt das "compelling". Also, wenn ich ein Buch geschrieben hätte, würde ich mich ja freuen, wenn meine Leser das Buch unwiderstehlich fänden.

Aber - gebrochene Herzen, die im Schneckentempo heilen, und eine unsterbliche Liebe, so hartnäckig wie die Anrufe von Telefonverkäufern? WTF? Dazu noch ein Lob für die anmutige und zeitlich perfekt passende Art der Charaktere, "fuck" zu sagen?

Den Ausdruck "damning with faint praise" kenne ich ja, und daß nett die kleine Schwester von  scheiße ist, ist mir auch bekannt. Aber das ist wirklich mal eine sehr innovative Art der Beleidigung. Respekt! (Obwohl mir die Autorin deswegen ein bißchen leid tut).


Freitag, 6. September 2013

Die Photoshop-Katastrophe des Tages

Öhm ja, diese komische Regel läßt scheinbar nicht nur Bauchett schwinden, sondern auch die Fähigkeit, korrekt den Imperativ des Verbs "lesen" zu bilden?

Gefunden habe ich dieses verlockende Werbebanner übrigens bei Averie Cooks, ausgerechnet neben einem Rezept für Reese's Pieces Peanut Butter Cookies with Peanut Butter Buttercream. Ob ich diese Kekse mal nachbacke, weiß ich noch nicht, aber sie schmecken wahrscheinlich köstlich und haben 5 Trilliarden Kalorien.

Mittwoch, 4. September 2013

Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln: Der Altmann ist tot

Frl. Krise und Frau Freitag sind zwei Bloggerinnen, die über ihren Alltag als Lehrerinnen in sogenannten "Brennpunktschulen" in Berlin schreiben. Die Blogs verfolge ich schon seit einiger Zeit mit einer Mischung aus Vergnügen und Entsetzen. O tempora! O Mores!, wie wir Lateiner sagen, oder auch: boah, was wächst denn da für 'ne Generation von Voll-Asis heran.

Natürlich war ich interessiert, als ich mitbekam, daß die beiden ein Buch veröffentlicht haben, und habe in meinem nicht mehr ganz jugendlichen Leichtsinn gleich mal 14,99 € bei Real auf den Tisch des Hauses gelegt, als ich das Buch da beim Einkaufen gesehen habe.

Diese etwas längliche Vorgeschichte ist aber leider auch schon das spannendste an dem Buch. Genaugenommen ist das ein total überflüssiges Buch, jedenfalls wenn man die Blogs liest. Ein Mathematiklehrer namens Günther Altmann wird tot aufgefunden, und wenig später stellt sich heraus, daß er ermordet wurde. Tja, mich persönlich wundert nur, daß nicht mehr Mathelehrer gewaltsam aus dem Leben scheiden. Oder Sportlehrer. Mathelehrer sind immerhin "nur" sadistisch. Sportlehrer dagegen sind im allgemeinen auch noch strunzdumm, aber das nur nebenbei. Meine Freundin H. hat mal als kaufmännische Angestellte in einem Fitneßstudio gearbeitet, wo sie einen Sportstudenten als Praktikanten hatte. Der konnte noch nicht mal das Alphabet!

Die Handlung von "Der Altmann ist tot" besteht daraus, daß Frl. Krise und Frau Freitag Kolleginnen des Verblichenen sind und aus purer Neugier anfangen, eigene Ermittlungen anzustellen, obwohl die Polizei das wahrscheinlich auch ohne sie hinkriegen würde. Es gibt Unmengen von Verdächtigen: angeblich konnte Altmann seine Finger nicht von seinen Schülerinnen lassen, er war fies zu seinen Kollegen und zu nahezu allen anderen Leuten, die ihn kannten, und mit seiner Frau stimmt auch etwas nicht. Es bedarf einiger waghalsiger Aktionen und peinlicher Undercover-Einsätze, um den Täter zu entlarven.

Das war's.

Ich würde jetzt gerne sagen, daß das Buch mäßig spannend und ziemlich lustig ist. Ist es aber nicht.  Passender wäre der folgende Kommentar:


Mein Rat: lest die Blogs und laßt das Buch links liegen. Der größte Teil des Buchtextes besteht aus Geschichten, bzw. der fiktiven Fortsetzung von Geschichten, die man schon in den Blogs und dort amüsanter aufbereitet lesen konnte. Mit einer aufgepfropften und wirklich nicht spannenden Krimigeschichte. Laaaaaaaaaaangweilig.