Chuck Norris hat die Schlümpfe blau geschlagen.
Als wir unsere beiden Evolutionsumkehrer zuletzt verlassen hatten, waren sie gerade in Jakes Auto gestiegen, um zu seinem Haus zu fahren, wo, der geneigte Leser erinnert sich, Isabelle hinfort wohnen und Jake und seine Brüder bekochen wird. Erst wird das Radio eingeschaltet (Heavy Metal), dann machen sie sich auf den Weg und Jake fährt wie immer wie ein sturzbetrunkener spastisch Gelähmter auf Speed und bahnt sich den Weg durch eine Schneewehe auf die Straße. Das findet Isabelle total geil und will direkt noch eins draufsetzen, weswegen sie ihren Sicherheitsgurt löst, das Schiebedach öffnet und ihren Oberkörper raushängt, wobei sie sich erst an der Skihalterung und dann gar nicht mehr festhält. Dann fängt sie an zu schreien.
Etwas später setzt sie sich wieder hin und schüttet Jake ihr kleines Herzchen aus. Naiv wie ich bin, dachte ich ja immer, daß die Ärzte ohne Grenzen sich in Entwicklungsländer begeben um den Menschen dort zu helfen, aber bei Isabelle war das anders: sie war nämlich in Afrika, und will auch wieder hin, um sich selbst zu finden. Denn in der amerikanischen Heimat ist sie ja eine Senatorentochter. Heul! Der man angeboten hat, als Ärztin in einer angesehenen Praxis zu arbeiten. Quengel! Und verlobt war sie auch. Kreisch! Und dann will ihre Mutter sie auch noch von Leibwächtern bewachen lassen. Oh wie gräßlich!!
Als nächstes baggert Isabelle Jake auf eine etwas eigenartige Weise an, in dem sie ihn dazu auffordert, zu versuchen, sie zu begrabschen. Jake findet die Idee klasse, und so wird zur Belohnung Isabelles Küchendienst um einen Tag verschoben. Die beiden gehen in ein Restaurant. Hier beweist Isabelle, daß gutes Benehmen nicht unbedingt mit einem wohlhabenden Elternhaus einhergeht, denn ich erfahre, daß sie noch immer ihren OP-Kittel anhat. Um es sich ein bißchen gemütlich zu machen, zieht sie ihre Schuhe aus kniet sich auf die Sitzbank.
Wenig später fangen die beiden an zu essen und quatschen dabei weiter: Isabelle erzählt, wie ihr Vater von einem Waffenschmuggler erschossen wurde, der dann seinerseits von Onkel Cal getötet wurde. Jake ist so hin und weg von Isabelle, daß er sie sogar seine Pommes essen läßt obwohl er - es erstaunt mich kein bißchen - nicht gerne etwas teilt.
Isabelle erzählt, daß Onkel Cal in Wirklichkeit ihr leiblicher Vater ist. Ihre Mutter und Onkel Cal wissen aber nicht, daß Isabelle das weiß.
Später kommen die beiden in Jakes Haus an und Isabelles Bewunderung für ihren starken Beschützer kennt wieder mal keine Grenzen:
"Nothing about him was overtly pushy or blatant or cocky. He didn't have to be. He moved with the quiet confidence other men envied, tried to emulate and failed. His commanding presence wasn't something to be copied, it was something to be earned."
Was für ein Traummann. Wenn's mal eine Sendung namens "America's next Top NavySeal" gibt, sitzt er bestimmt in der Jury.
Anschließend üben die beiden ein wenig Selbstverteidigung und einen guten Rat von Jake gibt's auch noch gratis dazu: niemals ohne Pistole aus dem Haus gehen.
Und jetzt wollen wir uns alle mal vorstellen, wir stünden bei Aldi an der Kasse und vor uns tauchten plötzlich George Clooney, Clive Owen, Gerard Butler und, für die Jüngeren unter uns, vielleicht noch Robert Pattinson auf. OMG!!!!!! KREISCH!!!!!!!!!!!!!!!!!! ICH KANN VOR BEGEISTERUNG NICHT MEHR AUFHÖREN ZU HYPERVENTILIEREN!!!!!
Genau. So fühlt sich Isabelle auch. Und zwar, als sie sieht, daß Jake ihr Bett frisch bezogen und ihr saubere Handtücher hingelegt hat.
Wenn Isabelle normal wäre, würde ihre Begeisterung allerdings gleich wieder einen Dämpfer bekommen, denn Jake läßt sie wissen, daß sie hinfort nicht nur ihn und seine Brüder bekochen, sondern auch ihre Wäsche waschen wird. Zaghaft wendet sie ein, daß sie einen Vollzeitjob als Ärztin hat, aber außer einem "na und?" fällt Jake nichts dazu ein.
Nun hätte ich - genauso wie die meisten anderen Frauen, die ich kenne - Jake an dieser Stelle dorthin getreten, wo's weh tut, hätte ihm erklärt, wo er sich diesen Macho-Schwachsinn hinstecken kann, und hätte dann direkt das Weite gesucht. Isabelle ist aber nicht wie andere Frauen. Sie ist entweder pervers oder eine Dumpfbacke oder beides. Deswegen fühlt sie sich durch Jakes Gehabe auch angeturnt und fängt an, mit ihm zu flirten. Die beiden küssen sich, und das ist so wundervoll, daß Isabelle eine Erleuchtung hat: Jake kann einfach nichts falsch machen. Obwohl er Sekunden zuvor noch selbst zugegeben hat, daß er eine launische Nervensäge ist.
Etwas später trennen sich die beiden und Isabelle beschließt, vor lauter Verliebtheit wie auf Wolken schwebend, Jakes Whirlpool-Badewanne auszuprobieren. Und weil sie mir heute wieder so fürchterlich auf die Nerven gegangen ist, lasse ich sie da jetzt erstmal ein paar Tage einweichen.
Samstag, 27. März 2010
Sonntag, 21. März 2010
Carrie Vaughn: Kitty and the Midnight Hour
Kitty Norville ist ein Werwolf und moderiert bei einem Lokalradio in Denver eine Talkshow, bei der Leute anrufen und sich über übernatürliche Dinge und Lebewesen unterhalten können. Die Talkshow ist sehr erfolgreich, doch leider wollen sowohl Carl, der Anführer der Werwölfe, als auch sein Vampir-Gegenstück, daß die Sendung eingestellt wird. Kitty moderiert jedoch nicht nur die Show weiter - sie ist sogar schon bald so erfolgreich, daß sie in den gesamten USA übertragen wird. Und plötzlich ist Kitty in Gefahr: ein Mörder geht um, von dem die Polizei glaubt, er sei vielleicht ein Werwolf, und Kitty selbst wird von einem Werwolfjäger verfolgt.
Das Buch hatte ich mir schon gekauft, als es veröffentlicht wurde. Aber ich habe es nie geschafft, über die ersten paar Seiten hinauszukommen. Es war wohl vor allem Kittys Unterwürfigkeit gegenüber Carl, dem Anführer des Werwolfrudels, mit der ich mich nicht so wirklich anfreunden konnte. Dabei ist dieses Verhalten in sich logisch: Kitty war eine ganz normale junge Frau, als sie von einem Werwolf angefallen und verwandelt wurde. Sie war der letzte und schwächste Neuzugang des Rudels - da ist es schon sinnvoll, daß sie sich mit den stärkeren Werwölfen, und das sind eigentlich alle, nicht anlegt. Aber dazu kommt, daß Kitty Carl für quasi alles um Erlaubnis fragen muß: sie muß ihn fragen, ob sie mit einem Freund ausgehen darf, sie muß ihm die Hälfte ihres Gehalts abgeben, und er bestimmt, ob sie überhaupt bei dem Radiosender arbeiten darf. Obendrein hat Carl mit Kitty Sex, wann immer ihm danach ist, obwohl er eine Lebensgefährtin hat. Die Tatsache, daß Kitty damit kein Problem hat, fand ich schon sehr befremdlich.
Der Anfang des Buches ist wirklich ziemlich cool, und das war wohl auch der Grund, warum ich es überhaupt gekauft habe. An Sprüchen wie diesem:
kann ich nicht vorbeigehen. Leider bleibt es bei den paar coolen Sprüchen am Anfang. Der Rest des Buches ist weder gut noch schlecht, sondern ziemlich mittelmäßig. Durchaus lesbar, aber die Fortsetzung muß ich nicht unbedingt haben. Immerhin befreit sich Kitty im Lauf des Buches von Carls Herrschaft, und das ist ja auch was wert.
Das Buch hatte ich mir schon gekauft, als es veröffentlicht wurde. Aber ich habe es nie geschafft, über die ersten paar Seiten hinauszukommen. Es war wohl vor allem Kittys Unterwürfigkeit gegenüber Carl, dem Anführer des Werwolfrudels, mit der ich mich nicht so wirklich anfreunden konnte. Dabei ist dieses Verhalten in sich logisch: Kitty war eine ganz normale junge Frau, als sie von einem Werwolf angefallen und verwandelt wurde. Sie war der letzte und schwächste Neuzugang des Rudels - da ist es schon sinnvoll, daß sie sich mit den stärkeren Werwölfen, und das sind eigentlich alle, nicht anlegt. Aber dazu kommt, daß Kitty Carl für quasi alles um Erlaubnis fragen muß: sie muß ihn fragen, ob sie mit einem Freund ausgehen darf, sie muß ihm die Hälfte ihres Gehalts abgeben, und er bestimmt, ob sie überhaupt bei dem Radiosender arbeiten darf. Obendrein hat Carl mit Kitty Sex, wann immer ihm danach ist, obwohl er eine Lebensgefährtin hat. Die Tatsache, daß Kitty damit kein Problem hat, fand ich schon sehr befremdlich.
Der Anfang des Buches ist wirklich ziemlich cool, und das war wohl auch der Grund, warum ich es überhaupt gekauft habe. An Sprüchen wie diesem:
"To be a DJ was to be God. I controlled the airwaves. To be a DJ at an alternative public radio station? That was being God with a mission"
kann ich nicht vorbeigehen. Leider bleibt es bei den paar coolen Sprüchen am Anfang. Der Rest des Buches ist weder gut noch schlecht, sondern ziemlich mittelmäßig. Durchaus lesbar, aber die Fortsetzung muß ich nicht unbedingt haben. Immerhin befreit sich Kitty im Lauf des Buches von Carls Herrschaft, und das ist ja auch was wert.
Dienstag, 16. März 2010
Bücher die man nicht lesen kann, Teil 6: Stephanie Tyler: Hard to Hold - 5
Chuck Norris kann Drehtüren zuschlagen.
Jake, sein literarisches Vorbild, und seine Möchtegern-Pfannkuchenverweigerin Isabelle hängen erst mal einen Tag lang mehr oder weniger nutzlos herum. Das haben sie sich nach ihren heldenhaften Taten aber auch verdient!
Isabelle bekommt einen gruseligen Anruf auf der Arbeit und beschließt, in der Mittagspause am Strand zu joggen, weil sie mal raus muß. Allerdings kommt sie nicht sehr weit, denn sie kann es einfach nicht ertragen, daß ihre Laufstrecke sie so weit von Jake wegführt. WTF?? Wenn sie einen Mann braucht, der den ganzen Tag an ihrer Seite klebt - oder sie an seiner - dann wäre es wohl besser, sie würde sich in einen bettlägerigen oder sonstwie hilflosen Mann verlieben, oder? Und auch der würde bei ihr wohl ziemlich schnell Fluchtgedanken hegen.
Jake beobachtet Isabelle den ganzen Tag lang aus der Ferne, ohne daß sie es merkt. Abends will er dann an seiner Suche nach Isabelles Verräter Rafe weiterarbeiten. Dazu will er sich mit Clutch - wir erinnern uns, das ist ein Söldner und der Lover von Isabelles Freundin Sarah - in Verbindung setzen. Also schnappt er sich die Gelben Seiten und sucht unter S wie - nun ja, nicht ganz. Die gelben Seiten für Söldner, Agenten super-super-super-geheimer Regierungsorganisationen mit dämlichen Namen und ähnliches Personal, das immer wieder in guten und nicht so guten Romantic Suspense Büchern auftaucht, sind nämlich ein menschliches Wesen. Allerdings nicht etwa, wie man denken könnte, Harriet Klausner, sondern ein Typ namens Vic, der mit einem Telefon im Hinterzimmer einer Kneipe herumhockt und nur darauf wartet, daß Leute wie Jake vorbeikommen und telefonieren möchten.
Vic stellt also für Jake die Verbindung zu Clutch her, und während ich darauf warte, daß Jake zur Sache kommt, lerne ich: daß Clutch mal zur Delta Force gehört hat und jetzt für eine supergeheime, von der amerikanischen Regierung finanzierte Söldnertruppe namens GOST (Government Operatives Specialty Team) arbeitet und in Wirklichkeit Bobby Juniper (oder, wie wir hier in Deutschland sagen würden, Robert Wachholder) heißt. Er hat irgendeinen fürchterlichen Kummer, neigt zu Wutausbrüchen und ertränkt seine Probleme gelegentlich in Alkohol, bla, bla...irgendwo muß mal wieder der Baukasten für Romanhelden umgekippt sein. Ich warte ja immer noch darauf, daß die streng geheime Organisation mal BULLSHIT heißt, aber immerhin trifft man nicht alle Tage einen Typen namens Wachholder.
Bevor Wachholder mit seinem Vormittags-Selbstmitleid fertig ist und sich mit ner Flasche Bier und einem Nickerchen auf sein Nachmittags-Selbstmitleid vorbereiten kann, fragt ihn Jake nach Rafe. Dieser, so stellt sich raus, war auch mal bei der Delta Force (jede Wette, der kriegt irgendwann auch noch sein eigenes Buch). Und er ist total gefährlich. Also sowas von gefährlich. Und irre. Und spurlos verschwunden. Und sehr erfolgreich als Auftragskiller. Jetzt bin ich ja schon ein bißchen neugierig: wie will man aus dem einen Helden machen? Bestimmt hat er nur ganz schlechte Menschen gemeuchelt. Und bestimmt keine Amerikaner.
Wachholder verspricht Jake jedenfalls, nach Informationen über Rafe und Sarah zu suchen und sich dann wieder bei ihm zu melden.
Inzwischen wird Isabelle von Onkel Cal von der Arbeit abgeholt, weil sie beide mit ihrer Mutter zu Abend essen wollen. Nur gibt es leider Zoff, bevor irgendwer auch nur einen Bissen runterbringt, weil Isabelles Mama herausfindet, daß diese wieder bei den Ärzten ohne Grenzen in Afrika arbeiten will. Nur für acht Wochen, weil es sie glücklich machen wird. Isabelle rennt also wütend und den Tränen nahe aus dem Haus und ruft Jake an. Und weil sie seine Stimme so beruhigend findet, entschuldigt sie sich bei ihm (keine Ahnung wofür, aber Jake scheint es auch nicht zu wissen) und quatscht ihn zu, wie intensiv sie sich ihm verbunden fühlt, und wie er sie instinktiv versteht, ohne daß sie ihm was erklären muß. Dann sagt sie ihm, daß er sie abholen soll.
Erwähnte ich übrigens, daß Isabelle 31 ist und Jake 26? Wäre das nicht ein guter Grund, sich nicht wie ein zickiger, überspannter Teenie zu benehmen? Nein? Okay.
Jedenfalls fängt Isabelle an, ihre Koffer zu packen und zankt sich dabei noch ein wenig mit ihrer Mutter, bis sie von Jake abgeholt wird. Nun nimmt sie sich einige Minuten Zeit, um Jakes wundervollen Anblick zu bewundern - seine grauen Augen, die so gut zu seinem dunkelblauen Sweatshirt passen, das Tuch, das er in seinen langen Haaren trägt...hach, er ist ja so heldenhaft und hat bestimmt schon total viele Frauen gerettet!
Tja, und dann sitzen die beiden in Jakes Auto und Isabelle verliert schlagartig ihr letztes bißchen Verstand.
Mein Fazit: Jake hat sich auf den letzten 25 Seiten erstaunlich gut benommen, fast annähernd so ähnlich wie ein normaler Mensch. Isabelle dagegegen...nun ja, sagen wir mal, sie bräuchte einen wirklich guten Psychiater. Oder ganz viele Tabletten. Und ich bin froh, daß sie eine fiktive Gestalt ist und sich mir niemals mit einem Messer in der Hand nähern kann.
Jake, sein literarisches Vorbild, und seine Möchtegern-Pfannkuchenverweigerin Isabelle hängen erst mal einen Tag lang mehr oder weniger nutzlos herum. Das haben sie sich nach ihren heldenhaften Taten aber auch verdient!
Isabelle bekommt einen gruseligen Anruf auf der Arbeit und beschließt, in der Mittagspause am Strand zu joggen, weil sie mal raus muß. Allerdings kommt sie nicht sehr weit, denn sie kann es einfach nicht ertragen, daß ihre Laufstrecke sie so weit von Jake wegführt. WTF?? Wenn sie einen Mann braucht, der den ganzen Tag an ihrer Seite klebt - oder sie an seiner - dann wäre es wohl besser, sie würde sich in einen bettlägerigen oder sonstwie hilflosen Mann verlieben, oder? Und auch der würde bei ihr wohl ziemlich schnell Fluchtgedanken hegen.
Jake beobachtet Isabelle den ganzen Tag lang aus der Ferne, ohne daß sie es merkt. Abends will er dann an seiner Suche nach Isabelles Verräter Rafe weiterarbeiten. Dazu will er sich mit Clutch - wir erinnern uns, das ist ein Söldner und der Lover von Isabelles Freundin Sarah - in Verbindung setzen. Also schnappt er sich die Gelben Seiten und sucht unter S wie - nun ja, nicht ganz. Die gelben Seiten für Söldner, Agenten super-super-super-geheimer Regierungsorganisationen mit dämlichen Namen und ähnliches Personal, das immer wieder in guten und nicht so guten Romantic Suspense Büchern auftaucht, sind nämlich ein menschliches Wesen. Allerdings nicht etwa, wie man denken könnte, Harriet Klausner, sondern ein Typ namens Vic, der mit einem Telefon im Hinterzimmer einer Kneipe herumhockt und nur darauf wartet, daß Leute wie Jake vorbeikommen und telefonieren möchten.
Vic stellt also für Jake die Verbindung zu Clutch her, und während ich darauf warte, daß Jake zur Sache kommt, lerne ich: daß Clutch mal zur Delta Force gehört hat und jetzt für eine supergeheime, von der amerikanischen Regierung finanzierte Söldnertruppe namens GOST (Government Operatives Specialty Team) arbeitet und in Wirklichkeit Bobby Juniper (oder, wie wir hier in Deutschland sagen würden, Robert Wachholder) heißt. Er hat irgendeinen fürchterlichen Kummer, neigt zu Wutausbrüchen und ertränkt seine Probleme gelegentlich in Alkohol, bla, bla...irgendwo muß mal wieder der Baukasten für Romanhelden umgekippt sein. Ich warte ja immer noch darauf, daß die streng geheime Organisation mal BULLSHIT heißt, aber immerhin trifft man nicht alle Tage einen Typen namens Wachholder.
Bevor Wachholder mit seinem Vormittags-Selbstmitleid fertig ist und sich mit ner Flasche Bier und einem Nickerchen auf sein Nachmittags-Selbstmitleid vorbereiten kann, fragt ihn Jake nach Rafe. Dieser, so stellt sich raus, war auch mal bei der Delta Force (jede Wette, der kriegt irgendwann auch noch sein eigenes Buch). Und er ist total gefährlich. Also sowas von gefährlich. Und irre. Und spurlos verschwunden. Und sehr erfolgreich als Auftragskiller. Jetzt bin ich ja schon ein bißchen neugierig: wie will man aus dem einen Helden machen? Bestimmt hat er nur ganz schlechte Menschen gemeuchelt. Und bestimmt keine Amerikaner.
Wachholder verspricht Jake jedenfalls, nach Informationen über Rafe und Sarah zu suchen und sich dann wieder bei ihm zu melden.
Inzwischen wird Isabelle von Onkel Cal von der Arbeit abgeholt, weil sie beide mit ihrer Mutter zu Abend essen wollen. Nur gibt es leider Zoff, bevor irgendwer auch nur einen Bissen runterbringt, weil Isabelles Mama herausfindet, daß diese wieder bei den Ärzten ohne Grenzen in Afrika arbeiten will. Nur für acht Wochen, weil es sie glücklich machen wird. Isabelle rennt also wütend und den Tränen nahe aus dem Haus und ruft Jake an. Und weil sie seine Stimme so beruhigend findet, entschuldigt sie sich bei ihm (keine Ahnung wofür, aber Jake scheint es auch nicht zu wissen) und quatscht ihn zu, wie intensiv sie sich ihm verbunden fühlt, und wie er sie instinktiv versteht, ohne daß sie ihm was erklären muß. Dann sagt sie ihm, daß er sie abholen soll.
Erwähnte ich übrigens, daß Isabelle 31 ist und Jake 26? Wäre das nicht ein guter Grund, sich nicht wie ein zickiger, überspannter Teenie zu benehmen? Nein? Okay.
Jedenfalls fängt Isabelle an, ihre Koffer zu packen und zankt sich dabei noch ein wenig mit ihrer Mutter, bis sie von Jake abgeholt wird. Nun nimmt sie sich einige Minuten Zeit, um Jakes wundervollen Anblick zu bewundern - seine grauen Augen, die so gut zu seinem dunkelblauen Sweatshirt passen, das Tuch, das er in seinen langen Haaren trägt...hach, er ist ja so heldenhaft und hat bestimmt schon total viele Frauen gerettet!
Tja, und dann sitzen die beiden in Jakes Auto und Isabelle verliert schlagartig ihr letztes bißchen Verstand.
Mein Fazit: Jake hat sich auf den letzten 25 Seiten erstaunlich gut benommen, fast annähernd so ähnlich wie ein normaler Mensch. Isabelle dagegegen...nun ja, sagen wir mal, sie bräuchte einen wirklich guten Psychiater. Oder ganz viele Tabletten. Und ich bin froh, daß sie eine fiktive Gestalt ist und sich mir niemals mit einem Messer in der Hand nähern kann.
Sonntag, 7. März 2010
Caroline Linden: For Your Arms Only
Alexander Hayes war Offizier in der englischen Armee während des Krieges gegen Napoleon. Seine Familie und die meisten seiner Freunde und Bekannten glaubten, er habe sein Land verraten und sei in der Schlacht von Waterloo gestorben, doch in Wirklichkeit lebt er und arbeitet als Spion. Dann aber stirbt Alecs älterer Bruder und er erbt das Landgut der Familie. Überdies soll er im Auftrag des englischen Geheimdienstes Cressida Turner, einer jungen Frau, helfen, ihren verschwundenen Vater zu finden. Cressida und ihre Schwester leben jedoch genau in dem Dorf, in dem auch Alecs Anwesen ist, und so muß er seiner Mutter und seiner Schwester unter die Augen treten, ohne beweisen zu können, daß er kein Verräter ist...
For Your arms Only ist trotz des doofen Titels ein richtiger Wohlfühl-Liebesroman, der im besten Sinne des Wortes romantisch und mit sympathischen Personen bevölkert ist. Alec hat ein schlechtes Gewissen, weil er seine Verwandten jahrelang glauben ließ, er sei tot, und er will auch unbedingt beweisen, daß er kein Verräter ist - aber er läßt sich von seiner Lage nie runterziehen, und er ertrinkt auch nicht ständig in Selbstmitleid wie so manch anderer Romanheld (der Held aus Liz Carlyles Never Romance a Rake ist mir wegen seines ewigen Selbstmitleids gewaltig auf die Nerven gegangen).
Cressida und ihre Schwester Callie sind knapp bei Kasse, denn ihr Vater hat sie ohne Geld sitzengelassen, und sie müssen obendrein für ihre demente Großmutter sorgen. Aber auch Cressida und Callie neigen nicht zur Hysterie: sie denken ganz pragmatisch darüber nach, wie sie sich in dieser Lage verhalten sollten.
Alec und Cressida verlieben sich während der gemeinsamen Suche nach Cressidas Vater langsam und zögerlich ineinander. Beide sind eigentlich in einer Situation, in der ihnen eine Liebesaffäre ungelegen kommt: Alec, weil er immer noch als Verräter gilt und Cressida, weil sie mit Recht vermutet, daß ihr Vater etwas kriminelles getan hat und ihm etwas schlimmes zugestoßen ist. Sie sind erst Freunde und dann Geliebte - und nachdem sie sich zueinander bekennen, tun sie es ganz und gar. Es gibt kein er/sie ist zu gut für mich, keine überflüssigen Eifersuchtsszenen und erst recht keine dummen Mißverständnisse: nur zwei sympathische Charaktere, die einige Hindernisse überwinden müssen, bevor sie heiraten können.
Wer in dieser Beschreibung nicht genug Melodrama für einen anständigen Liebesroman ausmacht, sollte einen Bogen um das Buch machen. Allen anderen, die Wert auf einen schönen Schreibstil, liebenswerte und intelligente Protagonisten und richtig schön romantische Szenen legen, kann ich es wärmstens empfehlen.
Übrigens habe ich For Your Arms Only als Teil der Ich bilde mich weiter-Challenge gelesen - aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte ich es auch ohne die Challenge gelesen, weil ich Caroline Lindens Bücher sehr mag.
For Your arms Only ist trotz des doofen Titels ein richtiger Wohlfühl-Liebesroman, der im besten Sinne des Wortes romantisch und mit sympathischen Personen bevölkert ist. Alec hat ein schlechtes Gewissen, weil er seine Verwandten jahrelang glauben ließ, er sei tot, und er will auch unbedingt beweisen, daß er kein Verräter ist - aber er läßt sich von seiner Lage nie runterziehen, und er ertrinkt auch nicht ständig in Selbstmitleid wie so manch anderer Romanheld (der Held aus Liz Carlyles Never Romance a Rake ist mir wegen seines ewigen Selbstmitleids gewaltig auf die Nerven gegangen).
Cressida und ihre Schwester Callie sind knapp bei Kasse, denn ihr Vater hat sie ohne Geld sitzengelassen, und sie müssen obendrein für ihre demente Großmutter sorgen. Aber auch Cressida und Callie neigen nicht zur Hysterie: sie denken ganz pragmatisch darüber nach, wie sie sich in dieser Lage verhalten sollten.
Alec und Cressida verlieben sich während der gemeinsamen Suche nach Cressidas Vater langsam und zögerlich ineinander. Beide sind eigentlich in einer Situation, in der ihnen eine Liebesaffäre ungelegen kommt: Alec, weil er immer noch als Verräter gilt und Cressida, weil sie mit Recht vermutet, daß ihr Vater etwas kriminelles getan hat und ihm etwas schlimmes zugestoßen ist. Sie sind erst Freunde und dann Geliebte - und nachdem sie sich zueinander bekennen, tun sie es ganz und gar. Es gibt kein er/sie ist zu gut für mich, keine überflüssigen Eifersuchtsszenen und erst recht keine dummen Mißverständnisse: nur zwei sympathische Charaktere, die einige Hindernisse überwinden müssen, bevor sie heiraten können.
Wer in dieser Beschreibung nicht genug Melodrama für einen anständigen Liebesroman ausmacht, sollte einen Bogen um das Buch machen. Allen anderen, die Wert auf einen schönen Schreibstil, liebenswerte und intelligente Protagonisten und richtig schön romantische Szenen legen, kann ich es wärmstens empfehlen.
Übrigens habe ich For Your Arms Only als Teil der Ich bilde mich weiter-Challenge gelesen - aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte ich es auch ohne die Challenge gelesen, weil ich Caroline Lindens Bücher sehr mag.
Bücher die man nicht lesen kann, Teil 6: Stephanie Tyler: Hard to Hold - 4: Guck mal, wer da bricht
Nachdem ich mich bisher auf die bizarren und von Wahn durchdrungenen Aktionen von Jake und Isabelle konzentriert habe, wird es Zeit, sich mit einer Personengruppe zu befassen, die ich sträflich vernachlässigt habe: die Nebenfiguren! Ihr solltet sie zumindest kennen, damit ihr nicht völlig von den Socken seid, falls sie - was ich befürchte - im Lauf des Buches plötzlich und unverhofft anfangen, Einfluß auf die Handlung zu nehmen. Ich gehe sie mal chronologisch in der Reihenfolge durch, in der sie im Buch auftauchen:
1. Nick Devane: Jakes Navy SEAL-Kumpel, der dabei ist, als sie in Afrika Isabelle retten. Er ist außerdem Jakes Ziehbruder und WG-Mitbewohner. Seine Hobbies sind Sex und Prügeleien, muß er mehr als 48 Stunden ohne wenigstens eins davon auskommen, wird er unwirsch. Da die Speicherkapazität seiner Gehirnzellen recht begrenzt ist, merkt er sich vorsichtshalber nur die Anfangsbuchstaben der Namen der Frauen, mit denen er es treibt.
2. Kenneth Waldron: Jakes Pflegevater. Er kann hellsehen und arbeitet als Manager für durchgeknallte Rockbands.
3. Chris Waldron: Jakes anderer Ziehbruder, NavySEAL-Kumpel und WG-Mitbewohner. Er ist Kenneth' einziger leiblicher Sohn und kann ebenfalls hellsehen. Außerdem ist er stets zur Stelle um zu helfen, wenn eine Frau in einem Supermarkt/einer Tankstelle usw. ein Kind zur Welt bringt. Die Frauen benennen die Kinder dann immer nach ihm; gut, daß er nicht Teophrastus oder Zbigniew oder so heißt.
4. Jeannie Cresswell, Isabelles Mutter: Eine Senatorin. Ihre politische Einstellung bewegt sich irgendwo zwischen Sarah Palin und Rambo. Übrigens hatten sie und Admiral James Callahan eine heiße Affäre, als Isabelles Papa noch lebte. Tsk tsk.
5. Daniel: Isabelles Ex-Verlobter. Niemand weiß, warum sie mit ihm verlobt war. Höchstwahrscheinlich brauchte sie einen Verlobten so sehr wie Paris Hilton einen Chihuahua braucht, hat aber eine weniger emotionale Bildung zu ihm entwickelt.
6. Admiral James Callahan: Isabelle nennt ihn Onkel Cal, weil er schon ewig mit ihrer Familie befreundet ist. Genau wie Jake hat er sich der Navy ebenfalls als 15jähriger mit schlecht gefälschten Papieren angeschlossen. Ich weiß ja, daß das Unterhaltungsliteratur und keine Reportage ist, aber irgendwie finde ich schon den Gedanken beunruhigend, daß die amerikanische Marine von halbkriminellen Typen aus bildungsfernen Schichten und ohne Schulabschluß bevölkert wird. Jedenfalls ist Onkel Cal Jakes größter Fan und beauftragt ihn damit, Isabelle vor ihrem Ex-Leibwächter Rafe zu beschützen, der bisher Schutzgeld dafür erhalten hat, daß er sie in Ruhe läßt. Leider hat er die Annahme der letzten Zahlung verweigert.
7. Rafe McAllistar: Isabelles Ex-Leibwächter, dessen Verrat dazu führte, daß sie aus Afrika gerettet werden mußte. Angeblich ist er immer noch hinter ihr her. Lest diesen Abschnitt jetzt sofort noch mal. Fällt euch was auf? Richtig, der Name. Rafe McAllistar. Jede Wette, daß der in Wirklichkeit ein total edler Mensch ist und irgenwann sein eigenes Buch bekommt.
8. Steve : Jakes mittlerweile dahingeschiedener Stiefvater. Er war ein Alkoholiker und pflegte Jake zu verprügeln - angeblich ist das einer der Gründe, warum Jake so verkorkst ist.
9. Sarah Cameron: Isabelles Freundin in Afrika, eine Fotografin aus Zimbabwe. Sie ist eine Weiße, deren Familie enteignet wurde. Weil sie ständig klamm ist und ihre Familie versorgen muß, hat sie Rafe beim Verrat an Isabelle geholfen. Isabelle weiß das aber nicht.
10. Clutch: Sarahs Lover, ein Söldner.
11. John St. James: Jakes Vorgesetzter. Ihr wißt schon: der Ex-Alligator-Wrestler, der nach seiner Blinddarm- und Gallenblasen-OP unverzüglich das Krankenhaus verließ, weil er nicht den Popo abgewischt bekommen wollte.
Das sind zumindest schon mal die Nebenfiguren, die bis Seite 122 aufgetaucht hat. Leider hat dieses wundervolle Buch aber noch viel mehr Seiten, also wer weiß: es könnten noch weitere auftauchen.
1. Nick Devane: Jakes Navy SEAL-Kumpel, der dabei ist, als sie in Afrika Isabelle retten. Er ist außerdem Jakes Ziehbruder und WG-Mitbewohner. Seine Hobbies sind Sex und Prügeleien, muß er mehr als 48 Stunden ohne wenigstens eins davon auskommen, wird er unwirsch. Da die Speicherkapazität seiner Gehirnzellen recht begrenzt ist, merkt er sich vorsichtshalber nur die Anfangsbuchstaben der Namen der Frauen, mit denen er es treibt.
2. Kenneth Waldron: Jakes Pflegevater. Er kann hellsehen und arbeitet als Manager für durchgeknallte Rockbands.
3. Chris Waldron: Jakes anderer Ziehbruder, NavySEAL-Kumpel und WG-Mitbewohner. Er ist Kenneth' einziger leiblicher Sohn und kann ebenfalls hellsehen. Außerdem ist er stets zur Stelle um zu helfen, wenn eine Frau in einem Supermarkt/einer Tankstelle usw. ein Kind zur Welt bringt. Die Frauen benennen die Kinder dann immer nach ihm; gut, daß er nicht Teophrastus oder Zbigniew oder so heißt.
4. Jeannie Cresswell, Isabelles Mutter: Eine Senatorin. Ihre politische Einstellung bewegt sich irgendwo zwischen Sarah Palin und Rambo. Übrigens hatten sie und Admiral James Callahan eine heiße Affäre, als Isabelles Papa noch lebte. Tsk tsk.
5. Daniel: Isabelles Ex-Verlobter. Niemand weiß, warum sie mit ihm verlobt war. Höchstwahrscheinlich brauchte sie einen Verlobten so sehr wie Paris Hilton einen Chihuahua braucht, hat aber eine weniger emotionale Bildung zu ihm entwickelt.
6. Admiral James Callahan: Isabelle nennt ihn Onkel Cal, weil er schon ewig mit ihrer Familie befreundet ist. Genau wie Jake hat er sich der Navy ebenfalls als 15jähriger mit schlecht gefälschten Papieren angeschlossen. Ich weiß ja, daß das Unterhaltungsliteratur und keine Reportage ist, aber irgendwie finde ich schon den Gedanken beunruhigend, daß die amerikanische Marine von halbkriminellen Typen aus bildungsfernen Schichten und ohne Schulabschluß bevölkert wird. Jedenfalls ist Onkel Cal Jakes größter Fan und beauftragt ihn damit, Isabelle vor ihrem Ex-Leibwächter Rafe zu beschützen, der bisher Schutzgeld dafür erhalten hat, daß er sie in Ruhe läßt. Leider hat er die Annahme der letzten Zahlung verweigert.
7. Rafe McAllistar: Isabelles Ex-Leibwächter, dessen Verrat dazu führte, daß sie aus Afrika gerettet werden mußte. Angeblich ist er immer noch hinter ihr her. Lest diesen Abschnitt jetzt sofort noch mal. Fällt euch was auf? Richtig, der Name. Rafe McAllistar. Jede Wette, daß der in Wirklichkeit ein total edler Mensch ist und irgenwann sein eigenes Buch bekommt.
8. Steve : Jakes mittlerweile dahingeschiedener Stiefvater. Er war ein Alkoholiker und pflegte Jake zu verprügeln - angeblich ist das einer der Gründe, warum Jake so verkorkst ist.
9. Sarah Cameron: Isabelles Freundin in Afrika, eine Fotografin aus Zimbabwe. Sie ist eine Weiße, deren Familie enteignet wurde. Weil sie ständig klamm ist und ihre Familie versorgen muß, hat sie Rafe beim Verrat an Isabelle geholfen. Isabelle weiß das aber nicht.
10. Clutch: Sarahs Lover, ein Söldner.
11. John St. James: Jakes Vorgesetzter. Ihr wißt schon: der Ex-Alligator-Wrestler, der nach seiner Blinddarm- und Gallenblasen-OP unverzüglich das Krankenhaus verließ, weil er nicht den Popo abgewischt bekommen wollte.
Das sind zumindest schon mal die Nebenfiguren, die bis Seite 122 aufgetaucht hat. Leider hat dieses wundervolle Buch aber noch viel mehr Seiten, also wer weiß: es könnten noch weitere auftauchen.
Abonnieren
Posts (Atom)