Freitag, 19. Juni 2009

Verflucht sei dein Name von Olivier Descosse

Luc Vernon arbeitet in der renommierten Pariser Anwaltskanzlei seines Vaters, von dem er jedoch entfremdet ist. Plötzlich wird der Vater krank, in seiner Wohnung wird der Butler auf grauenhafte Art ermordet, und Luc selbst verbringt eine Nacht mit einer Unbekannten, die ihn unter Drogen setzt und mißhandelt. Der Versuch, den Zusammenhang zwischen all diesen Ereignissen zu ergründen und mehr über das Leben seines Vaters zu ergründen, führt Luc quer durch Europa, in die USA und schließlich in die brasilianischen Regenwälder...

Für das Buch habe ich 3 Wochen gebraucht, was aber nicht gegen es spricht: es ist einerseits ein recht dickes Buch und andererseits - man glaubt es kaum - in dieser Zeit mußte ich 3 Wochen am Stück arbeiten, außer an den Wochenenden. Das ist in diesem Jahr wegen Kurzarbeit, Urlaub und Feiertagen noch gar nicht so oft vorgekommen! Eins muß man dem Autor wirklich lassen, er hat eine blühende Fantasie. Wäre er ein Sim, hätte er bestimmt einen Beruf wie "Verschwörungstheorie-Erfinder". Und das meine ich durchaus als Kompliment: ich liebe mexikanische Seifenopern, Horrorfilme (sogar "Die Nacht der reitenden Leichen") und vieles andere, was völlig absurd, aber auch wieder interessant und/oder lustig ist. Hier haben wir Kunstwerke, die sich von Kunstwerken in Nazi-Memorabilien in noch etwas völlig anderes verwandeln - nicht schlecht. Das Problem ist nur, daß ich keine der Personen in diesem Buch besonders gut leiden mochte. Nicht, daß ich Luc schrecklich unsympathisch fand, aber so richtig verstanden habe ich ihn nicht. Und wenn ich mit einem Typen eine Nacht verbrächte und der mich unter Drogen setzte und sich mit dem Messer an meiner Person zu schaffen machte - tja, der würde am nächsten Tag Besuch von einem russischen Schlägertrupp oder der Polizei oder beiden nacheinander bekommen. Auf keinen Fall würde ich mit ihm eine Reise unternehmen, egal welche Gründe er für das Schlachtfest an meinem wehr- und bewußtlosen Luxuskörper vorbrächte! So, jetzt genug der verzwickten Konjunktive (oder sind es Konditionale? Keine Ahnung) zu fortgeschrittener Stunde.
Gute Nacht und gehabt euch wohl!
Susi

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