Oh Mann, ich habe Isabelle, Jake und alle ihre ebenso durchgedrehten Zeit- und Leidensgenossen ja schon so lange vernachlässigt! Wie gut, daß Papier geduldigt ist, selbst wenn man es wochenlang unter anderem Papier vergraben unberührt auf dem Schreibtisch liegen läßt.
Isabelle, nicht die Art von Frau, die die wichtigsten Dinge lange unausgesprochen läßt, teilt Jake mit, daß er sie zwar vor Rafe beschützen darf, aber daß sie nicht bereit für eine Beziehung ist und es vielleicht auch nie sein wird. Danach ist sie geknickt, weil sie nun für Jake nur noch ein Job ist.
Isabelles Mama Jeannie möchte indessen ihr cleveres Töchterchen in Schutzhaft nehmen - was diese strikt ablehnt, da sie mit der Situation alleine fertig werden möchte. So muß Senatorin Jeannie sich damit begnügen, Jake die schlimmste aller Beleidigungen an den Kopf zu werfen: er sei Rafe nicht gewachsen! Pfui, also wirklich. Wo wir doch alle wissen, daß Rambo im Vergleich zu Jake ein Waschlappen ist.
Jake selbst weiß das natürlich auch: selbst wenn er Fehler hätte (ein absurder Gedanke), dann würde übertriebene Bescheidenheit keinesfalls dazugehören. So macht er es sich in einem leeren Büro der Klinik gemütlich und beobachtet den Parkplatz, während Isabelle arbeitet. Sicherlich wird Rafe es nie auch nur in Erwägung ziehen, sich Isabelle zu Fuß oder gar mit dem Bus oder auf dem Fahrrad zu nähern!
Rafe übt sich unterdessen in psychologischer Kriegsführung. Stunden später findet Isabelle nämlich ein Päckchen auf ihrem Schreibtisch, das sie ohne Umschweife öffnet; wie jetzt, Briefbombe? Anthrax? Aber nein, wer könnte denn nur auf so etwas kommen? Zu unser aller großem Glück befindet sich in dem Paket jedoch nur eine afrikanische Wolldecke. Bei diesem furchterregenden Anblick ist Isabelle vor Schreck wie gelähmt und kann noch nicht einmal lange genug den Mund aufmachen, um Jake zu rufen.
Dann klingelt das Telefon. Isabelle kann sich aus ihrer Schreckstarre lange genug befreien, um nach dem Hörer zu greifen. Der Anrufer ist Rafe, der Isabelle sagt, daß er Jake in seiner Gewalt hat. Oh nein! Unmöglich! Isabelle glaubt's nicht, und tatsächlich: Sekunden später taucht unser Held putzmunter auf, um die hyperventilierende Isabelle zu beruhigen. Die beiden machen sich auf den Weg zu Jakes Haus, aber natürlich wäre es viel zu einfach, dort hinzufahren und Isabelle hinter den breiten, muskelbepackten Rücken von Jake und seinen Brüdern zu verstecken. Also halten sie auf einem Feldweg an, weil sie sagt, ihr sei schlecht. Das ist aber nur ein Vorwand: in Wirklichkeit muß sie nur wieder einmal ihre und Jakes Beziehungsproblematik...oder Nicht-Beziehungsproblematik...oder was auch immer ausdiskutieren. Logo, das ist ja auch viel wichtiger, als sich vor einem gemeingefährlichen, bis an die Zähne bewaffneten, mordlustigen Irren in Sicherheit zu bringen!
Es folgt eine Sex-im-Schlamm-Szene, dann machen sich die beiden, von Rafe nach wie vor unbehelligt, auf den Weg zu Jakes Haus.
Mein Fazit der heutigen Folge? Rafe ist überflüssig. Total überflüssig. Wenn Isabelle so weitermacht, wird sie in nicht allzuferner Zukunft von einem Auto überfahren, weil sie zu dumm und zu dickköpfig ist, um von der Straße zu gehen. Ich persönlich kann's kaum erwarten, aber ich fürchte, die Autorin wird mir diese Art von Happy End nicht gönnen...
Ach, und möchte jemand wissen, was gerade in Afrika passiert? Sarah macht sich Vorwürfe, weil sie Isabelle nicht vor Rafe beschützt hat. Sie und Clutch/Wachholder mieten sich ein Hotelzimmer. Sarah verarztet Wachholder, mutmaßt, er könne eine Gehirnerschütterung haben, und dann treiben die beiden es im Stehen (klar, das ist wahrscheinlich das erste, was man macht, wenn man eine Gehirnerschütterung hat).
Sonntag, 27. Juni 2010
Samstag, 26. Juni 2010
Blogparade: Luftig-leichte Bücher für den Sommerurlaub
Bei Read that! gibt es eine Blogparade zum Thema luftig-leichte Bücher für den Sommerurlaub. Es ist natürlich ein bißchen schwierig, sich nur auf drei Bücher zu beschränken, aber ich mache trotzdem mal mit:
Welcome to Temptation von Jennifer Crusie (ist auf Deutsch unter dem Titel "Die Naschkatzen" erschienen, aber ich weiß nicht, ob die Übersetzung was taugt): für mich ein echter Klassiker, das Buch gehört für mich zu den ganz wenigen, die ich immer wieder lese. Die Charaktere sind herrlich schräg und die Handlung ist abgedreht und witzig. Es handelt von zwei Schwestern, die zusammen mit einer alternden und nur aus Erotikfilmen bekannten Schauspielerin in einem Kaff in Ohio einen Film drehen wollen. Dabei geraten sie mitten in die Spannungen und Zerwürfnisse, die es zwischen den Einwohnern des Örtchens gibt, und Sophie, die Ältere der beiden Schwestern und Drehbuchschreiberin des Teams, läßt sich auf eine Beziehung mit dem Bürgermeister Phin ein. Phin interessiert sich viel mehr für sein Büchergeschäft als für die Lokalpolitik, und eigentlich verkörpert er alles, was Sophie an einem Mann nicht sympathisch findet...
One for the Money von Janet Evanovich (auf Deutsch unter dem Titel Einmal ist keinmal erschienen): noch ein Klassiker, und es dürfte wohl nicht viele geben, die dieses Buch noch nicht kennen. Stephanie Plum ist arbeitslos und pleite und muß als Kopfgeldjägerin in der Firma ihres Cousins aushelfen, um an ein wenig Geld zu kommen. Sie soll einen wegen Mordes angeklagten Polizisten ausfindig machen. Wie es der Zufall will, ist dieser Polizist ausgerechnet Joe Morelli, der Stephanie vor vielen Jahren verführt und sich seitdem nie wieder bei ihr gemeldet hat...Abgedreht, abgefahren und einfach nur witzig. Meiner Ansicht nach ist der Stephanie Plum-Buchreihe mittlerweile die Luft ausgegangen, aber das erste Buch ist pures Gold. Wenn ich mal einen Hamster habe, werde ich ihn Rex nennen!
Skin Tight von Carl Hiaasen (wurde auf Deutsch unter dem Titel "Unter die Haut" veröffentlicht): es ist ein bißchen schwierig, sich nur für ein Carl Hiaasen-Buch zu entscheiden, weil er ziemlich viele gute Bücher geschrieben hat. Skin Tight handelt von Mick Stranahan, einem Expolizisten, der eigentlich nur in Florida sein Leben genießen möchte. Doch plötzlich sind etliche Personen hinter ihm her und verüben Anschläge auf ihn. Mick weiß sich zu wehren, und notfalls kann auch mal ein ausgestopfter Schwertfisch als Waffe dienen...Ich habe das Buch schon länger nicht mehr gelesen, ich gebe es zu. Vielleicht wird es mal wieder Zeit, denn ich kann mich gar nicht mehr erinnern, warum denn nun eigentlich alle hinter dem Helden herwaren. Hiaasens Bücher haben immer einen ernsten Hintergrund, der oft mit dem Umweltschutz (oder dessen Mangel) in Florida zu tun hat. In Skin Tight geht es auch um zu lockere Zulassungsbeschränkungen für schlecht ausgebildete Ärzte. Aber auf jeden Fall ist das Buch sehr witzig - mit der Art von Humor, bei dem einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Wer es liest, der möge auf die Häckselmaschine achten, und auf den Verbrecher mit Hautproblemen...
Welcome to Temptation von Jennifer Crusie (ist auf Deutsch unter dem Titel "Die Naschkatzen" erschienen, aber ich weiß nicht, ob die Übersetzung was taugt): für mich ein echter Klassiker, das Buch gehört für mich zu den ganz wenigen, die ich immer wieder lese. Die Charaktere sind herrlich schräg und die Handlung ist abgedreht und witzig. Es handelt von zwei Schwestern, die zusammen mit einer alternden und nur aus Erotikfilmen bekannten Schauspielerin in einem Kaff in Ohio einen Film drehen wollen. Dabei geraten sie mitten in die Spannungen und Zerwürfnisse, die es zwischen den Einwohnern des Örtchens gibt, und Sophie, die Ältere der beiden Schwestern und Drehbuchschreiberin des Teams, läßt sich auf eine Beziehung mit dem Bürgermeister Phin ein. Phin interessiert sich viel mehr für sein Büchergeschäft als für die Lokalpolitik, und eigentlich verkörpert er alles, was Sophie an einem Mann nicht sympathisch findet...
One for the Money von Janet Evanovich (auf Deutsch unter dem Titel Einmal ist keinmal erschienen): noch ein Klassiker, und es dürfte wohl nicht viele geben, die dieses Buch noch nicht kennen. Stephanie Plum ist arbeitslos und pleite und muß als Kopfgeldjägerin in der Firma ihres Cousins aushelfen, um an ein wenig Geld zu kommen. Sie soll einen wegen Mordes angeklagten Polizisten ausfindig machen. Wie es der Zufall will, ist dieser Polizist ausgerechnet Joe Morelli, der Stephanie vor vielen Jahren verführt und sich seitdem nie wieder bei ihr gemeldet hat...Abgedreht, abgefahren und einfach nur witzig. Meiner Ansicht nach ist der Stephanie Plum-Buchreihe mittlerweile die Luft ausgegangen, aber das erste Buch ist pures Gold. Wenn ich mal einen Hamster habe, werde ich ihn Rex nennen!
Skin Tight von Carl Hiaasen (wurde auf Deutsch unter dem Titel "Unter die Haut" veröffentlicht): es ist ein bißchen schwierig, sich nur für ein Carl Hiaasen-Buch zu entscheiden, weil er ziemlich viele gute Bücher geschrieben hat. Skin Tight handelt von Mick Stranahan, einem Expolizisten, der eigentlich nur in Florida sein Leben genießen möchte. Doch plötzlich sind etliche Personen hinter ihm her und verüben Anschläge auf ihn. Mick weiß sich zu wehren, und notfalls kann auch mal ein ausgestopfter Schwertfisch als Waffe dienen...Ich habe das Buch schon länger nicht mehr gelesen, ich gebe es zu. Vielleicht wird es mal wieder Zeit, denn ich kann mich gar nicht mehr erinnern, warum denn nun eigentlich alle hinter dem Helden herwaren. Hiaasens Bücher haben immer einen ernsten Hintergrund, der oft mit dem Umweltschutz (oder dessen Mangel) in Florida zu tun hat. In Skin Tight geht es auch um zu lockere Zulassungsbeschränkungen für schlecht ausgebildete Ärzte. Aber auf jeden Fall ist das Buch sehr witzig - mit der Art von Humor, bei dem einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Wer es liest, der möge auf die Häckselmaschine achten, und auf den Verbrecher mit Hautproblemen...
Freitag, 25. Juni 2010
Eine Umfrage zum Thema Literatur
Auf diese interessante Umfrage bin ich in Irinas Blog aufmerksam geworden; wer sie noch nicht entdeckt hat, kann noch mitmachen.
Nora Roberts: Bed of Roses - Achtung, mit ein paar Spoilern!
Emmaline (gennant Emma) Grant ist eine Floristin, die zusammen mit ihren drei besten Freundinnen eine Hochzeitsplanungsfirma betreibt, wobei sie natürlich für den Blumenschmuck bei jeder Hochzeit zuständig ist. Seit vielen Jahren ist sie heimlich in Jack Cooke, den besten Freund des Bruders ihrer Freundin Parker (!) verliebt. Als die beiden eine heiße Affäre beginnen, sind alle ihre Freunde und Verwandten zunächst befremdet, dann begeistert. Schließlich gibt es nur ein Problem: Jack kann sich nicht entscheiden, ober tatsächlich eine langfristige Bindung will...
Tja, das ist die Handlung des Buchs. Mehr ist da nicht. Bed of Roses ist die Fortsetzung von Vision in White, das mir ganz gut gefallen hat. Auch Bed of Roses ist ein sehr unterhaltsames Buch, das ich innerhalb kürzester Zeit durchgelesen habe. Aber es ist das literarische Äquivalent dieser kleinen, quadratischen, harten Kaubonbons, die man bei Karnevalszügen auffangen kann (zumindest als ich zuletzt bei einem war, was immerhin mindestens 30 Jahre her ist): wenn man unbedingt etwas Süßes braucht, ißt man mal eins, aber sie schmecken billig und künstlich und nach purer Chemie, und spätestens am Aschermittwoch entsorgt man sie. (Ich glaube, in einem Jahr hat meine Mutter sie mal bis zum Sommer aufbewahrt und bei meinem Kindergeburtstag auf den Tisch gestellt. Es hat aber keiner eins gegessen).
Tja, also Emma und Jack. Jack ist ein ganz netter Kerl, der anfangs zögert, Emma anzumachen, weil sie schon ewig befreundet sind und er diese Freundschaft nicht zerstören möchte. Er war noch nie länger als ein paar Monate mit derselben Frau zusammen, weil die Scheidung seiner Eltern ihn traumatisiert hat.
Emma ist eine Romantikerin, die sich Abende bei Kerzenlicht, Champagner, und Tänze im Mondlicht wünscht.
Zuerst geht alles gut mit ihr und Jack: sie haben die romantischen Dates, die sie sich wünscht, phantastischen Sex, der in eigenartigen Metaphern beschrieben wird (die mit rauschenden Wellen oder so zu tun haben), und alles könnte gut sein, wenn Emma nicht plötzlich unruhig würde. Jack reagiert nämlich ein wenig zurückhaltend, wenn Emma in seinem Haus ihre Sachen wie eine Zahnbürste und Make up verteilen möchte. Er macht auch keine Anstalten, ihr einen Hausschlüssel zu geben.
Soviel zu den relativ gelungenen ersten beiden Dritteln des Buchs. Von da an geht es leider bergab. Emma will Jack eine Freude machen - er hatte einen höllischen Tag auf der Arbeit, hat Kopfschmerzen und ist einfach nur so genervt, daß er niemanden sehen möchte.
Ein Riesendrama folgt, mit Tränenausbrüchen und allem was dazugehört. Emma beschließt, niemals mehr etwas von Jack wissen zu wollen. Ihre Freundinnen hassen Jack nun auch und verbieten ihm den Zutritt zu ihrem Haus. Jacks Freund Del und ihr Kumpel Carter (der Held des vorherigen Buches) reden ihm auch gleich ins Gewissen, weil er Emma angeblich so schlecht behandelt hat.
Ich saß da und dachte nur: was zum Teufel soll das? Jack hat Emma doch nichts Böses getan! Er hat ihr nie Versprechungen gemacht. Er hat sie nicht angeschrien oder beleidigt. Er hatte einen schlechten Tag, wollte niemanden sehen und hat einfach nur ein bißchen sparsam geguckt, als er sie unerwartet in seinem Haus vorfand. Und nun stürzt sich die ganze Bande auf ihn und beschimpft ihn, als hätte er Emma geschlagen oder ihr sonstwas angetan.
Dabei waren die beiden zu dem Zeitpunkt gerade mal für drei Monate ein Paar. Wenn ich einen neuen Freund hätte und mit ihm seit wenigen Wochen zusammen wäre, würde ich auch nicht direkt wollen, daß er seinen Hausrat bei mir anschleppt und in der Küche steht und kocht, wenn ich von der Arbeit komme. Es gibt eben solche Tage, an denen ich niemanden sehen und hören möchte, auch nicht Leute, die ich sehr gern habe!
Noch schlimmer als die Absurdität dieser Handlung war aber ihre Vorhersehbarkeit. In dem Moment, in dem Emma beschloß, Jack ein paar Blümchen vorbeizubringen und ihm unangemeldet ein leckeres Essen zu kochen, wußte ich, was passieren würde. Ich wußte es so genau, als hätte ich Nora Roberts beim Schreiben des Buchs über die Schulter geguckt. Von diesem Punkt bis zum Ende des Buchs gab es keine Seite mehr, noch nicht einmal einen einzigen Absatz, bei dem ich nicht vorher wußte, was passiert. Und das ist ärgerlich. Ich weiß bei jedem Liebesroman, den ich lese, daß es ein Happy End geben wird. Genau so will ich es auch haben. Aber ich möchte nicht die ganze, komplette Handlung so genau kennen, als hätte ich das Buch schon hundertmal gelesen!
Nora Roberts kann wirklich sehr viel bessere Geschichten schreiben, und ich hoffe, sie tut es demnächst auch wieder.
Tja, das ist die Handlung des Buchs. Mehr ist da nicht. Bed of Roses ist die Fortsetzung von Vision in White, das mir ganz gut gefallen hat. Auch Bed of Roses ist ein sehr unterhaltsames Buch, das ich innerhalb kürzester Zeit durchgelesen habe. Aber es ist das literarische Äquivalent dieser kleinen, quadratischen, harten Kaubonbons, die man bei Karnevalszügen auffangen kann (zumindest als ich zuletzt bei einem war, was immerhin mindestens 30 Jahre her ist): wenn man unbedingt etwas Süßes braucht, ißt man mal eins, aber sie schmecken billig und künstlich und nach purer Chemie, und spätestens am Aschermittwoch entsorgt man sie. (Ich glaube, in einem Jahr hat meine Mutter sie mal bis zum Sommer aufbewahrt und bei meinem Kindergeburtstag auf den Tisch gestellt. Es hat aber keiner eins gegessen).
Tja, also Emma und Jack. Jack ist ein ganz netter Kerl, der anfangs zögert, Emma anzumachen, weil sie schon ewig befreundet sind und er diese Freundschaft nicht zerstören möchte. Er war noch nie länger als ein paar Monate mit derselben Frau zusammen, weil die Scheidung seiner Eltern ihn traumatisiert hat.
Emma ist eine Romantikerin, die sich Abende bei Kerzenlicht, Champagner, und Tänze im Mondlicht wünscht.
Zuerst geht alles gut mit ihr und Jack: sie haben die romantischen Dates, die sie sich wünscht, phantastischen Sex, der in eigenartigen Metaphern beschrieben wird (die mit rauschenden Wellen oder so zu tun haben), und alles könnte gut sein, wenn Emma nicht plötzlich unruhig würde. Jack reagiert nämlich ein wenig zurückhaltend, wenn Emma in seinem Haus ihre Sachen wie eine Zahnbürste und Make up verteilen möchte. Er macht auch keine Anstalten, ihr einen Hausschlüssel zu geben.
Soviel zu den relativ gelungenen ersten beiden Dritteln des Buchs. Von da an geht es leider bergab. Emma will Jack eine Freude machen - er hatte einen höllischen Tag auf der Arbeit, hat Kopfschmerzen und ist einfach nur so genervt, daß er niemanden sehen möchte.
Ein Riesendrama folgt, mit Tränenausbrüchen und allem was dazugehört. Emma beschließt, niemals mehr etwas von Jack wissen zu wollen. Ihre Freundinnen hassen Jack nun auch und verbieten ihm den Zutritt zu ihrem Haus. Jacks Freund Del und ihr Kumpel Carter (der Held des vorherigen Buches) reden ihm auch gleich ins Gewissen, weil er Emma angeblich so schlecht behandelt hat.
Ich saß da und dachte nur: was zum Teufel soll das? Jack hat Emma doch nichts Böses getan! Er hat ihr nie Versprechungen gemacht. Er hat sie nicht angeschrien oder beleidigt. Er hatte einen schlechten Tag, wollte niemanden sehen und hat einfach nur ein bißchen sparsam geguckt, als er sie unerwartet in seinem Haus vorfand. Und nun stürzt sich die ganze Bande auf ihn und beschimpft ihn, als hätte er Emma geschlagen oder ihr sonstwas angetan.
Dabei waren die beiden zu dem Zeitpunkt gerade mal für drei Monate ein Paar. Wenn ich einen neuen Freund hätte und mit ihm seit wenigen Wochen zusammen wäre, würde ich auch nicht direkt wollen, daß er seinen Hausrat bei mir anschleppt und in der Küche steht und kocht, wenn ich von der Arbeit komme. Es gibt eben solche Tage, an denen ich niemanden sehen und hören möchte, auch nicht Leute, die ich sehr gern habe!
Noch schlimmer als die Absurdität dieser Handlung war aber ihre Vorhersehbarkeit. In dem Moment, in dem Emma beschloß, Jack ein paar Blümchen vorbeizubringen und ihm unangemeldet ein leckeres Essen zu kochen, wußte ich, was passieren würde. Ich wußte es so genau, als hätte ich Nora Roberts beim Schreiben des Buchs über die Schulter geguckt. Von diesem Punkt bis zum Ende des Buchs gab es keine Seite mehr, noch nicht einmal einen einzigen Absatz, bei dem ich nicht vorher wußte, was passiert. Und das ist ärgerlich. Ich weiß bei jedem Liebesroman, den ich lese, daß es ein Happy End geben wird. Genau so will ich es auch haben. Aber ich möchte nicht die ganze, komplette Handlung so genau kennen, als hätte ich das Buch schon hundertmal gelesen!
Nora Roberts kann wirklich sehr viel bessere Geschichten schreiben, und ich hoffe, sie tut es demnächst auch wieder.
Freitag, 18. Juni 2010
Bücher die man nicht lesen kann, Teil 7: Edith Layton: To Love A Wicked Lord
Als Inhaltsangabe muß ich mich hier einfach mal auf den Klappentext verlassen, weil ich wirklich nicht sehr weit in dem Buch gekommen bin: Phillipa Carstairs ist eine hinreißend schöne junge Frau aus gutem Hause im England des frühen 19. Jahrhunderts. Trotz all ihrer wundervollen Eigenschaften ist ihr unerklärlicherweise ihr Verlobter abhanden gekommen, was bei Pippa (so wird sie genannt) ein Gefühl vager Beunruhigung auslöst. Pippas Oma schleppt einen etwas schleimigen, dandyhaften Typen an, der bei der Suche nach dem verschwundenen Verlobten helfen soll. Warum? Na ja, der Typ posiert nur als Geck. In Wirklichkeit ist er nämlich ein supertoller Spion in supergeheimer Mission im Auftrag der Krone. Da sollte es für ihn doch ein Klacks sein, den Mann zu finden, der es gewagt hat, sich Pippas fleischgewordener Perfektion durch Flucht zu entziehen. Aber es kommt natürlich so, wie es kommen muß: Pippa und Maxwell (der Spion) verlieben sich ineinander...
Noch nicht mal auf Leseproben kann man sich verlassen. Ich mochte die Inhaltsangabe des Buchs, und ich mochte die Leseprobe. Die besteht nämlich aus dem Prolog, der durchaus auf ein spannendes, unterhaltsames Buch schließen ließ. Der Prolog ist 8 Seiten lang. Danach geht's nur noch bergab. Es ist nicht die Handlung, die ich so verabscheuenswert finde, und ich habe auch kein Problem mit den Personen. Ich konnte überhaupt nicht weit genug lesen, um Kritikpunkte an der Handlung und den Personen zu finden! Nein, es ist der Schreibstil, der unbeschreiblich grauenhaft und mies ist. Ich habe mit 12 einen besseren Schreibstil gehabt, und ich frage mich ernsthaft, wer überhaupt auf den absurden Gedanken verfallen konnte, ein derartig unterirdisches Buch zu veröffentlichen.
Weiter als bis Seite 27 habe ich es nicht geschafft, in dem Buch zu lesen, und das war schon mehr als genug. Zum Beginn der Handlung sitzen Pippa und ihre Freundin Adele in dieser Halle in Bath, wo Englands obere Zehntausend früher immer das Wasser der gesunden, aber stinkigen Heilquelle zu schlürfen pflegten. Sie sprechen über Pippas getürmten Verlobten und wiederholen dabei einfach mal alles, was sie sich ohne Zweifel schon mindestens hundert mal erzählt haben. Pippa bedauert, daß der arme Mann geflüchtet ist, anstatt sie zu heiraten und sie durch seinen frühzeitigen Tod zur Witwe zu machen (nett!) Anschließend erzählt die Verlassene in epischer Breite von ihrem Leben in den letzten paar Jahren und beschreibt sehr ausgiebig, wie ihr Verlobter ihr den Hof gemacht hat, warum sie ihn heiraten wollte etc. etc. In anderen Worten: sie erzählt alles, was ihre beste Freundin sowieso schon wußte.
Genau das ist es, was mich so furchtbar an dem Buch gestört hat: Pippa und Adele käuen alle Ereignisse der letzten Jahre wieder, nur damit ich, die Leserin, davon erfahre. Das ist einfach ein ungeschickter, grottenschlechter Schreibstil. Dieser Satz hat mir wirklich den Rest gegeben:
"Grandfather approved. Noel's credentials were good, and though he was an orphan like me, he came from old stock. We put the notice in the papers, set the day, posted the banns. We had a great party to celebrate and invited everyone in the district and beyond. In fact, I invited you."
Ich habe dann noch ein wenig weitergelesen, aber das Buch wurde auch auf den nächsten paar Seiten nicht besser. Pippas Oma stellt Pippa und Adele Maxwell vor und Pippa und Maxwell verabreden sich zum Abendessen im Hotelzimmer der Oma, um zu besprechen, wie man des entfleuchten Verlobten habhaft werden könnte. Pippa nimmt sich vor dem Abendessen Zeit, sich mit Hilfe ihrer Kammerzofe mächtig aufzubrezeln und ihre eigene Perfektion vor dem Spiegel andächtig zu bestaunen. Die hübschen Brüste! Der geile Arsch! (Na ja, mein Ausdruck, nicht Edith Laytons. Im Buch ist von einer "pert derrière" die Rede. Jedenfalls ist Pippa fest davon überzeugt, daß jeder Mann zwischen 15 und 95 scharf auf sie sein muß).
Anschließend erfährt die geneigte (bzw. in meinem Fall ungeneigte) Leserin in einigen länglichen Absätzen alles über die Lebensweise von Pippas Großeltern, bevor das Outfit der Oma bis ins kleinste Detail beschrieben wird. Oma trägt ein silbernes Rokoko-Kleid, eine Hochsteckfrisur mit Glitter und ist zu stark geschminkt. Bevor Pippa und ihre Oma sich zu Maxwell gesellen, hält letztere noch einen langen Vortrag über die französische Revolution und deren negative Auswirkungen auf die Herrenmode.
An dieser Stelle hat's mir gereicht. Ich verstehe wirklich nicht, warum dieses Machwerk so eine gute Bewertung auf AAR bekommen hat - ich konnte es jedenfalls einfach nicht mehr länger ertragen.
Noch nicht mal auf Leseproben kann man sich verlassen. Ich mochte die Inhaltsangabe des Buchs, und ich mochte die Leseprobe. Die besteht nämlich aus dem Prolog, der durchaus auf ein spannendes, unterhaltsames Buch schließen ließ. Der Prolog ist 8 Seiten lang. Danach geht's nur noch bergab. Es ist nicht die Handlung, die ich so verabscheuenswert finde, und ich habe auch kein Problem mit den Personen. Ich konnte überhaupt nicht weit genug lesen, um Kritikpunkte an der Handlung und den Personen zu finden! Nein, es ist der Schreibstil, der unbeschreiblich grauenhaft und mies ist. Ich habe mit 12 einen besseren Schreibstil gehabt, und ich frage mich ernsthaft, wer überhaupt auf den absurden Gedanken verfallen konnte, ein derartig unterirdisches Buch zu veröffentlichen.
Weiter als bis Seite 27 habe ich es nicht geschafft, in dem Buch zu lesen, und das war schon mehr als genug. Zum Beginn der Handlung sitzen Pippa und ihre Freundin Adele in dieser Halle in Bath, wo Englands obere Zehntausend früher immer das Wasser der gesunden, aber stinkigen Heilquelle zu schlürfen pflegten. Sie sprechen über Pippas getürmten Verlobten und wiederholen dabei einfach mal alles, was sie sich ohne Zweifel schon mindestens hundert mal erzählt haben. Pippa bedauert, daß der arme Mann geflüchtet ist, anstatt sie zu heiraten und sie durch seinen frühzeitigen Tod zur Witwe zu machen (nett!) Anschließend erzählt die Verlassene in epischer Breite von ihrem Leben in den letzten paar Jahren und beschreibt sehr ausgiebig, wie ihr Verlobter ihr den Hof gemacht hat, warum sie ihn heiraten wollte etc. etc. In anderen Worten: sie erzählt alles, was ihre beste Freundin sowieso schon wußte.
Genau das ist es, was mich so furchtbar an dem Buch gestört hat: Pippa und Adele käuen alle Ereignisse der letzten Jahre wieder, nur damit ich, die Leserin, davon erfahre. Das ist einfach ein ungeschickter, grottenschlechter Schreibstil. Dieser Satz hat mir wirklich den Rest gegeben:
"Grandfather approved. Noel's credentials were good, and though he was an orphan like me, he came from old stock. We put the notice in the papers, set the day, posted the banns. We had a great party to celebrate and invited everyone in the district and beyond. In fact, I invited you."
Ich habe dann noch ein wenig weitergelesen, aber das Buch wurde auch auf den nächsten paar Seiten nicht besser. Pippas Oma stellt Pippa und Adele Maxwell vor und Pippa und Maxwell verabreden sich zum Abendessen im Hotelzimmer der Oma, um zu besprechen, wie man des entfleuchten Verlobten habhaft werden könnte. Pippa nimmt sich vor dem Abendessen Zeit, sich mit Hilfe ihrer Kammerzofe mächtig aufzubrezeln und ihre eigene Perfektion vor dem Spiegel andächtig zu bestaunen. Die hübschen Brüste! Der geile Arsch! (Na ja, mein Ausdruck, nicht Edith Laytons. Im Buch ist von einer "pert derrière" die Rede. Jedenfalls ist Pippa fest davon überzeugt, daß jeder Mann zwischen 15 und 95 scharf auf sie sein muß).
Anschließend erfährt die geneigte (bzw. in meinem Fall ungeneigte) Leserin in einigen länglichen Absätzen alles über die Lebensweise von Pippas Großeltern, bevor das Outfit der Oma bis ins kleinste Detail beschrieben wird. Oma trägt ein silbernes Rokoko-Kleid, eine Hochsteckfrisur mit Glitter und ist zu stark geschminkt. Bevor Pippa und ihre Oma sich zu Maxwell gesellen, hält letztere noch einen langen Vortrag über die französische Revolution und deren negative Auswirkungen auf die Herrenmode.
An dieser Stelle hat's mir gereicht. Ich verstehe wirklich nicht, warum dieses Machwerk so eine gute Bewertung auf AAR bekommen hat - ich konnte es jedenfalls einfach nicht mehr länger ertragen.
Dienstag, 8. Juni 2010
Julie James: Something About You
Staatsanwältin Cameron Lynde verbringt eine Nacht in einem Luxushotel. Im Nebenzimmer wird ein bekannter Politiker ermordet, und Cameron ist die einzige, die den Mörder sieht. Das FBI will den Täter finden und muß zugleich Cameron schützen, denn nun ist der Mörder auch hinter ihr her. Unglücklicherweise ist es ausgerechnet FBI-Agent Jack Pallas, der sich um den Fall und um Cameron kümmern muß. Die beiden kennen sich schon länger und sind zuletzt nicht gerade friedlich auseinandergegangen...
Das Buch hat sehr viel Lob bekommen, und dieses Lob ist völlig berechtigt! Ich habe mich prächtig unterhalten gefühlt und das Buch war so spannend, daß ich es in kürzester Zeit durchgelesen habe. Bei AAR war man voll des Lobes, und auch Mrs Giggles und die Smart Bitches waren nicht unzufrieden. Wobei ich das Cover im Gegensatz zu den Smart Bitches eher "hm, okay" als "oh, hübsch" finde; aber das Cover ist ja eigentlich unwichtig.
Besonders haben mir die Interaktionen zwischen Jack und seinen Kollegen und Cameron und ihren Freunden gefallen. Jack hat nämlich des öfteren mal "ich bin ein grimmiger Alpha-Held"-Anwandlungen - und wird dafür jedesmal prompt erbarmungslos aufgezogen. Ich kichere jetzt noch.
Cameron hat eine beste Freundin, die wegen ihrer in Kürze bevorstehenden Hochzeit völlig wuschig ist, und den obligatorischen schwulen besten Freund, der aber so liebevoll beschrieben wird, daß er eher wie eine richtige Person als wie ein papiergewordenes Klischee wirkt.
Die Dialoge zwischen Jack und Cameron machen auch sehr viel Spaß, denn sie sind beide nicht auf den Mund gefallen.
Ein paar kleinere Kritikpunkte hätte ich aber dennoch. Der Handlungsstrang um die Auflösung des Verbrechens ist eher etwas simpel geraten - der Leser erfährt schon nach allerkürzester Zeit, wer der Mörder war, und wird auch die ganze Zeit darüber auf dem laufenden gehalten, was welcher Bösewicht gerade plant. Dazu kommt noch eine Sache - eigentlich ist es nur ein einziger Satz - die mich ziemlich gestört hat. Es ist nämlich so, daß Jack einmal tagelang von einer Verbrecherbande festgehalten und gefoltert wurde. Er hat es überlebt, aber so etwas geht natürlich an niemandem spurlos vorüber. Trotzdem heißt es, als Cameron von einem Verbrecher mit einer Pistole bedroht wird, daß Jack zum allerersten Mal in seinem Leben echte Furcht verspürt. Das kann doch nicht sein, oder? Der Mann wurde gefoltert!
Aber das sind, wie gesagt, kleinere Kritikpunkte. Ich habe an dem Buch einen Riesenspaß gehabt und werde bestimmt noch weitere Bücher der Autorin lesen.
Das Buch hat sehr viel Lob bekommen, und dieses Lob ist völlig berechtigt! Ich habe mich prächtig unterhalten gefühlt und das Buch war so spannend, daß ich es in kürzester Zeit durchgelesen habe. Bei AAR war man voll des Lobes, und auch Mrs Giggles und die Smart Bitches waren nicht unzufrieden. Wobei ich das Cover im Gegensatz zu den Smart Bitches eher "hm, okay" als "oh, hübsch" finde; aber das Cover ist ja eigentlich unwichtig.
Besonders haben mir die Interaktionen zwischen Jack und seinen Kollegen und Cameron und ihren Freunden gefallen. Jack hat nämlich des öfteren mal "ich bin ein grimmiger Alpha-Held"-Anwandlungen - und wird dafür jedesmal prompt erbarmungslos aufgezogen. Ich kichere jetzt noch.
Cameron hat eine beste Freundin, die wegen ihrer in Kürze bevorstehenden Hochzeit völlig wuschig ist, und den obligatorischen schwulen besten Freund, der aber so liebevoll beschrieben wird, daß er eher wie eine richtige Person als wie ein papiergewordenes Klischee wirkt.
Die Dialoge zwischen Jack und Cameron machen auch sehr viel Spaß, denn sie sind beide nicht auf den Mund gefallen.
Ein paar kleinere Kritikpunkte hätte ich aber dennoch. Der Handlungsstrang um die Auflösung des Verbrechens ist eher etwas simpel geraten - der Leser erfährt schon nach allerkürzester Zeit, wer der Mörder war, und wird auch die ganze Zeit darüber auf dem laufenden gehalten, was welcher Bösewicht gerade plant. Dazu kommt noch eine Sache - eigentlich ist es nur ein einziger Satz - die mich ziemlich gestört hat. Es ist nämlich so, daß Jack einmal tagelang von einer Verbrecherbande festgehalten und gefoltert wurde. Er hat es überlebt, aber so etwas geht natürlich an niemandem spurlos vorüber. Trotzdem heißt es, als Cameron von einem Verbrecher mit einer Pistole bedroht wird, daß Jack zum allerersten Mal in seinem Leben echte Furcht verspürt. Das kann doch nicht sein, oder? Der Mann wurde gefoltert!
Aber das sind, wie gesagt, kleinere Kritikpunkte. Ich habe an dem Buch einen Riesenspaß gehabt und werde bestimmt noch weitere Bücher der Autorin lesen.
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