Samstag, 16. Februar 2013

Michelle Raven: Gefährlicher Einsatz

Rose Gomez ist die Witwe eines Navy SEALS, der bei einem Einsatz ums Leben kam. Sie ist Afghanistan-Expertin und lehrt als solche an einer Universität. Als zwei verdeckte Ermittlerinnen einer amerikanischen Sondereinheit in Afghanistan spurlos verschwinden, wird Rose von einem ehemaligen Kollegen ihres Mannes, Rock Basilone, um Hilfe gebeten. Eigentlich will Rose mit dem Militär nichts mehr zu tun haben, aber sie fühlt sich verpflichtet, den beiden Frauen zu helfen. Zu ihrer großen Überraschung fühlen sie und Rock sich schon bald unwiderstehlich zueinander hingezogen. Für die Liebe bleibt aber nicht viel Zeit, denn neben der Sorge um die verschwundenen Agentinnen gibt es auch noch die Gefahr, die von einem mächtigen afghanischen Warlord ausgeht...

Das Buch ist sehr spannend geschrieben und wie fast immer bei Michelle Raven fand ich die Protagonisten richtig sympathisch und vernünftig. Hier gibt es keine übertrieben Macho-haften Alpha-Helden, die im Alleingang die ganze Welt retten, keine Hysterie und keine TSTL-Figuren, die sehenden Blickes in ihr Verderben rennen, um die Handlung voranzutreiben. Neben Rock und Rose (Moment mal, ich könnte schwören, daß es ein Parfüm dieses Namens gibt...aha, ich wußte es doch)  und den anderen Navy SEALs folgt die Handlung auch den beiden Agentinnen Jade und Kyla. Dabei wird vor schlimmen Folterszenen nicht zurückgeschreckt, aber wenn die Handlung verlangt, daß eine Amerikanerin in Afghanistan gefangengenommen wird, ist das wohl kaum vermeidbar.

Ein paar kleinere Probleme hatte ich schon mit dem Buch. Da ist zunächst mal der Name der Sondereinheit, für die Jade und Kyla arbeiten. Die heißt TURT/LE. Leider habe ich mir die Stelle nicht markiert, wo die Abkürzung erklärt wird, und ich finde sie nicht wieder. Dummerweise habe ich statt TURT immer TURD gelesen. Dafür kann Michelle Raven natürlich nichts, aber es ist ein bißchen eklig. Ein deutlich größeres Problem habe ich allerdings mit dem Gedanken, Frauen als verdeckte Ermittlerinnen in ein Land zu schicken, in dem Frauen allgemein im gesellschaftlichen Ansehen irgendwo hinter Nutztieren, aber gerade noch vor Unrat stehen. Klar: als Verkleidung für Geheimagenten ist so eine Burka prima, denn darunter könnte wirklich jeder stecken, und solange statt der üblichen zwei nicht etwa vier Füße unten herausgucken, wird man nicht auffallen. Aber was nützt das schon, wenn man gar keine Bewegungsfreiheit hat und außer "Geh mir aus dem Weg, Frau!" niemand etwas Bedeutsames zu einem sagt?

Trotzdem: Gefährlicher Einsatz ist ein spannendes Buch und hat mich ausgezeichnet unterhalten. Das nächste Buch der Serie werde ich definitiv auch lesen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Susi, ich will dir mein Wissen natürlich
    nicht vorenthalten. TURT/LE steht für:
    Terrorism Undercover Reconnaissance Team/Ladies Elite.
    Michelle Raven ist die einzige mir bekannte Autorin die, die "Einsätze" im Nahen Osten nicht verherrlicht und die Menschen dort nicht dämonisiert...das macht sie m.E. um so lesenswerter.

    Gruss
    Dalida

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