Sonntag, 8. März 2015

2014 - Der Leserückblick, Teil 2

Okay, hier geht's weiter mit Teil 2 vom Leserückblick und den Autoren mit den Anfangsbuchstaben H - W:

Elizabeth Haynes: Under a Silent Moon
Ein englischer Krimi, ganz spannend, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Fortsetzung lese. Die Schreibweise ist ein bißchen ungewöhnlich, aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven und nach Tagen und Uhrzeiten sortiert. Der Ex-Freund / Kollege der Inspektorin ist ein echter Versager, und dann werden noch ein paar echt krasse sexuelle Perversionen beschrieben. Igitt.

Caroline Kimberley: An Inconvenient Kiss
Das Buch wurde irgendwo wärmstens empfohlen - kann mich nicht mehr erinnern, wo, vielleicht All About Romance? Jedenfalls ist es ein Regency-Roman. Ich habe ihn zuende gelesen, und es war auch kein schlechtes Buch, aber einiges hat mich ganz gewaltig gestört. Die Heldin ist nämlich das bedauernswerteste Geschöpf der Welt. Am Anfang des Buches wird sie in einer kompromittierenden Situtation entdeckt, die noch nicht mal ihre Schuld ist, und von da an denkt jeder, daß sie die größte Schlampe der Welt ist. Sogar ihre Familie, die es ja eigentlich besser wissen sollte! Diese kompromittierende Situation fand auf einer Party der oberen Zehntausend in London statt, und das kuriose daran ist, daß offensichtlich jeder, ja wirklich jeder britische Staatsbürger bis hin zum letzten Soldaten im britisch besetzten Indien, von Georgianas Schande weiß - selbst viele Jahre später noch. Von so einer Publicity kann der Wendler nur träumen. Vielleicht sollte er sich mal in London auf einem Ball von einem Mitglied des Landadels abknutschen lassen.

Kimberly Kincaid: Gimme Some Sugar
Großstadtköchin verliebt sich in Kleinstadthandwerker mit OMG SCHLIMMER KINDHEIT. Joa. Ok. Kann man lesen, ist auch ganz unterhaltsam.

Kimberly Kincaid: Turn Up the Heat
Na dieses Buch war ja nun wirklich ne Vollkatastrophe. Der Held ist solch ein Depp. Er kann nicht mit der Heldin zusammensein, weil sie in der gleichen Stadt wie sein Vater lebt, und weil er mit seinem Vater Zoff hat. Ooookay. Das wäre vielleicht verständlich, wenn das eine "Stadt" mit 250 Einwohnern wäre, von denen 247 gelangweilte Rentner sind, die ständig die Nase in die Angelegenheiten ihrer Mitmenschen stecken. Tatsächlich geht es aber um Philadelphia.Und ich würde mal mutmaßen, daß man sich in einer Stadt mit über 1,5 Mio. Einwohnern ganz gut aus dem Weg gehen kann.

Laabs Kowalski: So zärtlich war das Ruhrgebiet
Da erzählt jemand haarsträubende Geschichten aus seiner Kindheit in Dortmund in den 70er und 80er Jahren. Interessant für mich, weil ich viele der erwähnten Orte kenne. Aber lest das Buch nicht euren Wellensittichen vor, ok?

Rose Lerner: In For a Penny
Meine Begeisterung über Rose Lerners Buch Sweet Disorder habe ich hier ja schon ausgiebig Ausdruck verliehen. In For a Penny ist ein etwas älteres Buch von ihr, und fast genauso toll.

Rose Lerner: A Lily Among Thorns
Die Heldin ist ein bißchen allzu unnahbar, aber der Held - seufz. Was für ein Traummann. (Wirklich. Lest es).

Rose Lerner: True Pretenses. Wie immer bei Rose Lerner supergut geschrieben, aber leider seeeeeeeeehr traurig. Ich schreibe noch was dazu.

Ava Lore: Hard Rock Arrangement
Der Held ist ein Rockstar und die Heldin ist eine Putzteufelin. Wirklich, sie putzt immer, wenn sie gestreßt, ärgerlich oder ängstlich ist. Die könnte gerne bei mir einziehen, dann wär die Wohnung immer schön sauber, wenn ich nach Hause komme. Das Kiffen müßte sie aber aufgeben.

Ava Lore: Hard Rock Improv
Die Fortsetzung der Fortsetzung von Hard Rock Arrangement. Die Heldin ist die Schwester der Heldin aus dem ersten Buch. Leider ist sie unfaßbar dumm. Der Held ist auch ein ziemlicher Schwachmat.

Ava Lore: Hard Rock Remix
In der Reihenfolge dieser Ava Lore-Bücher gehört dieses hier zwischen Hard Rock Arrangement und Hard Rock Improv. Ziemlich schräge Geschichte. Sektenflüchtling trifft Säufer.

Ava Lore: Record, Rewind
Eine Kurzgeschichte, aber ich kann mich an die Handlung nicht so richtig erinnern. Jedenfalls werden Held und Heldin bei eisiger Kälte beim Rauchen auf dem Dach eines New Yorker Hotels ausgesperrt.

Stuart MacBride: The 45 % Hangover
Eine Logan McRae Kurzgeschichte, die zum Zeitpunkt der Abstimmung spielt, als die Schotten gewählt haben, ob sie weiterhin zum UK gehören wollten.

Stuart MacBride: Blind Eye
Ich habe die Logan McRae-Krimis von Stuart MacBride inzwischen alle mit großer Begeisterung gelesen, weil sie spannend, sehr, sehr finster, und teilweise eben auch sehr witzig sind. Blind Eye gehört in die Kategorie ultrakraß. Ein Verbrecher sticht seinen Opfern die Augen aus.

Stuart MacBride: Broken Skin
Uiuiui, dieser hier ist auch ganz schön schlimm. Es geht um Vergewaltigung, Mord und sexuelle Perversionen.

Stuart MacBride: Close to the Bone
Noch ein kurioser Fall aus der Logan McRae-Krimireihe. Logan wurde inzwischen mit Hilfe einer Gesprächstherapie mehr oder weniger von seinem Dasein als Vegetarier geheilt, bekommt es aber mit einem irren Teenager-Mädchen zu tun, das sich einbildet, eine Romanfigur zu sein.

Stuart MacBride: Cold Granite
Das erste Buch aus der Krimireihe. Logan McRae hilft bei der Aufklärung einer Serie von Kindermorden und versucht, es sowohl seinem Süßigkeiten vernichtenden Chef und seiner kettenrauchenden, fluchenden Chefin rechtzumachen. Dazwischen werden eine Menge fettiger Schinkenbütterchen vertilgt.

Stuart MacBride: Dark Blood
In diesem Buch wird mal wieder unter sehr widrigen Witterungsverhältnissen gegen das organisierte Verbrechen gekämpft.

Stuart MacBride: Dying Light
Ein Krimi, in dem es (unter anderem) um Morde an Prostituierten geht. Letzten Endes ist es dann aber doch etwas völlig anderes.

Stuart MacBride: Flesh House
Das hier war nun definitiv das grauenhafteste, gruseligste und finsterste Buch aus der Logan McRae Reihe. Nix für schwache Nerven.

Stuart MacBride: Partners in Crime
Eine Kurzgeschichte, ein bißchen lustig, aber eher nur so mittelspannend.

Stuart MacBride: Shatter the Bones
Noch ein Buch aus der Logan McRae-Reihe. Eine Casting-Show Teilnehmerin wurde entführt.

Erin McCarthy: Perfect
Eine Kurzgeschichte über eine junge Frau, die durch einen peinlichen Facebook-Zwischenfall ihre große Liebe findet. War ganz okay.

Cara McKenna: Lay it Down
Ein Liebesroman mit einem Hauch von Suspense. Die Heldin ist Fotografin und der Held, wenn ich mich richtig erinnere, ein motorradfahrender Steinbrucharbeiter. Irgendwer in dem Buch - ich glaube der Bruder des Helden? - wird verletzt und läßt sich von einem Bekannten unter zweifelhaften hygienischen Umständen in einem Wohnwagen verarzten, weil er AUS GRÜNDEN nicht ins Krankenhaus will. Na ja, vielleicht hat er keine Krankenversicherung. Das Buch war gar nicht so schlecht.

Courtney Milan: Talk Sweetly to Me
Eine Kurzgeschichte über eine junge Frau, die Astronomin werden will. War ganz süß.

Lotte Minck: An der Mordseeküste
Eine Ruhrgebiets-Krimikomödie, die allerdings an der Nordsee spielt, wo alle Leute fremdartige Vornamen haben und Tee trinken.

Lotte Minck: Einer gibt den Löffel ab
Noch eine Ruhrgebietskrimikomödie mit der Heldin Loretta Luchs. Hintergrund der Handlung sind die Aufnahmen für eine Fernsehsendung in der Art von "Das perfekte Dinner".

Lotte Minck: Radieschen von unten
Das erste Loretta Luchs-Buch könnte genausogut unter dem Motto "Mord im Schrebergarten" stehen. Da tun sich Abgründe auf.

Sarah Morgan: Maybe This Christmas
Das, was man in Amerika so als Small Town Romance bezeichnet. Held und Heldin sind 'n bißchen verpeilt, aber ganz nett, und es kommen zu viele Hunde in dem Buch vor. Aber eine Sache hat mich doch recht betroffen gemacht. Held und Heldin sind seit ihrer Kindheit miteinander befreundet, so daß die Heldin für die Familie des Helden quasi ein Familienmitglied ist. Als sich herausstellt, daß die beiden scharf aufeinander sind, haben sie berechtigterweise Bedenken, daß ihre Freundschaft vorbeisein wird, wenn es mit der Liebe nicht klappt. Kurioserweise versucht aber jeder ihrer Verwandten und Bekannten, mit Ausnahme der Eltern der Heldin - JEDER!! - sie miteinander ins Bett zu schubsen!

Sarah Morgan: Sleigh Bells in the Snow. Dazu habe ich ja schon alles gesagt.

Sarah Morgan: Suddenly Last Summer. Das mit Sicherheit dämlichste Buch aus dieser Serie. Die Heldin ist eine französische Köchin, die mit großer Sorgfalt alle Klischees erfüllt, die es über französische Köche gibt. Außerdem gibt sie ständig überflüssige Weisheiten von sich, als wäre sie ein wandelnder Abreißkalender. So Sachen wie: "Es ist immer eine schwierige Zeit, wenn ein geliebter Mensch verstorben ist". Echt jetzt?

Lisa Clark O'Neill: Mr. Write. Auch eine Small Town Romance (wie soll man das am besten übersetzen? Vielleicht mit Kaff-Romanze?) Aber diese hier hat mir richtig, richtig gut gefallen. Sympathische Charaktere und eine spannende Geschichte mit einem ziemlich ausgeprägten Krimi-Element. Und die Heldin hat eine Katze namens Useless und führt zusammen mit ihrer Freundin ein Büchergeschäft. Was will man mehr?

Lisa Clark O'Neill: Serendipity. Geht eher in Richtung Romantic Suspense und war ganz spannend, aber ehrlich, der Held geht mal so gar nicht. Der Typ hat die ganze Zeit nichts anderes im Sinn, als die Heldin zu verwöhnen und ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Das hört sich ja erstmal ganz toll an, und ich bin die letzte, die in Büchern oder im wirklichen Leben auf diese Alpha-Helden abfährt, die immer die ganze Welt nach ihrer Pfeife tanzen lassen. Aber Jordan, der Held aus Serendipity, erinnert mich die ganze Zeit an Smithers aus der Serie Die Simpsons.

Karen Ranney: The Witch of Clan Sinclair. Spielt in Edinburgh im frühen 19. Jahrhundert und hat mir eher so mittelgut gefallen. Die Heldin war ziemlich nervig. Sie setzt sich für Frauenrechte ein - Daumen hoch - ist aber mehr als nur ein bißchen dämlich.

Sherry Thomas: The Luckiest Lady in London. Aaah. Ich sollte mehr Sherry Thomas Bücher lesen. Sie schreibt wirklich gut. Die Heldin aus The Luckiest Lady in London mag ich wirklich, sie ist kein schüchternes Mauerblümchen, sondern eine Frau, die sich holt, was sie will. Ich war allerdings ein bißchen verdutzt wegen ihrer Dauergeilheit. Na ja, die einen mögen's so, die anderen so! Der Held ist da schon eher eine Standardausgabe und leidet am Ich-muß-wegen-meiner-schlimmen-Kindheit-ein-Arschloch-sein-Syndrom. Aber was soll's. Einem so gut geschriebenen Buch kann man fast alles verzeihen!

Sarah Wendell: Lighting the Flames. Also, das war schon mal was anderes. Es spielt im Dezember in einem Winter-Ferienkamp nur für Juden, während der Chanukka-Zeit (mußte ich auch googeln, so hab ich wenigstens was gelernt). Die Handlung des Buches selbst - zwei junge Camp-Mitarbeiter, die seit vielen Jahren befreundet sind, entdecken ihre Liebe - ist leider ungefähr so spannend, wie Farbe beim Trocknen zuzusehen.

Chuck Wendig: Double Dead. Haha, das war mal so richtig abgefahren. Vampir beschützt menschliche Familie vor Zombies, damit er immer was zu Trinken hat. Super!