Dienstag, 8. Mai 2012

Victoria Dahl: Bad Boys Do

Olivia Bishop , Anfang 30 und frisch geschieden, möchte ein bißchen Spaß haben, weiß aber nicht so recht, wie sie's anfangen soll, da sie ihr ganzes Leben lang eine kulturbeflissene Streberpersönlichkeit mit unnormal großer Selbstdisziplin gewesen ist. Da kommt ihr Jamie Donovan, Barkeeper und Teilzeit-Kiltträger gerade recht: er wird ihr zeigen, wie man Spaß hat, und sie wird ihm bei den Planungen zum Umbau der Bar helfen (Olivia ist so etwas wie eine Gastronomie-Expertin). Womit allerdings beide nicht rechnen, ist, daß sie sich ineinander verlieben werden, und daß es Riesenzoff mit Jamies Familie, Olivias Ex-Mann und dessen neuer Freundin gibt.

Bad Boys Do habe ich mir mit dem Hintergedanken gekauft, einen locker-flockigen, fluffigen Liebesroman ohne ernsthafte Probleme für die Protagonisten zu lesen. Und weitestgehend wurden meine Erwartungen auch erfüllt. Jamie ist, zumindest auf den ersten Blick, ein lässiger, humorvoller Typ, und es dauert auch gar nicht lange, bis Olivia auftaut und sich von seiner netten, unkonventionellen Art anstecken läßt. Mit Olivia hatte ich so meine Probleme. Olivia ist eine von diesen Frauen, die jeden Morgen, wirklich: jeden Morgen! um 6 Uhr aufstehen und joggen gehen. Ich bin immer wieder fassungslos und erstaunt, wenn ich mitbekomme, daß Menschen wie Olivia sich im gleichen Universum wie ich aufhalten. Aber das nur nebenbei; sie ist ja trotzdem eine ganz vernünftige und sympathische Romanheldin. Es hat mich an ihr ein bißchen genervt, daß sie bis fast zum Schluß des Buches nicht glauben konnte, daß Jamie mehr als eine flüchtige Affäre von ihr wollen könnte. Aber andererseits - wenn man sein Leben lang glaubt, eine langweilige Person zu sein, dann kann man sich von dieser Auffassung auch gar nicht so schnell trennen, oder?

Jamie dagegen tat mir leid. Seine Familie, besonders sein älterer Bruder, verhält sich über weite Strecken des Buches ziemlich mies zu ihm. Sie trauen ihm wirklich überhaupt gar nichts zu, außer Bier zu zapfen und hübsch auszusehen. Dafür gibt es Gründe, die nach und nach auch erklärt werden - aber ich finde es trotzdem sehr harsch, wie sie mit ihm umspringen. Jamie macht sehr lange eine gute Miene zum bösen Spiel, aber irgendwann reicht es ihm - sehr verständlich - und es kommt zu einer riesigen Auseinandersetzung.

Insgesamt ist Bad Boys Do ein kurzweiliges und gar nicht allzu fluffiges Buch mit sympathischen Protagonisten. Jamies Geschwister haben ihre eigenen Bücher die ich aber nicht lesen werde - besonders nicht das seines Bruders. Den fand ich nämlich nun wirklich sehr unsympathisch.

2 Kommentare:

  1. Erst letzte Woche kam der erste Teil der Reihe bei mir an, weil mir der Klappentext ganz gut gefiel und nun hoffe ich natürlich, dass sich dein Eindruck von diesem Buch auch auf seinen Vorgänger übertragen lässt. Aber ich lass mich überraschen und habe hoffentlich nicht den Bruder erwischt ^^
    liebe Grüße

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  2. Hi Melanie, ich glaube der erste Teil handelt von der Schwester ;-) Viel Spaß beim lesen!

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