Sonntag, 9. Oktober 2011

Sagt die Maus zum Löwen...

Sorry, Leute. Ich konnte mich nach dem, äh, Genuß der Leseprobe nicht dazu durchringen, das Buch mit den Rindvieh-Gestaltwandlern komplett zu lesen. Vielleicht, wenn ich mal sturzbetrunken bin?

Dafür habe ich aber was anderes interessantes gefunden. Natürlich wieder mal im Romantic Times Magazin und bei Siren Publishing. Aber seht selbst:

Joyee Flynn: Squeak and a Roar

Es geht - was sonst? Um die leidenschaftliche Liebe zwischen einem Maus-Gestaltwandler und einem Löwen-Gestaltwandler. Letzterer trägt im Übrigen den schönen Namen Ant - also Ameise. Ich finde ja, daß der Geschichte zum echten Klassiker noch ein Dreier mit einem Elefanten fehlt, aber was weiß ich schon?

Tami Hoag: Secrets to the Grave

Im Jahr 1986 hat sich das kleine kalifornische Städtchen Oak Knoll kaum vom Entsetzen über die Taten eines Serienmörders erholt, als schon wieder ein Mord geschieht: die Künstlerin Marissa Fordham wird tot in ihrem abgelegenen Haus gefunden. Bei ihr ist ihre 4jährige Tochter Haley, die jedoch so traumatisiert ist, daß sie nichts zum Tathergang sagen kann. Fieberhaft sucht die Polizei mit Hilfe des Profilers Vince Leone nach Hinweisen, doch für jedes gelöste Rätsel tauchen mehrere neue auf: Marissa war nicht die, die zu sein sie vorgab. Neben ihrer Mentorin Milo Bordain haben offensichtlich auch deren Ehemann und Sohn etwas zu verbergen, ganz zu schweigen von Marissas Freund, einem buchstäblich verückten Universitätsprofessor, und dessen Assistenten. Obendrein verschwindet auch noch Marissas Freundin Gina spurlos...

Secrets to the Grave ist, wie alle neueren Bücher von Tami Hoag, ein außerordentlich spannendes Buch. So spannend, daß ich auf meinen Nägeln gekaut hätte, wenn ich zum Nägel kauen neigen würde. Die Autorin legt ständig neue falsche Fährten und läßt ihre Ermittler die erschütterndsten Dinge über die Bekannten der Toten herausfinden. Alle haben finstere Geheimnisse, aber natürlich wurde haben nicht alle aufgrund dieser Geheimnisse auch getötet. Die Beschreibung der Polizeiarbeit ist faszinierend, denn obwohl das Buch im Jahr 1986 spielt, was mir gar nicht soo lange her vorkommt, steckte die Benutzung von Computern da natürlich noch in den Kinderschuhen. DNA-Spuren kamen als Beweise noch nicht in Frage, und, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann: wenn man in der Wildnis gestrandet ist, dann ist man in der Wildnis gestrandet. Keine Handys!

Interessant auch, wie berechnend der psychologisch geschulte Vince in seinem Umgang mit dem verückten Professor ist, um aus ihm Informationen herauszuholen. Trotzdem verliert er nie sein Mitgefühl mit Zander oder einer der anderen Personen, die er befragt.

Secrets to the Grave ist Thriller pur - es gibt einige wenige süße, liebevolle Momente zwischen Vince und seiner Frau Anne, aber es ist definitiv keine Liebesgeschichte. Wer aber mal etwas richtig spannendes lesen und bis zum Ende grübeln möchte, wer denn jetzt der Mörder war, der ist hier genau richtig. Von mir gibt's eine klare Empfehlung für dieses Buch.