Donnerstag, 23. Juni 2011

Nora Roberts: Happy Ever After

Parker Brown (das ist eine Frau) betreibt mit ihren drei besten Freundinnen einen Hochzeitsplanungs- und -durchführungsservice. Da in Amerika die Hochzeiten offenbar weitaus minutiöser und vorausschauender geplant werden als, sagen wir, Afghanistan-Feldzüge, und da Parker ein Organisationstalent ist, ist ihre Firma überaus erfolgreich. Trotzdem findet sie die Zeit, sich mit dem netten Kfz-Werkstattbesitzer Malcolm Kavanaugh zu treffen. Wären da nur nicht diese Zweifel, ob sie mit diesem Mann auch tatsächlich den Rest ihres Lebens verbringen will!

Ihr findet, daß diese Zusammenfassung kurz ist und obendrein zu einem großen Teil aus überflüssigen Kommentaren und Adjektiven besteht? Tja, sorry, Leute. Aber das Buch hat nun mal keine Handlung, die man zusammenfassen könnte.

Happy Ever After wird als Liebesroman vermarktet, aber das ist eine Mogelpackung. Ein Liebesroman ist für mich ein Roman, dessen zentrales Thema die sich entwickelnde Beziehung zweier Menschen ist, die ein oder mehrere Hindernisse überwinden müssen, bevor es für sie ein Happy End gibt.  Parker und Malcolm haben zwar eine sich entwickelnde Beziehung, aber sie ist mitnichten das Hauptthema des Buches. Und sie haben auch keine wirklichen Probleme. Davon abgesehen ist die Liebesgeschichte der beiden etwa so aufregend wie Cola ohne Kohlensäure. Das geht in etwa so:

Er: Sie hat schöne Beine!

Sie: Na ja, irgendwie ist er ja nicht ganz unattraktiv...

Er: (packt sie und küßt sie)

Alle Nebenfiguren: (kommen nach ausgiebigen Verhören von Held und Heldin zu dem Schluß, daß die beiden für einander bestimmt sind)

Alle möglichen anderen Leute: (heiraten nach schier unendlichen, seitenlangen Beschreibungen von Blumenschmuck, Torten und Kleidern)

Susi: (kann nicht mehr mit Gähnen aufhören)

Er und Sie: Wir lieben uns! Wir werden heiraten!!

Susi: (schnarcht)

Happy Ever After ist das vierte und letzte Buch in der Bride Quartet-Serie von Nora Roberts. Das erste Buch war gut, das zweite dank zickiger TSTL-Heldin mies, das dritte war einfach nur blah, und Happy Ever After noch blaher.

Nora Roberts hat ja bereits gefühlte 5 Milliarden Bücher geschrieben, und so hat sie durchaus einen gefälligen Schreibstil. Happy Ever After ist nicht so grauenvoll, daß man sich Zahnarzttermine ausdenkt, um nicht darin weiterlesen zu müssen. Aber leider hat es keine Handlung, und die Charaktere haben weder Charme noch irgend etwas anderes, das sie interessant machen würde. So lautet mein Rat in Bezug auf dieses Buch: Hände weg!

2 Kommentare:

  1. Ich kann mich anschließen. Nora Roberts hat einige wirklich gute Romane geschrieben, aber diese Serie gehört nicht dazu. Ich habe schon nach dem ersten Band abgebrochen.

    Lg Marina

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  2. Das sind wir uns ja ausnahmsweise mal (fast) einig ;-) Wobei ich den ersten Band wirklich mochte.

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