Sonntag, 6. Februar 2011

Amerikaner sind irgendwie putzig

Eigentlich ist das ja ein Bücherblog, aber heute muß ich mal ein paar Gedanken zu einem Film loswerden, denn gestern habe ich mir eine DVD angeschaut, die nicht nur voller beabsichtigter, sondern manchmal auch voller unfreiwilliger Komik war.

Abends habe ich eine Riesenmenge von einem Lieblingsgericht gekocht und das hinterher portionsweise eingefroren. Vorher mußte ich Unmengen von Gemüse, Obst und Fleisch schnippeln, und weil ich das so fürchterlich langweilig fand, habe ich mit meinen Utensilien ins Wohnzimmer gesetzt und eine DVD geguckt.

Der Film war "Die nackte Wahrheit" mit Katherine Heigl und Gerard Butler. Den Film hatte mir mal irgendwer empfohlen - meine Kollegin J.? Weiß es nicht mehr. Es geht um die schwer neurotische Produzentin einer Fernseh-Morgenshow (Heigl), die von ihrem Chef plötzlich einen Typen (Butler) als Co-Moderator dieser Morgenshow vorgesetzt bekommt, der sich wie ein Riesenarschloch benimmt und allen Leuten einredet, daß Männer wirklich überhaupt gar kein Interesse am Charakter von Frauen haben, und eigentlich nur aufs Aussehen achten. Interessant wird es, als die beiden eine Wette eingehen: wenn Abby (die Produzentin) es mit Hilfe von Mikes (des Arschlochs) Tips schafft, ihren Traummann für sich zu gewinnen, wird Mike freiwillig kündigen. Daß dann alles ganz anders kommt und Abby und Mike am Ende ein Paar werden, dürfte wohl niemanden überraschen, der schon mal eine romantische Komödie gesehen oder gelesen hat.

Der Film war tatsächlich ganz nett (und Gerard Butler ist ja eh ein Hingucker), und da ich wirklich viel zu schnippeln hatte, habe ich mir hinterher auch noch die Extras auf der DVD angeguckt. Unter anderem durften sich da die Drehbuchautorinnen, der Regisseur und die Schauspieler zum Film äußern. Sie waren alle der Ansicht, daß das ein fürchterlich gewagter Film ist, kaum zu glauben, daß sie den überhaupt so machen durften. Und da mußte ich schmunzeln.

Gewagt ist der Film nämlich nur in sofern, als die Charaktere jede Menge schlimme Wörter sagen dürfen. Da gibt's beispielsweise eine Szene, in der Abby mindestens fünfmal "Schwanz" sagt. Ach ja, und ein vibrierender Schlüpfer kommt auch noch vor. Wieder was dazugelernt, ich hatte keine Ahnung, daß es vibrierende Schlüpfer gibt. Ob man die wohl auch waschen darf?

Aber ganz klammheimlich schleicht sich allenthalben die berühmte Prüderie der Amerikaner ein. Beweisstück 1: Die Szene, in der Abbys Rock in der Autotür ihres auf der Flucht vor ihr davonbrausenden Dates steckenbleibt und sie im Schlüpfer dasteht. Und siehe da, es ist tatsächlich ein Schlüpfer. Im Sinne von: den würde auch eine ältere Dame tragen, ohne sich komisch vorzukommen.

Das beste kommt jedoch wie so oft zum Schluß. Da haben unsere beiden Helden nämlich heftigen, lautstarken Sex...und machen hinterher das Licht an. Und siehe da: Abby/Heigl ist frisch geschminkt, frisch frisiert und trägt einen BH und ein Unterhemd (woher ich das weiß? Zwei Träger auf jeder Schulter!). Goldig, oder?

3 Kommentare:

  1. Dass der Film "gewagt" gewesen sein soll, ist ja ein Ding – das hätte ich so auch nicht vermutet. Zumal mir das mit der Nach-dem-Sex-Szene auch aufgefallen war! *lach*

    Mich bewegt jetzt aber ehrlich gesagt die Frage, was um alles in der Welt du gekocht hast! :D

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  2. Ich habe ein "fruchtiges Gulasch" gekocht! Mit Putenfleisch, Lauchzwiebeln, Paprika, Ananas, Aprikosen und Mispeln. Lecker!

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  3. Ich finde es immer wieder faszinierend, was in Amerika so alles als gewagt gilt. :D Sexszenen mit folgender Sichtung der Unterwäsche finde ich vor allem etwas unglaubwürdig, aber nun gut, wenn man damit erreicht, dass so ein Film überhaupt im Kino gezeigt werden darf. ;)

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