Sonntag, 28. Februar 2010

Bücher die man nicht lesen kann, Teil 6: Stephanie Tyler: Hard to Hold - 3

Wenn Chuck Norris Liegestützen macht, drückt er die Welt nach unten.

Unsere beiden Turteltäubchen Jake und Isabelle kommen leider nicht mehr dazu, Pfannkuchen zu essen, denn während sie noch eine tiefschürfende Diskussion darüber führen, warum sie es beide nicht leicht haben und auch nicht leicht haben wollen, bekommen sie die Nachricht, daß sie dringend losmüssen, um bei einer Katastrophe zu helfen. Ganz klar: wer eine Katastrophe will, ist bei diesen beiden definitiv an der richtigen Adresse.

Unser schwerverletzter Held trägt also Isabelle zum Auto (keine Ahnung warum...vielleicht sind ihre Haare so kurz, daß er sie nicht daran hinter sich herziehen kann?), und einen Absatz später lerne ich, daß echte Männer auch keine Sicherheitsgurte tragen. Gut zu wissen, falls ich irgendwann doch mal wieder ein Date habe. Benutzt der Typ seinen Sicherheitsgurt, kann ich ihm gleich sagen, daß aus uns nichts werden kann. Ich will doch kein Weichei! Anschließend fährt Jake (natürlich) wie ein volltrunkener 18jähriger, der seinem großen Bruder seinen tiefergelegten Audi geklaut hat und an einem illegalen Straßenrennen teilnimmt. Prompt landen unsere beiden Evolutionsverweigerer in einer Schneewehe. Ist aber nicht so schlimm: Jake war nämlich auch der beste in seinem Kurs für Kampffahrer.

Zur meiner nichtendenwollenden Überraschung kommen die beiden heile am Ort der Katastrophe an, welche schon mal ohne sie angefangen hat: ein Bus ist auf der Straße umgestürzt und in Gefahr, eine Böschung herunterzurutschen. Die Polizei ist auch schon da, aber anstatt das einzig vernünftige zu tun und Jake ohne weitere Umschweife zu erschießen, lassen sich die Polizisten von ihm herumkommandieren. Als erstes läßt er sie wissen, daß sie die Passagiere aus dem Bus holen müssen. Wow, ich bin beeindruckt. Außer dem cleveren Jake wäre bestimmt keiner darauf gekommen.

Nachdem Jake den Polizisten erklärt hat, was sie tun müssen, übernimmt er als nächstes das Kommando über die Sanitäter. Einer von ihnen erhält den Auftrag, Isabelle auf Schritt und Tritt zu verfolgen, denn diese hat sich unterdessen daran gemacht, die Verletzten, von denen einige schon den Bus verlassen haben, zu versorgen. Nur ist ja immer noch dieser fiese Verbrecher hinter Isabelle her, und der Sanitäter soll ihn wahrscheinlich, wenn er auftaucht...hm...mit Aspirintabletten bewerfen?

Zum Schluß ist nur noch ein einziger Mann im Bus - es war übrigens ein Militärtransporter mit lauter Nachwuchs-Navy SEALs. Dieser Bedauernswerte wurde unter einer Sitzbank festgeklemmt und Isabelle ist zu ihm gekrochen, um erste Hilfe zu leisten. Au backe, jetzt ist Jake, der natürlich auch im Bus auftaucht, aber knatschig. Sie hat ihn noch nicht mal vorher gefragt! Aber immerhin weiß Isabelle, was sich gehört, und deshalb entschuldigt sie sich auch bei Jake für ihr Fehlverhalten, bevor sie den Bus verläßt.

In letzter Sekunde trägt Jake den Verletzten aus dem Bus, der danach prompt die Böschung herunterrutscht.

Da immer noch einige hilfsbedürftige Verletzte herumliegen, herrscht Isabelle Jake an, einem von ihnen eine Infusion zu geben. Das turnt Jake voll an, und Isabelle kann sich beim Anblick seiner kräftigen Arme und seines nassen, schnee- und eisbedeckten Körpers auch kaum noch beherrschen und würde sich am liebsten die Kleider vom Leib reißen und "nimm mich jetzt!" rufen.

Also ich weiß nicht. Bei diesen beiden ist irgendwas perverses im Gange. Früher oder später werden sie bestimmt in einem Sado-Maso Studio landen, wo sie sich, in hautenges Leder und Stachelhalsbänder gekleidet, gegenseitig an die Wand ketten und auspeitschen. Dann wird man gegen 23.00 Uhr Reportagen über sie auf RTL 2 sehen. Oder sie emigrieren in den nächsten Anita Blake-Roman. Da könnten sie ihrer Perversität auch freien Lauf lassen und hätten sogar ein internationales Publikum.

Aber das ist alles noch in der Zukunft. Einstweilen hocken Jake und Isabelle in seinem Auto und er verpaßt ihr einen Mega-Anschiß, weil sie, ohne ihn zu fragen, in den Bus gegangen ist. Dann fahren sie zum Militärkrankenhaus, wo sich Jake zähneknirschend einer Untersuchung durch den Leibarzt des Admirals unterzieht. Während dieser Untersuchung erinnert sich Jake wieder mal an seine gräßliche Kindheit, als plötzlich sein Vorgesetzter auftaucht, der, ich lerne es mit großem Staunen, auch 'n ganz Harten ist: in seiner Jugend hat er mit Alligatoren gerungen, und als man ihm den Blinddarm und die Gallenblase entfernt hat, verließ er das Krankenhaus, bevor die Wirkung der Narkose komplett abgeklungen war, weil er nicht bedient werden wollte.

Ob diese Typen sich auch ambulant wichtige Teile des Gehirns entfernen lassen?

Egal, ich bin jedenfalls ermattet. Möglicherweise kann ich mir ja die Erinnerung an dieses Buch aus meinem Gedächtnis "blitzdingsen" lassen, wenn ich damit fertig bin?

6 Kommentare:

  1. Mit Aspririntabletten bewerfen! *rofl*

    Aber Moment, irgendwas stimmt da nicht: Jake hat nach der OP das Krankenhaus so schnell verlassen, wer er nicht bedient werden wollte? Ist das der gleiche Jake, der Isabelle kurz zuvor dazu verdonnert hat, ihm gefälligst Pfannkuchen zu backen?! Was ist inzwischen mit ihn geschehen, hat er nen Chauvi-Kurs belegt?

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  2. Hi Irina, ne, das ist doch der Chef von Jake, der das Krankenhaus direkt nach der Blinddarm-OP verlassen hat! Und der hatte wahrscheinlich auch mehr Angst vorm Popo-abgewischt-kriegen als vorm Pfannkuchen serviert bekommen ;-)

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  3. vielen Dank, dass du dich für uns da durcharbeitest Susi! Ich möchte deine Zusammenfassungen nicht mehr missen! :) Mrs Giggles kann echt einpacken! :)

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  4. Oha! Da hatte ich doch glatt einen Halbsatz überlesen. Wie unaufmerksam! :D

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  5. Danke Cleopatra :-)) Wenn ich nicht drüber ablästern könnte, wäre das Buch auch wirklich nicht zu ertragen!

    Irina, ich würde mich nicht wundern, wenn es irgendwann noch eine Szene mit Jake im Krankenhaus gibt, in der er sich ohne Narkose operieren läßt, dabei dem Chirurgen erklärt, was er zu tun hat und die Krankenschwester losschickt um ihm ein Steak zu grillen ;-)

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  6. Also eines muss man der Autorin ja echt lassen, im kreieren von Höhlenmenschen ist sie echt konsequent, alle Achtung. Das Buch klingt so hohlbrotig dass es schon wieder lustig und unterhaltsam ist, wenigstens wenn man deine Zusammenfassungen liest.

    Ich fiebere jetzt schon Teil 4 entgegen. Du musst weiterlesen. Das ist ein Befehl. Du bist jetzt sozusagen moralisch verpflichtet, wir wollen wissen wie es weitergeht. ;-)

    LG Kerstin

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