Montag, 16. November 2009

Michelle Beattie: What A Pirate Desires - Teil 4: Vorsicht, außer Kontrolle geratene Metaphern

Und weiter geht's mit unserer fröhlichen Piratenmär. Nachdem Samantha, Luke und ihre Mannschaft das Schiff ausgeraubt haben, passiert erst einmal eine ganze Menge, nun ja, nichts. Es gibt ein paar Verletzte und Samantha will, daß der Schiffschreiner ihren durch einen Messerstich verletzten Arm näht, aber Luke will davon nichts wissen. Also kippen die beiden sich erstmal 'ne Tasse warmen Rum hinter die Binde, bevor sie weiterdiskutieren. Dabei fällt Samantha wieder einmal auf, wie unwiderstehlich attraktiv Luke ist:

"His shirt was still damp with sweat from the battle. Dried blood ran from his mouth to his chin. He looked every bit the fearsome pirate."

Ich korrigiere mich: es ist ganz offensichtlich, daß er nicht nur super aussieht sondern auch umwerfend riecht. Und glücklicherweise hat er im Kampf weder seinen Doppelzentner Goldkettchen noch seine goldene Bauchbinde verloren. So kann Samantha ihn weiter bewundern.

Natürlich ist es Samanthas väterlichem Freund Joe nicht entgangen, daß sie und Luke sich kaum noch beherrschen können und kurz davor sind, einander voll wilder Leidenschaft die Kleider vom Leib zu reißen. Joe ist bestürzt und würde ihr gerne ein paar wichtige Fakten über Bienchen und Blümchen erkären, doch er sieht auch direkt ein, daß er sich das schenken kann, denn Samantha wurde ja einst von einem Plantagenbesitzer vergewaltigt. Deshalb quatschen die beiden im Licht des wie eine reife Banane am Himmel hängenden Mondes (ich sagte es ja: kaum gibt es mal keine Action, schon laufen der Autorin die Metaphern und Wortspiele Amok) noch ein bißchen über die Liebe.

Unterdessen macht sich der Plantagenbesitzer...Moment, den habe ich noch nicht erwähnt, oder? Das war nämlich so: nachdem Samantha und ihre Kumpels den Piratenüberfall auf das Boot ihrer Eltern überlebt hatten, landeten sie auf einer Insel, wo sie von einem Plantagenbesitzer versklavt wurden. Dieser Plantagenbesitzer konnte sich genau wie alle Männer in diesem Buch dem Charme von Samanthas sahnigen Wellen nicht entziehen und vergewaltigte sie. Daraufhin schlug sie ihn halb tot und türmte samt ihrer Mannschaft mit dessen Schiff, das sie in Revenge umbenannte und mit dem sie sich auf die Suche nach Dervish machte.

Jetzt also will sich der Plantagenbesitzer, ein gewisser Oliver Grant, auf die Suche nach Samantha und seinem Boot machen, denn er will beide zurückhaben. Nachdem er von seiner Frau die Erlaubnis erhalten hat, sein Anwesen vorübergehend zu verlassen, steuert er Tortuga an und schafft es sofort, Lukes Kumpel, Captain zu bestechen, damit dieser ihm sagt, wo er suchen soll. Captain verrät Grant auch direkt, wo die Action ist - oder sein soll: Santa Placidia.

Auf hoher See verbringen Luke und Samantha noch mehr Zeit damit, sich gegenseitig anzuhimmeln. Für den Leser ist das nicht besonders spannend, aber Luke ist außer sich: Samantha hat ihm so sehr den Kopf verdreht, daß er sich weder an den Namen noch an die Haarfarbe der letzten Protituierten erinnern kann, mit der zusammen war. Also wenn das kein Zeichen von wahrer Liebe ist...?

Es gibt noch ein Kartenspiel, bei dem Samantha Luke bewundert, weil er bereit ist, seinen kompletten Besitz zu verzocken (so etwas macht einen Mann ja immer attraktiv. Nichts turnt eine Frau doch mehr an als ein Typ, der seine Miete nicht bezahlt und sie für Benzingeld anpumpt) und ein Unwetter, und dann kommen sie auch schon in Barbados an.

Tja, ich wäre jetzt auch gern auf Barbados. Die Karibik ist wundervoll im November. Aber was ich auf keinen Fall mitnehmen würde, wäre dieses Buch...von dem ich jetzt auch erstmal ein wenig Erholung brauche!

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