Mittwoch, 4. November 2009

Michelle Beattie: What A Pirate Desires - Teil 3: Weil ich ein Mädchen bin

Dieses Buch bringt mich noch um. Soviel Aufregung kann unmöglich gesund sein. Falls es mal eine zweite Auflage gibt, sollte der Verlag eine Warnung draufdrucken: Das Lesen dieses Buchs gefährdet Ihre Gesundheit. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Luke, Samantha und ihre sahnigen Wellen tapern also durch das Nachtleben von Tortuga und Luke sieht, daß Samantha sich dort überhaupt nicht wohlfühlt. Ganz der Gentleman, geht er erstmal in alle möglichen anderen Kneipen, bevor er schließlich diejenige ansteuert, in der er seinen Ex-Kollegen Captain (der kein Kapitän ist) vermutet. Dort läßt er sie erstmal vor der Tür warten (wahrscheinlich an der gleichen Stelle, wo die anderen Piraten ihre Hunde, Pferde und zahmen Frettchen angebunden haben), um in Ruhe mit seinem Kumpel zu quatschen. Captain weiß tatsächlich etwas, aber bevor er etwas sinnvolles von sich geben kann, kommen Samantha und ihre sahnigen Wellen durch die Tür und alles ist im Aufruhr, weil sie natürlich die schönste Frau weit und breit ist, auf die sich alle Männer stürzen. In dem Moment schießt Luke etwas durch den Kopf - leider kein vergifteter Pfeil, sondern der Gedanke, daß Samantha vielleicht lieber eine Burka oder etwas ähnliches hätte anziehen sollen. Spaßbremsen wie ich würden jetzt wohl denken: das hätte er ihr doch eher sagen können, aber Luke ist eben nicht jemand, der weit voraus oder überhaupt jemals denkt.

Luke unterbricht sein Gespräch mit Captain, um Samantha vor ihren übereifrigen Verehrern zu retten und macht sie blöd an:

"You're distracting. How am I supposed to find out anything if they're too busy gaping at you?"

Samantha ist geschmeichelt.

Von Captain erfährt Luke, daß Dervish sich auf dem Weg zu einer Insel namens Santa Placidia befindet. Er beschließt, eines Tages eine eigene Insel zu besitzen und dieser den Namen Santa Estupida zu geben. Okay, das letzte war erfunden.

Anschließend bringt Luke Samantha zurück zum Schiff und kehrt auf die Insel Tortuga zurück, um in Ruhe sein Besäufnis fortzusetzen. Aus unerfindlichen Gründen sagt er Samantha, Dervish sei auf Barbados (nicht Santa Placidia). Entweder konnte er sich nur den langen Namen nicht merken, oder die Leserin (ich) erfährt in einem späteren Kapitel den Grund dieser Lüge. Falls ich das Buch bis dahin noch nicht geshreddert habe.

Am nächsten Morgen segelt die Revenge los in Richtung Barbados. Samantha legt sich zu einem gepflegten Nickerchen in ihre Kajüte, und Luke besticht den Schiffjungen, damit er das Steuerrad übernehmen kann. Wenig später taucht ein anderes Schiff auf, und dies bedeutet natürlich, daß es Arbeit für die Piraten gibt. Luke weckt Samantha und staunt über ihren Mangel an Begeisterung ob des bevorstehenden Mordens, Raubens und Plünderns:

"Samantha eyed him and shook her head. 'Nobody says we're going to win, Luke. We can be hurt, killed. They could outgun us. The Revenge could sink', she added, softly.

One day soon, Luke promised himself, he was going to get to the bottom of this sadness and reluctance to be a pirate."

Merkwürdige Frau, diese Samantha. Hat ein Problem damit, andere Menschen auszurauben. Tsktsk.

Da eine Piratenkapitänin nicht nur für Kost und Logis, sondern auch für das Gehalt ihrer Mitarbeiter sorgen muß, stimmt Samantha zu, das Schiff zu überfallen. Sie hat sogar eine Strategie: Diese besteht darin, daß Samantha vorgibt, die Revenge wäre von Piraten überfallen worden. Sie selbst und Aidan, der Schiffsjunge stehen herum und sehen hilflos aus, der Rest der Mannschaft liegt auf dem Deck und täuscht schwere Verletzungen vor. Auf diese Weise sollen der Kapitän und die Besatzung des fremden Schiffs an Bord der Revenge gelockt und überfallen werden.

Das funktioniert tatsächlich - bis der Kapitän des Beuteschiffes Samantha angreift. Sie hat zwar eine Pistole, betrachtet diese aber scheinbar nur als Accessoire (vielleicht waren Handtaschen und Sonnenbrillen auf Tortuga gerade ausverkauft), denn sie macht keinerlei Anstalten, sie zu benutzen und läßt sich ohne Gegenwehr entwaffnen.

Der Kapitän hält Samantha fest und bedroht Luke und Aidan mit der Pistole. Samantha zappelt heftig und fleht ihn an, den Schiffsjungen zu verschonen.

Luke ist beleidigt.

Wenig später kann Samantha sich befreien. Der Kapitän prügelt sich mit Luke und will ihn erstechen, doch letzterer wird in letzter Sekunde von Samantha gerettet, die dem Kapitän mit ihrem Sonnenschirm eins überbrät. Dafür hat der Kapitän natürlich den Tod verdient, und Luke erschießt ihn.

Samantha, Luke und alle anderen sind am Ende ihrer Kräfte, und ich kann's für heute auch nicht mehr länger ertragen.

Ob bei diesem Überfall überhaupt irgendwas erbeutet wurde, das erfährt der geneigte Leser übrigens nicht!

3 Kommentare:

  1. Also jetzt muss ich die Tastatur erstmal sauber wischen, Kaffeetrinken und leider nicht durch den Kopf schießende Giftpfeile führen zu spontanen Prust- und Verschluckproblemen des Lesers!!
    Ich freue mich auf Teil 4 und danke dir für deine Opferbereitschaft! :)

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  2. Susi, ich glaube, so langsam muss ich mir Sorgen um dich machen, falls du das Buch weiterliest. Das kann nicht gut für dich sein! *gg*

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  3. Ehrlich gesagt bin ich mir nicht 100%ig sicher, ob das Buch nicht vielleicht doch eine Satire ist. Ich war völlig von den Socken, als Luke einmal einen ziemlich guten Spruch von sich gab: das war in dieser Kneipe auf Tortuga. Da wollte sein Kumpel Samantha anmachen und er hielt ihn mit den Worten ab: Du bis zu gut für sie. Auf jeden Fall komme ich mir irgendwie veräppelt vor :-(

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